Mittendrin

by Zeichensetzerin Alexa

Sieh’ nur, wie die Stun­den tan­zen, immer um mich herum, hier ver­lo­ren, dort im Gan­zen, sicht­bar, flie­ßend, aber stumm,-

Mittendrin 

Geert-Ulrich Mut­zen­be­cher, gebo­ren 19.03.1922, ist Nach­fahre einer Ham­bur­ger Sena­to­ren­fa­mi­lie. Das kauf­män­ni­sche, soziale, künst­le­ri­sche und poli­ti­sche Wir­ken sei­ner Fami­lie reicht seit dem 17. Jahr­hun­dert weit über die Gren­zen der Han­se­stadt hin­aus. Mut­zen­be­cher wuchs nicht nur in Ham­burg, son­dern auch in Dan­zig und Bue­nos Aires auf. Nach sei­ner Lehre als Tex­til- und Ver­si­che­rungs­kauf­mann zog es ihn in den Fer­nen Osten, nach Aus­tral­asien und Afrika. Seine Erfah­run­gen, Ein­stel­lun­gen und Erkennt­nisse ver­ar­bei­tet er in Gedich­ten, Kurz­ge­schich­ten und Erzäh­lun­gen. Heute ist er 92 Jahre alt und greift noch immer zu Stift und Papier, um seine Ideen niederzuschreiben.

In sei­nem 1995 erschie­ne­nen Gedicht­band „Mit­ten­drin“ fin­den sich all­täg­li­che The­men wie Zeit, Hoff­nung, Liebe, Wün­sche, Sehn­süchte wie­der. Mut­zen­be­cher schreibt über das Altern, über Ver­gan­gen­heit, Gegen­wart und Zukunft. Über Natur­er­eig­nisse und Jah­res­zei­ten. Über die schö­nen und schlech­ten Sei­ten des Lebens. Man merkt beim Lesen wie viel Lebens­er­fah­rung hin­ter die­sen Zei­len steckt und wie ehr­lich sie gemeint sind. Die Gedichte sind dabei in einem ein­fa­chen Reim­schema, mal län­ger, mal kür­zer, doch stets ange­nehm zu lesen. Zu den schöns­ten Gedich­ten in die­sem Band gehört „Tanz der Stunden“:

TANZ DER STUNDEN.

Sieh’ nur, wie die Stun­den tanzen,
immer um mich herum,
hier ver­lo­ren, dort im Ganzen,
sicht­bar, flie­ßend, aber stumm,-

doch ihr Tanz – ist das mein Leben,
hier ver­hei­ßend, dort vergessen?
Wohin treibt mich nur mein Streben,-
Ist das jemals zu ermessen?

Tanzt, ihr Stun­den, ich will lauschen,
denn mein Leben ist das wert,
will ich doch mit kei­nem tauschen.
Zeigt mir, was zu mir gehört.

Titel: Mit­ten­drin
Autor: Geert-Ulrich Mutzenbecher
Ver­lag: Ham­burg- Mut­zen­be­cher – Verlag
Erschei­nungs­jahr: 1995

Zum Wei­ter­le­sen:
Ham­bur­ger Abend­blatt: Mut­zen­be­cher auch mit 91 Jah­ren noch nicht zu müde
(auf­ge­ru­fen am 13.05.14)

Alexa

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