Musikalisches Blind Date (Teil I) #BKmusikalisch

by Bücherstadt Kurier

Das Film­thea­ter lädt mal wie­der zum Blind Date ein und die­ses Mal mit: Musik. Im ers­ten Teil von zwei Blind Date Bei­trä­gen haben Geschich­ten­er­zäh­ler Adrian mit dem Varieté-Film „Chi­cago“ und Zei­len­schwim­me­rin Ronja mit der A‑ca­pella-Komö­die „Pitch Per­fect“ impo­sante Shows auf gro­ßen Büh­nen gewählt.

This is Chicago, Babe!

Im Musik­film „Chi­cago“ von Regis­seur Rob Mar­shall aus dem Jahr 2002 ver­sucht die junge Sän­ge­rin Roxie Hart in der titel­ge­ben­den Stadt der 20er Jahre auf die gro­ßen Büh­nen zu kom­men. Geschich­ten­er­zäh­ler Adrian hat diese Show als Blind Date ausgesucht.

Nach­dem Roxie (Renée Zell­we­ger) ihre Affäre erschos­sen hat, wan­dert sie nicht nur ins Gefäng­nis, son­dern soll eben­falls dafür hän­gen. Da Roxie jedoch nicht bau­meln will, sucht sie die Hilfe des selbst­ver­lieb­ten Anwalts Billy Flynn (Richard Gere). Im Gefäng­nis lernt Roxie außer­dem die Auf­se­he­rin „Mama“ (Queen Lati­fah) ken­nen und trifft ebenso auf ihr Idol Velma Kelly (Cathe­rine Zeta-Jones).

Aus­ge­zeich­net mit sechs Oscars – dar­un­ter „Bes­ter Film“ – glänzt „Chi­cago“ nicht nur mit dem wun­der­vol­len Flair des Ame­ri­kas der 20er-Jahre, ebenso ver­mischt Rob Mar­shall in flie­ßen­den Über­gän­gen Show und Rea­li­tät. In Varieté-ähn­li­chen Büh­nen­shows erhal­ten neben Roxie, Auf­se­he­rin „Mama“ und Anwalt Flynn einige von Roxies Mit­ge­fan­ge­nen sowie ihr Mann Amos (John C. Reilly) Gesangs­parts. Dabei ist anzu­mer­ken, dass alle Dar­stel­ler ihre Songs sel­ber singen.

Auch wer kein gro­ßer Fan von Musi­cal-Fil­men ist, sollte bei „Chi­cago“ einen Blick ris­kie­ren. Eng­lisch­kennt­nisse soll­ten jedoch vor­han­den sein, da die Lie­der­se­quen­zen im O‑Ton in die deut­sche Syn­chro­ni­sa­tion über­nom­men wurden.

Chi­cago. Regie: Rob Mar­shall. Dreh­buch: Bill Con­don. Musik: John Kan­der, Danny Elf­man. Mira­max. 2002.

A cappella ist hip?

Das Blind Date von Zei­len­schwim­me­rin Ronja ist dies­mal ein bekann­ter und erfolg­rei­cher Film: „Pitch Per­fect“. Ein voll­kom­me­nes Blind Date ist es daher nicht, zumal sie lange einen Bogen um die­sen Film gemacht hat, da sie im All­ge­mei­nen kein gro­ßer Fan von Musik­fil­men ist.

Aus­ge­hend vom Trai­ler befürch­tete ich, dass „Pitch Per­fect“ vor allem auf Witze unter der Gür­tel­li­nie set­zen würde. Die sind auch vor­han­den, blei­ben aber in einem aus­halt­ba­ren Rah­men. Die Hand­lung ver­läuft dabei in gen­re­ty­pi­schen Bah­nen: zwei ver­fein­dete A‑cap­pella-Grup­pen des­sel­ben Col­le­ges, die seit Jah­ren um den Sieg kämp­fen; neue Mit­glie­der, die die Grup­pen auf­mi­schen und die ver­här­te­ten Fron­ten auf­lö­sen. Das geht natür­lich nicht ohne Strei­tig­kei­ten, die sich am Ende jedoch in Wohl­ge­fal­len auf­lö­sen, wodurch das große Ziel erreicht wer­den kann.

Der große Plus­punkt ist die Musik, die sowohl in der Aus­wahl als auch in der Per­for­mance über­zeugt. Selbst jene Lie­der, die für die Zwe­cke der Hand­lung als wenig mit­rei­ßend dar­ge­stellt wer­den, ste­hen den ande­ren in der gesang­li­chen Qua­li­tät nicht nach. Die Beset­zung zeigt hier ihr musi­ka­li­sches Kön­nen und über­zeugt damit sehr.

„Pitch Per­fect“ ist zwar mit sei­ner stan­dar­di­sier­ten Hand­lung und auch mit dem eher der­ben Humor wenig ori­gi­nell, bie­tet dafür aber musi­ka­li­sche Ein­la­gen mit Qua­li­tät und ist ins­ge­samt kurz­wei­lig und unterhaltsam.

Pitch Per­fect. Regie: Jason Moore. Dreh­buch: Kay Can­non. Mit: Anna Kendrick, Skylar Astin, Ben Platt u.v.m. Uni­ver­sal. USA. 2012. FSK 0. Ca. 108 Min.

Ein Bei­trag zum Spe­cial #BKmu­si­ka­lisch. Hier fin­det ihr alle Beiträge.

Weiterlesen

Leave a Comment

Diese Seite verwendet Cookies. Mit der Nutzung unserer Website erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. OK Erfahre mehr