Macbeth

by Zeichensetzerin Alexa

„Bist du zu feige, der­selbe Mann zu sein in Tat und Mut, der du in Wün­schen bist?“

Cover © Reclam 

„Mac­beth“ gehört zu den bekann­tes­ten Wer­ken Shake­speares. Die Tra­gö­die um den Anfüh­rer des könig­li­chen Hee­res Mac­beth wurde 1606 am Hofe Jakobs I. urauf­ge­führt. Über­setzt wurde die vor­lie­gende Fas­sung (Reclam, 1985) von Doro­thea Tieck.

Die Grund­lage der Tra­gö­die bil­det der his­to­ri­sche Hin­ter­grund über den Schot­ten­kö­nig Mac­beth und den zeit­ge­nös­si­schen eng­li­schen König Jakob I. Shake­speare ver­mischte in sei­nem Werk geschicht­li­che Fak­ten mit Mytho­lo­gie und Fik­tion. Gleich zu Beginn tre­ten drei Hexen auf, die ein Zusam­men­tref­fen mit Mac­beth pla­nen. Als sie die­sem schließ­lich begeg­nen, pro­phe­zeien sie ihm, dass er bald König werde, wäh­rend sein Beglei­ter Ban­quo Ahn­va­ter von Köni­gen wer­den soll. Der erste Teil der Pro­phe­zei­ung erfüllt sich bald, denn Rosse, ein schot­ti­scher Edler, ver­kün­det die Ent­schei­dung des Königs, Mac­beth solle zum Thane of Caw­dor ernannt wer­den und somit den König ablösen.

Als Lady Mac­beth von dem Zusam­men­tref­fen mit den Hexen und der Ent­schei­dung des Königs hört, drängt sie ihren Gemahl zum Handeln.

Lady Mac­beth: (…) Bist du zu feige,
Der­selbe Mann zu sein in Tat und Mut,
Der du in Wün­schen bist? Möchtst du erlangen,
Was du den Schmuck des Lebens schät­zen mußt,
Und Memme sein in dei­ner eig­nen Schätzung?
Muß dir »ich fürchte« fol­gen dem »ich möchte«,
Der armen Katz‘ im Sprich­wort gleich?(S.18)

Mac­beth, der nicht als Feig­ling daste­hen will, hegt mit sei­ner Frau einen Plan aus und ersticht König Dun­can im Schlaf. Am nächs­ten Mor­gen wird der König tot auf­ge­fun­den und seine Söhne flie­hen nach Irland bzw. Eng­land, aus Angst der Tat beschul­digt zu wer­den. Kurz dar­auf wird Mac­beth zum König gekrönt. Nun folgt ein Ereig­nis dem ande­ren, denn Mac­beth beginnt sich um seine Posi­tion zu sor­gen. Er gibt in Auf­trag, Ban­quo und des­sen Sohn Fle­ance zu ermor­den. Aller­dings kann Fle­ance ent­kom­men, wes­we­gen Mac­beth auch wei­ter­hin um sei­nen Titel fürch­ten muss. Noch schlim­mer kommt es auf der Feier sei­ner Krö­nung, als Ban­quo ihm als Geist erscheint und er glaubt, den Ver­stand zu verlieren…

Mac­beth beschließt, nach die­sem Ereig­nis noch ein­mal die drei Hexen auf­zu­su­chen. In einer fins­te­ren Höhle brauen diese einen Zau­ber­trank und beschwö­ren drei Erschei­nun­gen, die ihm sein Schick­sal ver­ra­ten. Dar­auf führt das eine zum ande­ren und endet schließ­lich in einer wah­ren Tragödie.

Dritte Hexe: Wol­fes­zahn und Kamm des Drachen,
Hexen­mu­mie, Gaum‘ und Rachen
Aus des Hai­fisch schar­fem Schlund;
Schier­lings­wurz aus fins­term Grund;
Auch des Läs­ter­ju­den Lunge,
Tür­ken­nas‘ und Tartarzunge;
Eiben­reis, vom Stamm gerissen
In des Mon­des Finsternissen;
Hand des neu­ge­bor­nen Knaben,
Den die Metz‘ erwürgt im Graben,
Dich soll nun der Kes­sel haben.
Tiger­ein­ge­weid‘ hinein,
Und der Brei wird fer­tig sein. (S.47)

„Mac­beth“ ist im Ver­gleich zu ande­ren Stü­cken Shake­speares kom­pli­zier­ter, teils unver­ständ­li­cher. An eini­gen Stel­len kom­men Fra­gen auf, die nicht geklärt wer­den. Um Ant­wor­ten zu fin­den, muss man selb­stän­dig recher­chie­ren. Frag­wür­dige Über­set­zun­gen wur­den vom Her­aus­ge­ber mit Fuß­no­ten mar­kiert und im Anhang als text­kri­ti­sche Anmer­kun­gen auf­ge­lis­tet. Außer­dem wird erwähnt, dass die Schwie­rig­kei­ten in die­sem Drama sowohl im Ori­gi­nal als auch in der vor­lie­gen­den Über­set­zung bestehen. Eine Bear­bei­tung die­ser Schwie­rig­kei­ten müsste erst dis­ku­tiert wer­den, dar­un­ter die Frage nach der Echt­heit der Sze­nen mit der Hexe Hekate.

Alexa

Titel: Mac­beth
Autor: Wil­liam Shakespeare
Über­set­zung: Doro­thea Tieck
Ver­lag: Reclam
Erschei­nungs­jahr: 1985

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