(Mal wieder) Im Auftrag Ihrer Majestät

by Fabelforscher Christian

Tommy und Tup­pence Beres­ford, Aga­tha Chris­ties char­mant-schrul­li­ges Ermitt­ler­ehe­paar, bestrei­ten in „N oder M?“ ihr zwei­tes Aben­teuer. Dies­mal geht es gegen feind­li­che Agen­ten aus Nazi­deutsch­land. Worte­we­be­rin Annika und Fabel­for­scher Chris­tian haben ihre eigene Aben­teuer GmbH gegrün­det und sich mit auf die Lauer gelegt.

Seit ihrem letz­ten Fall „Ein gefähr­li­cher Geg­ner“ sind 20 Jahre ver­gan­gen, die Beres­fords haben mitt­ler­weile zwei erwach­sene Kin­der und hadern damit, im gerade ent­brann­ten Zwei­ten Welt­krieg zum alten Eisen zu gehö­ren. Nie­mand scheint sich mehr an die Erleb­nisse der Aben­teuer GmbH zu erin­nern und ihre Kin­der hal­ten die alten Geschich­ten für Seemannsgarn.

Ganz ver­ges­sen sind die Erfolge der Ver­gan­gen­heit dann aber doch nicht: Tommy wird vom bri­ti­schen Geheim­dienst beauf­tragt, den Chef­agen­ten der Deut­schen zu ent­tar­nen, der eine groß­an­ge­legte Inva­sion vor­be­rei­ten soll. Unge­wiss ist, ob es sich bei dem Spion um einen Mann „N“ oder eine Frau „M“ han­delt. Obwohl Tommy eigent­lich aus Geheim­hal­tungs­grün­den alleine ermit­teln soll, lässt sich Tup­pence nicht in die Irre füh­ren und ist selbst­ver­ständ­lich mit von der Par­tie! Beide quar­tie­ren sich in einer alten Pen­sion an der Küste von Lea­hamp­ton ein, wo sich ver­mut­lich auch N oder M auf­hält. Doch wel­cher der schrul­li­gen Pen­si­ons­gäste ist ver­däch­tig – oder bes­ser gesagt viel­leicht, wer ist es nicht?

In gewohn­ter Aga­tha-Chris­tie-Manier lädt auch „N oder M?“ zum Mit­rät­seln und Dedu­zie­ren ein. Das Figu­ren­en­sem­ble bie­tet ein Pan­op­ti­kum skur­ri­ler Gestal­ten, die alle zumin­dest zeit­weise den Ver­dacht auf sich zie­hen. Die Hand­lung nimmt trotz der ein­fa­chen Grund­idee und des begrenz­ten Schau­plat­zes einige Kur­ven und Abzweige. Dadurch wird die Span­nung stets hoch gehal­ten, bis sie sich zum Show­down in einem Feu­er­werk entlädt.

Das eng­li­sche Ori­gi­nal erschien noch wäh­rend des Krie­ges 1941 und die deut­sche Über­set­zung bereits 1945. Schon allein dadurch offen­bart sich die gesell­schaft­lich-poli­ti­sche Rele­vanz, die der Stoff zum Erschei­nungs­zeit­punkt hatte. Als span­nende Agen­ten­ge­schichte ist er aber auch heute noch lange nicht eingestaubt.

N oder M? – Ein Fall für Tommy und Tup­pence. Aga­tha Chris­tie. Aus dem Eng­li­schen von Michael Mund­henk. Atlan­tik. 2019.

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