Lesungen in Zeiten von Corona

by Bücherstadt Kurier

Das Coro­na­vi­rus hält zur­zeit die Welt in Atem. Vor allem das kul­tu­relle Leben scheint still zu ste­hen. Buch­mes­sen und Lesun­gen wer­den abge­sagt. Doch auch wäh­rend der Corona-Krise muss nie­mand ganz dar­auf ver­zich­ten, beson­ders nicht auf Lesun­gen. Bücher­städ­te­rin Julia hat sich des­halb für euch nach tol­len Tipps umge­se­hen, um sich die Lite­ra­tur nach Hause zu holen.

In Zei­ten von „Social Distancing“ stel­len viele Büche­reien, Autorin­nen und Autoren ihr Pro­gramm auf ein Online­an­ge­bot um. Dadurch kön­nen ihre Werke auch einem brei­te­ren Publi­kum prä­sen­tiert wer­den. Und es soll natür­lich in die­ser doch etwas merk­wür­di­gen Zeit auch Zer­streu­ung und auf andere Gedan­ken bringen.

A son­net a day

Auf sei­nem Insta­gram-Account liest der bri­ti­sche Schau­spie­ler Sir Patrick Ste­wart („Star Trek: Picard“) täg­lich ein Sonett von Wil­liam Shake­speare vor. Ganz nach dem Motto: „A son­net a day keeps the doc­tor away.” Mit dem Werk des eng­li­schen Bar­den kennt sich Ste­wart gut aus, schließ­lich hat er bei der Royal Shake­speare Com­pany gelernt. Zusätz­lich zu Sonett 116 hat der Schau­spie­ler die Sonette 1 bis 17 von Shake­speares 154 durch­ge­le­sen. Nach­dem sie über sei­nen IGTV-Feed gesen­det wur­den, ist jede Lesung auf sei­nem Insta­gram-Pro­fil verfügbar.

Das blaue Sofa

Auf­grund des neu­ar­ti­gen Coro­na­vi­rus wurde die dies­jäh­rige Leip­zi­ger Buch­messe abge­sagt. Sie hätte heuer zum 20. Mal vom 12. – 15. März statt­fin­den sol­len. Des­halb hat sich das Team vom blauen Sofa etwas über­legt. Statt der Messe gibt es nun für Lite­ra­tur-Fans #Das­Blau­eSofaDi­gi­tal im Netz: mit 20 Gesprä­chen von ursprüng­lich zur Buch­messe gela­de­nen Autorin­nen und Autoren, sozu­sa­gen ein vir­tu­el­ler Besuch der Buch­messe. Die Bei­träge fin­det man auf der Home­page das​-blaue​-sofa​.de und in der Media­thek des ZDF.

Caro­line Peters live aus dem Wohnzimmer

Für die klei­nen Lese­rat­ten unter euch haben wir natür­lich auch etwas gefun­den. Jeden Vor­mit­tag von 11 bis 11:45 Uhr wird die Schau­spie­le­rin Caro­line Peters in den kom­men­den Tagen, Wochen, Mona­ten (Peters: „Je nach­dem, wie lange uns die Corona-Pan­de­mie noch beschäf­tigt.“) auf ihrem Insta­gram-Account caro­line­pe­ters­liest vor­le­sen. Von ihrem Sofa aus, die Lese­brille auf und mit einer Strick­ja­cke über den Schul­tern. In der Hand: den ers­ten Band von Sibylle Luigs Kin­der­buch­reihe „Magie hoch zwei“. Die Lesun­gen ste­hen in der Insta­gram­story für 24 Stun­den zur Verfügung.

Stadt Wien Büchereien

Die Büche­reien der Stadt Wien haben sich zusam­men­ge­schlos­sen und beschlos­sen, alle Lesun­gen auf ein Online­pro­gramm umzu­stel­len. Sie bie­ten auch ein Ange­bot für Kin­der an. Das nennt sich Corona-Lesun­gen junior. Den Anfang machte Autor Michael Sta­va­rič mit einem sei­ner Kin­der­bü­cher, „Glo­ria nach Adam Riese“, in dem der längste Zau­ber­spruch der Welt steht, der alles, ein­fach alles wie­der gut macht, wenn man ihn nur aus­wen­dig auf­sa­gen kann. Das scheint ziem­lich pas­send für den momen­ta­nen Aus­nah­me­zu­stand, oder? Zu sehen ist das Ganze auf You­Tube und als Pod­cast (Spo­tify, iTunes).

Kennt ihr wei­tere Angebote?

Illus­tra­tion: Bücher­städ­te­rin Julia

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1 comment

Worteweberin Annika 3. Mai 2020 - 11:14

Danke für die Tipps! Bis­her habe ich noch keine online-Lesun­gen getes­tet, eine Freun­din war aber begeis­tert von der Reihe „viral“ auf face­book. Außer­dem macht das Lite­ra­tur­haus Salz­burg Lesun­gen mit öster­rei­chi­schen Autorin­nen wie Mareike Fall­wickl, die span­nend klangen.

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