Musikalische Häppchen #BKmusikalisch

by Poesiearchitektin Lena

Poe­sie­ar­chi­tek­tin Lena hat sich an ein musi­ka­li­sches Expe­ri­ment gewagt: Sie hat ihre liebs­ten und am wenigs­ten liebs­ten Lie­der auf Dau­er­schleife gestellt und geschrie­ben. Setzt die Kopf­hö­rer auf und genießt diese musi­ka­lisch-lite­ra­ri­schen Häppchen!

Half Light – BANNERS

Ich tanze in einem lee­ren Raum. Ganz allein. Ich bin glück­lich, aber inner­lich zer­ris­sen. Ich tanze, um nicht zu den­ken, um ein­fach zu füh­len, dass ich exis­tiere und dass ich ich bin. Die Musik ist laut, aber doch so leise, dass sie nicht nur in meine Ohren, son­dern auch in mein Herz dringt. Ich sehe mich und plötz­lich sehe ich auch Dich. Du kommst näher und die Musik stoppt. Wir schauen uns an. Die Musik wird wie­der lau­ter und lau­ter und wir tan­zen gemein­sam. Wir wer­den eins, wir wer­den die Musik und ver­schwin­den mit den letz­ten Tönen in die Unendlichkeit.

Where’s My Love – SYML – Sam Feldt Edit

Der Strand ist bre­chend voll. Alle Men­schen lachen, tan­zen und glän­zen in der Sonne. Sie ver­schwim­men zu einer bun­ten, pul­sie­ren­den Masse und es scheint nichts zu geben, was sie belas­tet. Kei­ner schaut kri­tisch. Alte Leute wip­pen mit den Füßen, Kin­der sprin­gen wild umher: alle strah­len pures Glück aus. Als gäbe es kein mor­gen und es ist nur von Bedeu­tung, die Sonne und die paar weni­gen Wol­ken als Zuschauer zu unter­hal­ten. Selbst das Meer scheint zu vibrie­ren und zu füh­len, dass alles in Ord­nung ist, genau jetzt in die­sem Moment, wo alles zählt aber gleich­zei­tig auch abso­lut über­haupt nichts.

That Fee­ling When – Dagny

Die Blu­men blü­hen und ich betrachte sie im Vor­bei­ge­hen. Ein klei­nes Lächeln auf den Lip­pen. Ich fühle die Musik und will mich zu ihr bewe­gen. Die Men­schen sind mir egal. Sol­len sie doch blöd gucken oder ihre Han­dys her­aus­ho­len. Meine Kopf­hö­rer flie­gen umher, wäh­rend ich beginne zu der Musik zu flie­gen und in der Luft zu tan­zen, ohne mich umzu­bli­cken. Mit geschlos­se­nen Augen fühle ich die Klänge und fühle mich frei. Sie umhüllt mich wie ein Zau­ber. Ich fühle mich nicht nur frei, ich fühle die Natur, ich fühle die Liebe, ich fühle alles.

Hyper Hyper – Scoo­ter (… and the Beat Goes On! 1995)

Es gibt so viele Men­schen auf der Welt und sie sind alle unter­schied­lich. Wieso gibt es nur so wenige, mit denen man sich anfreun­det oder die einen im All­tag nicht ner­ven? Wieso ist man von so vie­len Men­schen abge­neigt und denkt sich, wieso ist der so? Wieso guckt die so arro­gant, wie zieht der sich denn an, und zum Glück muss ich nicht mit dem da zusam­men­ar­bei­ten? Eigent­lich schade, denn zusam­men kann man so viel mehr errei­chen als allein so viel Nega­ti­ves zu verbreiten.

Sonne – Ramm­stein (Mut­ter 2001)

Es ist nebe­lig, gru­se­lig und ich will ein­fach nur weg. Ich sehe nichts, aber spüre viel. Durch die Kälte habe ich Gän­se­haut und ver­su­che so schnell wie mög­lich zu ren­nen. Es ist, als wäre ich in einem Alb­traum gefan­gen und könnte nicht erwa­chen. Ich weiß nicht, wovor ich fliehe, aber ich kann auch nicht ste­hen­blei­ben. Es fällt mir schwer, mich an was Schö­nes zu erin­nern oder an die Men­schen, die mir wich­tig sind. Mir ist nicht ein­mal klar, ob es sie über­haupt noch gibt oder wo sie sind. Ich ver­misse die Stille und das Gefühl, nicht allein zu sein.

Je ne parle pas fran­cais – Namika (Beat­gees Remix) (Que Walou 2018)

Heute ist mal wie­der einer die­ser Tage. Ich gehe raus, das Wet­ter ist in Ord­nung, aber alles stört und alles nervt. Ich warte nur dar­auf, dass ich inner­lich anfange zu kochen. Meine Mund­win­kel hän­gen nach unten und ich habe auch keine Lust mich anzu­stren­gen, sie zu bewe­gen. Eigent­lich auch mich zu bewe­gen. Der Bus kommt zu spät, die Leute drän­geln, die Babys schreien und die Omas schüt­teln genervt den Kopf. Über­all die Alko­ho­li­ker und Jun­kies, an denen man extra schnell vor­bei­ge­hen muss, denn die Stim­mung kann jeden Moment kip­pen. Ich denke an mein Sofa und freue mich schon, wenn ich wie­der in mei­nen vier Wän­den bin und ich meine Ruhe habe.

Ein Bei­trag zum Spe­cial #BKmu­si­ka­lisch. Hier fin­det ihr alle Beiträge.

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Drei Mal drei macht drei … – Bücherstadt Kurier 18. Juni 2019 - 9:01

[…] Ein Bei­trag zum Spe­cial #BKmu­si­ka­lisch. Hier fin­det ihr alle Bei­träge. Und hier geht es zum musi­ka­li­schen Expe­ri­ment von Poe­sie­ar­chi­tek­tin Lena: Musi­ka­li­sche Häppchen. […]

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