Michael Peinkofer

by Zeichensetzerin Alexa

Namen für Figu­ren zu fin­den, ist immer eine beson­dere Herausforderung.

*Klick* Foto © Michael Pein­ko­fer michael​-pein​ko​fer​.de

Michael Pein­ko­fer, Jahr­gang 1969, ist ein deut­scher Autor, Jour­na­list und Über­set­zer. Er hat bis jetzt etwa 180 Romane in unter­schied­li­chen Lite­ra­tur­gat­tun­gen geschrie­ben und unter ver­schie­de­nen Pseud­ony­men ver­öf­fent­licht. Sei­nen ers­ten Best­sel­ler ver­öf­fent­lichte er im Jahre 2004: „Die Bru­der­schaft der Runen“. Danach folg­ten wei­tere bekannte Romane wie „Die Orks“, „Die Zau­be­rer“ und „Pirat­ten!“. Kürz­lich ist sein neuer Roman „Split­ter­wel­ten“ erschie­nen, auf den wir in die­sem Inter­view näher ein­ge­hen wer­den. All­ge­meine Infor­ma­tio­nen über Michael Pein­ko­fer fin­det ihr auf sei­ner Home­page: www​.michael​-pein​ko​fer​.de

Wir freuen uns, Sie zu einem Inter­view begrü­ßen zu kön­nen und dan­ken Ihnen, dass Sie sich die Zeit dafür genom­men haben. Kom­men wir also zur ers­ten Frage: Sie ver­öf­fent­lich­ten viele Romane unter ver­schie­de­nen Pseud­ony­men. Wie kam es zu der Ent­schei­dung unter ande­ren Namen zu veröffentlichen?

Naja, das ist nicht immer eine Ent­schei­dung, die man wirk­lich selbst trifft... Bei bereits bestehen­den Serien gibt es ja z.B. oft Sam­mel­pseud­onyme, unter denen dann ver­schie­dene Autoren zusam­men­ge­fasst wer­den. Und es war bis weit in die 90er Jahre hin­ein üblich, dass Autoren mit ame­ri­ka­nisch klin­gen­den Namen ein­fach bes­ser ver­kau­fen. Heute ist man da zum Glück selbstbewusster.

Als Sie mit Ihrem Roman „Die Bru­der­schaft der Runen“ einen Best­sel­ler lan­de­ten – wie fühl­ten Sie sich da?

Ganz ehr­lich: Es ist ein tol­les Gefühl, zum ers­ten Mal den eige­nen Namen auf einem Buch­de­ckel gedruckt zu sehen. Wenn sich das Buch dann auch noch gut ver­kauft, weil viele Men­schen es gerne lesen, ist das natür­lich umso schö­ner, denn es ermög­licht, auch wei­ter­hin Bücher zu schreiben.

Hat diese Tat­sa­che etwas an Ihrem Leben, Ihrer Ein­stel­lung, Moti­va­tion o.ä. verändert?

Nein, eigent­lich nicht. Ich wollte schon immer Geschich­ten erzäh­len, in wel­cher Form auch immer. Darum dreht es sich letzt­end­lich immer, ganz egal, ob man viele oder wenige Bücher ver­kauft. Aber natür­lich ist es schön, von dem leben zu kön­nen, was man am liebs­ten tut. Dafür bin ich dankbar.

Nach Ihrem ers­ten Best­sel­ler schrie­ben Sie viele wei­tere Romane, die einen hohen Bekannt­heits­grad gewon­nen haben. Im März die­ses Jah­res erschien „Split­ter­wel­ten“. Wie kamen Sie auf die Idee zu die­sem Roman?

Die trage ich schon eine ganze Weile mit mir herum – die Vor­stel­lung von einer Fan­tasy-Welt, die nicht flach ist, son­dern eben drei­di­men­sio­nal und aus ver­schie­de­nen Wel­ten­split­tern besteht. Aber bei einem so gro­ßen Pro­jekt dau­ert es eine gewisse Zeit, bis man die­sen neuen Kos­mos ent­wor­fen und alles bei­sam­men hat, was man für eine gute Geschichte braucht.

Gibt es eine von all die­sen Wel­ten­split­tern, die Ihnen beson­ders ans Herz gewach­sen ist?

Mada­gor, weil ich Dschun­gel­wel­ten ein­fach immer span­nend finde. Und Jor­d­rak, weil es mich an meine Hei­mat erin­nert. Zumin­dest im Winter.

Nun genauer zu den Cha­rak­te­ren. Kal­liope und Kiron sind bei­des Namen aus der grie­chi­schen Mytho­lo­gie. Kal­liope ist eine Muse und Kiron (auch Chi­ron) ist ein Zen­taur. Hat dies eine beson­dere Bedeu­tung? Zumal Kirons Namens­vet­ter halb Mensch halb Tier ist und der Kiron in Ihrem Werk mit Ani­ma­len reist.

Namen für Figu­ren zu fin­den, ist immer eine beson­dere Her­aus­for­de­rung. Ich mach‘ das immer mit viel Bedacht, weil ich möchte, dass sich in den Namen die Geschichte, der Kul­tur­kreis etc. der betref­fen­den Figur fort­setzt. Bei den „Split­ter­wel­ten“ kommt den Namen in der Tat eine ganz beson­dere Bedeu­tung zu. Es ist ein sehr ver­rät­sel­ter Kos­mos, in dem es viel zu ent­de­cken gibt – und es freut mich, wenn Leser diese Her­aus­for­de­rung annehmen.

Sie behan­deln in Ihrem Werk aus­führ­lich die Bezie­hun­gen zwi­schen Ani­ma­len, Men­schen, der Gilde und Chi­mä­ren. Steckt für Sie in die­ser Tat­sa­che eine beson­dere Bot­schaft, wel­che in die heu­tige Zeit über­tra­gen wer­den kann oder sollte?

Nun ja, der Split­ter­wel­ten-Kos­mos wird von Vor­ur­tei­len bestimmt, wie wir sie aus unse­rer Rea­li­tät ja durch­aus auch ken­nen, und man kann sehen, wozu das führt. Inso­fern ist diese Welt natür­lich auch eine Para­bel auf unsere eigene.

Wer ist ihr Lieb­lings­cha­rak­ter aus den Splitterwelten?

Croy. Ich mag den Kerl.

Nun haben Sie auch andere Werke geschrie­ben, u.a. auch die Reihe „Pirat­ten“. Wie kamen Sie auf diese Idee?

Durch einen hüb­schen Zufall: Ich sah am Ein­gang eines Sou­ve­nir­la­dens zwei über­ein­an­der gesta­pelte Fäs­ser und eine Laterne oben­drauf. Ich dachte mir, dass das wie ein Leucht­turm für kleine Leute aus­sieht. Und dann kam eins zum ande­ren – und plötz­lich war da die Geschichte von den See­räu­bern, die Rat­ten sind – oder war’s umgekehrt?

Ist es schwe­rer für jün­gere Leser zu schrei­ben? Haben Sie ein bevor­zug­tes Publikum?

Die Anfor­de­run­gen sind unter­schied­lich. Je jün­ger die Leser sind, desto spar­sa­mer und geziel­ter muss man mit Wor­ten umge­hen, das kann mit­un­ter ganz schön schwie­rig sein. In der Fan­tasy geht es darum, große Epen zu schrei­ben und neue Wel­ten zu ent­wer­fen, was eine völ­lig andere Her­aus­for­de­rung ist. Aber ich mag beides.

Schrei­ben Sie eigent­lich auch mit ande­ren Autoren zusammen?

Gele­gent­lich. Frü­her habe ich oft im Team geschrie­ben, inzwi­schen bin ich meist als Ein­zel­kämp­fer unter­wegs, was Vor- und Nach­teile hat. Dem­nächst wird es aber ein gemein­sa­mes Pro­jekt mit mei­ner geschätz­ten Kol­le­gin Clau­dia Kern geben, über das ich aller­dings noch nichts ver­ra­ten darf.

Gibt es bestimmte Rituale, die Sie machen, bevor sie mit dem Schrei­ben beginnen?

Nicht in der Form von Ritua­len. Aber ich höre z.B. gerne Sound­tracks beim Schrei­ben, das hilft, die rich­tige Atmo­sphäre zu finden.

Wie sieht Ihr „nor­ma­ler“ All­tag aus?

In der Tat recht nor­mal: Früh auf­ste­hen, ein biss­chen Sport, danach an den Schreib­tisch. Vor­mit­tags arbeite ich gewöhn­lich am neuen Roman­pro­jekt, der Nach­mit­tag ist dann für Recher­che, Tele­fo­nate, Mails und z.B. die­ses Inter­view reser­viert. Spät abends kehre ich dann oft gerne noch­mal an den Schreib­tisch zurück, nachts ist es ruhig und man kann gut schreiben.

Was bedeu­tet der Beruf „Autor“ für Sie?

Mei­nen Lebens­un­ter­halt mit dem ver­die­nen zu kön­nen, was ich immer machen wollte.

Sie sind nicht nur Autor, son­dern auch Jour­na­list. Wie kam es zu die­ser Tätigkeit?

Das hat sich schon im Stu­dium erge­ben. Hatte mich, um mein Konto auf­zu­bes­sern, bei diver­sen Maga­zi­nen um freie Mit­ar­beit bewor­ben. So hat sich das dann erge­ben, zunächst auf dem Gebiet des Rei­se­jour­na­lis­mus, spä­ter dann im Bezug auf Film und andere Medien.

Und nun einige Fra­gen, bei denen Sie krea­tiv sein kön­nen: Wenn Sie ein Buch wären, wel­ches wären Sie und warum?

„Split­ter­wel­ten“... Ich sehe Leute stän­dig über das gewachste Cover strei­chen. So viele Strei­chel­ein­hei­ten müs­sen ein­fach gut tun...

Wel­che Frage haben Sie sich in einem Inter­view schon immer mal gewünscht und wie würde Ihre Ant­wort dar­auf lauten?

Da hab‘ ich keine spe­zi­el­len Wün­sche, ich nehm‘ was kommt.

Wir dan­ken Ihnen für das Interview!

Gern gesche­hen.

Ramona & Alexa

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