Neue Ant-Man-Comics mit Krabbel-Fieber

by Geschichtenzeichnerin Celina

Nach dem gro­ßen Kino­er­folg krab­belt, klet­tert und wuselt der kleine große Held in zwei neuen Mar­vel-Comics umher. Geschich­ten­zeich­ne­rin Celina hat diese mal unter die Lupe genom­men und dabei den einen oder ande­ren Super­hel­den entdeckt.

„Ant-Man: Kleine und große Schwie­rig­kei­ten“ von Nick Spen­cer und Ramon Rosa­nas heißt der erste Band einer neuen Comic-Serie. Par­al­lel zum Kino­film ist der auf­tre­tende Prot­ago­nist der zweite Ant-Man Scott Lang, der zu sei­ner Beru­fung als Super­held kam, indem er den Ant-Man-Anzug von Dr. Pym stahl. Der Comic spielt einige Zeit nach­dem er Ant-Man wurde und schon einige Male die Welt vor dem einen oder ande­ren Böse­wicht bewahrt hat – auch im Zusam­men­schluss mit ande­ren Mar­vel-Hel­den, wie den „Aven­gers“ oder den „Fan­tastic Four“.

Scott Lang ist mitt­ler­weile vier­zig Jahre alt und noch immer ste­hen für ihn seine Toch­ter (Cas­sie), das damit in Zusam­men­hang ste­hende Besuchs­recht und das Auf­trei­ben von Geld im Vor­der­grund, um Cas­sie ein gutes und siche­res Leben bie­ten zu kön­nen. Scott hält sich immer noch für einen klei­nen Gano­ven, der wegen Dieb­stahl im Gefäng­nis saß und sein Kön­nen nicht an die große Glo­cke hängt. Die­ser Cha­rak­ter­zug macht ihn sym­pa­thisch. Weder protzt er herum noch führt er sich als extra­va­gan­ter Möch­te­gern auf, wie es Iron-Man gerne tut, son­dern bleibt am Boden der Tatsachen.

Er ver­wen­det seine Schrumpf­kraft und sein Kön­nen als Elek­tro­tech­ni­ker, um damit Jobs im Sicher­heits­be­reich anzu­neh­men und somit finan­zi­ell über die Run­den zu kom­men. Dabei kommt er aller­ding des Öfte­ren in die Lage, als Super­held agie­ren zu müs­sen, da jewei­lige Sicher­heits­lü­cken etwa zu Kämp­fen mit Robo­tern füh­ren. Hinzu kommt, dass einige Pro­bleme, die er hat, wie das Sor­ge­recht um seine Toch­ter oder das Auf­trei­ben von Geld, all­täg­lich sind und somit einen rea­len Bezug dar­stel­len, was ein Mit­füh­len und ‑fie­bern unaus­weich­lich macht.

Im Comic hat Ant-Man wun­der­bar lus­tige und taffe Sprü­che zu bie­ten, sodass Wort­witz und Iro­nie nicht zu kurz kom­men. Auch die Zei­chen­art kann sich sehen las­sen: Ob ein klei­ner oder gro­ßer Ant-Man, die Dar­stel­lung des­sen ist her­vor­ra­gend gelun­gen. Des Wei­te­ren hat der Comic ein offe­nes Ende bzw. keine abge­schlos­sene Geschichte, sodass man sich auf den nächs­ten Band freuen kann.

Zudem beinhal­tet die­ser Band die Comi­c­aus­gabe „Ant-Man: Der Dieb­stahl von Ant-Man“ aus dem Jahr 1979. In die­ser geht es eben­falls um Scott Lang. Dabei fällt auf, wie sich der Zei­chen­stil und die Farb­wahl ver­än­dert haben: Knal­lige Far­ben wer­den durch mat­tere Töne ersetzt, und hatte Scott Lang einst lange Haare, so trägt er nun einen Kurz­haar­schnitt. Dies zeigt beein­dru­ckend, wie sich Art und Stil des Comic­zeich­nens mit den Jah­ren ver­än­dert haben.

Die zweite Neu­erschei­nung um den Hel­den Ant-Man ist der Comic „Ant-Man: Ein­fach Unver­bes­ser­lich“ von Autor Robert Kirk­man. Es ist ein Mega­band, also bestehend aus 14 Ein­zel­hef­ten mit ins­ge­samt 292 Sei­ten und eben­falls der erste Teil einer wei­ter­füh­ren­den Serie. Prot­ago­nist hier ist der dritte Ant-Man Eric O´Grady. Die­ser ist wie­der ein ganz ande­rer Typ Mensch als es die ers­ten Ant-Mans waren. Er ist ego­is­ti­scher und setzt seine Kraft dafür ein, um Frauen zu umgar­nen und zu erobern.

Seine Geschichte beginnt damit, dass Shield mit Hilfe von Dr. Pym einen neuen Ant-Man aus­er­wäh­len will. Dabei soll auf dem Shield-Heli­cap­pier unter eini­gen Bewer­bern ein Agent aus­ge­wählt wer­den, der diese neue Rolle über­nimmt. Auf dem Heli­cap­pier befin­den sich auch Eric O´Grady und sein bes­ter Freund Chris. Diese schla­gen Dr. Pym nie­der, wenn auch nur ver­se­hent­lich, und gera­ten somit an den neuen Ant-Man-Anzug. Die bei­den kön­nen natür­lich nicht wider­ste­hen und Chris pro­biert als ers­ter den Anzug an. Zeit­gleich erfolgt jedoch ein Angriff auf Shield, wobei Chris ums Leben kommt. Dar­auf­hin zieht Eric O´Grady den Ant-man-Anzug an und stielt ihn somit. Es ist natür­lich klar, dass Shield den Anzug zurück haben will, ob das gelingt lest ihr am bes­ten selbst!

Auf­fal­lend ist zudem, dass Eric vom Cha­rak­ter her nicht so kecke oder iro­ni­sche Sprü­che reißt wie es sein Vor­gän­ger getan hat. Dadurch kommt er im Comic aber nicht zu kurz, im Gegen­teil. Es wird zum Bei­spiel die Trauer um den ver­lo­re­nen Freund und das Aus­nut­zen sei­ner Situa­tion, um u.a. Frauen rum­zu­krie­gen, gut dar­ge­stellt. Hier­durch wird deut­lich, dass Eric eine andere Per­sön­lich­keit hat. Ein wei­te­rer wit­zi­ger Fun-fact ist, dass die Ein­lei­tung am Anfang eines jeden neuen Kapi­tels humor­voll gestal­tet von Amei­sen erfolgt, mit jeweils einer kur­zen Rück­blende. Alles in allem sind es zwei gelun­gene Comics, die eine vor­züg­li­che krabb­lige Unter­hal­tung bie­ten, span­nungs­reich sind und Lust auf mehr machen.

Ant-Man: Kleine und große Schwie­rig­kei­ten. Nick Spen­cer. Illus­tra­tio­nen: Ramon Rosa­nas. Panini. 2015. // Ant-Man: Ein­fach Unver­bes­ser­lich. Robert Kirk­man. Illus­tra­tio­nen: Phil Hes­ter, Cory Wal­ker. Panini. 2015.

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