Eine historische Aufarbeitung der Kunsthistorikerinnen im 20. Jahrhundert

by Geschichtenzeichnerin Celina

Das Buch „Kunst­his­to­ri­ke­rin­nen 1910 – 1980: Theo­rien, Metho­den, Kri­ti­ken“ von 2021 the­ma­ti­siert das kaum auf­ge­ar­bei­tete For­schungs­feld ver­gan­ge­ner Kunst­his­to­ri­ke­rin­nen im deutsch­spra­chi­gen Raum. Geschich­ten­zeich­ne­rin Celina hat durch das Buch die ver­schie­de­nen Kunst­his­to­ri­ke­rin­nen und ihre For­schungs­ar­bei­ten ken­nen gelernt.

Cover KunsthistorikerinnenDas Buch beginnt mit einer aus­führ­li­chen Ein­lei­tung der Her­aus­ge­be­rin­nen Lee Chi­ches­ter und Bri­gitte Sölch in die The­ma­tik Kunst­his­to­ri­ke­rin­nen 1910 bis 1980. Darin wird gezeigt, warum es Frauen schwer hat­ten, aner­kannte Kunst­his­to­ri­ke­rin­nen zu wer­den und wel­che poli­ti­schen Ver­än­de­run­gen, wie die NS-Zeit, dar­auf ein­wirk­ten. Zudem wird skiz­ziert, wel­ches kunst­his­to­ri­sche Schaf­fen sie in unter­schied­li­chen Berei­chen zu Tage för­der­ten. Dar­über hin­aus wird die Frage gestellt, warum diese Frauen in Ver­ges­sen­heit gera­ten sind. Somit wird auch eine Brü­cke in die heu­tige Zeit geschla­gen, wobei der­zei­tige For­schungs­pro­jekte zur The­ma­tik vor­ge­stellt wer­den, um das Schaf­fen der Kunst­his­to­ri­ke­rin­nen auf­zu­ar­bei­ten. Auch wird erklärt, dass dies der erste Band von zweien zu die­sem Thema ist. Wäh­rend sich der erste mehr auf publi­zierte Bücher bezieht, sol­len im zwei­ten etwa Kunst­kri­tik und Kunst­han­del mit­ein­be­zo­gen werden.

Auf­schluss­reich

Das Buch ist sinn­voll struk­tu­riert und bie­tet einen guten Über­blick über die For­schungs­ar­beit. Nach der Ein­lei­tung stellt jede*r Autor*in eine Kunst­his­to­ri­ke­rin vor. Dabei wird auf den Schwer­punkt ihres For­schungs­be­rei­ches, bio­gra­fisch ent­schei­dende Fak­ten und auf ihre lite­ra­ri­sche und wis­sen­schaft­li­che Leis­tung ein­ge­gan­gen. Dar­auf fol­gen eine Aus­wahl­bi­blio­gra­fie und ein Aus­zug aus einem publi­zier­ten Text der Kunst­his­to­ri­ke­rin. Somit bekommt man einen Ein­blick in die ver­schie­dens­ten Berei­che, die von Frauen in den 1910er bis 1980er Jah­ren erforscht wur­den, wie Gar­ten­kunst, ägyp­ti­sche Plas­tik, Pho­to­gra­phie, indi­sche Kunst. Dar­über hin­aus wird gezeigt, auf wel­che Weise geforscht wurde, also wel­che Theo­rien, Metho­den und Kri­ti­ken ange­wandt wurden.

Wich­tige Zeugnisse

Die­ses Buch rückt die frü­he­ren Kunst­his­to­ri­ke­rin­nen und ihre Werke ins Ram­pen­licht. Dabei wird in den Tex­ten der Autor*innen eine his­to­ri­sche, poli­ti­sche und gesell­schaft­li­che Kon­tex­tua­li­sie­rung vor­ge­nom­men. Es ist span­nend zu erken­nen, wie viel­fäl­tig die For­schungs­fel­der der dama­li­gen His­to­ri­ke­rin­nen waren. Ebenso wird deut­lich, wie lange schon ihre Arbei­ten nicht wei­ter zitiert und in die heu­tige For­schung mit­ein­be­zo­gen wur­den, was sich nun hof­fent­lich ändert.

Ganz am Ende des Buches ist ein Ver­zeich­nis zu fin­den, in dem die Autor*innen der Texte mit ihren For­schungs­schwer­punk­ten kurz vor­ge­stellt wer­den, was ebenso sinn­voll ist, um auch ihre Arbeit an der Wie­der­ent­de­ckung zu würdigen.

Kunst­his­to­ri­ke­rin­nen 1910 – 1980: Theo­rien, Metho­den, Kri­ti­ken. Hrsg.: K. Lee Chi­ches­ter und Bri­gitte Sölch. Rei­mer. 2021.

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