Das vietnamesische Neujahrfest ist ein Familienfest, gleichzeitig auch der Frühlingsbeginn.
Traditioneller Tanz
Einige Länder Asiens begrüßen das neue Jahr nicht wie wir am 1. Januar, sondern folgen dem Mondkalender. Demnach wird Neujahr zum Neumond zwischen dem 20. Januar und dem 20. Februar gefeiert, wie es der chinesische Mondkalender angibt. Neben China oder Korea ist dies auch in Vietnam üblich. Bücherstädterin ELISABETH war bei einem solchen Fest in Berlin dabei.
Das vietnamesische Neujahrfest ist ein Familienfest, gleichzeitig auch der Frühlingsbeginn. Besondere Speisen, wie ein Neujahrs-Reiskuchen, werden vorbereitet. Man feiert zu Hause, der Schmuck besteht unter anderem aus dem Neujahrsbaum (ein geschmücktes Bambusrohr), Zwergorangenbäumen oder geschmückten „Hoa mai“-Sträuchern mit ihren schönen, gelben Blüten. Während der mehrtägigen Feierlichkeiten wird das Haus nicht geputzt, weil ansonsten das Glück aus dem Haus gefegt wird.
„Hoa mai“-StrauchDas neue Jahr begrüßte am 16. und 17. Februar auch die vietnamesische Gemeinde (Danke Deutschland e.V.) in Berlin. Im FEZ Berlin gab es abwechslungsreiches Bühnenprogramm und viele Workshops rund um das Land Vietnam. Unter anderem konnte man verschiedene traditionelle Tänze, etwa mit Fächern oder Hüten sehen, deren Bedeutung auch erklärt wurde. Es gab eine Modenschau zu den verschiedenen traditionellen Kleidungen (ao-dai) in den Teilen Vietnams. Natürlich durfte auch die Hochzeitskleidung nicht fehlen. Ein Vovinam-Workshop (vietnamesischer Kampfsport/Selbstverteidigung) lud zum Mitmachen ein, ebenso wie ein Kochkurs, bei welchem verschiedenste Köstlichkeiten zubereitet wurden. Eine Ausstellung über den langen Weg vieler Vietnamesen nach Deutschland teilte viel über die Geschichte mit.
Vietnamesiche SpeiseHunger leiden musste bei der Veranstaltung niemand, denn für das leibliche Wohl wurde durch eine große Auswahl an verschiedensten vietnamesischen Speisen gesorgt. Bemerkenswert waren auch die wunderschönen ao-dai – die traditionelle Tracht – die von vielen Besuchern getragen wurde. Ein Fest für alle Sinne, zum Mitmachen, zum Staunen und Bewundern, Neues kennenlernen und großen Respekt vor einem Volk zu haben, das niemals aufgegeben hat.
Für mich persönlich eine unglaublich tolle Erfahrung mit viel Spannung und Freude. Langweilig wurde es nie. Ich habe sehr viel gelernt und tiefen Respekt und Bewunderung. Nächstes Jahr werde ich bei einem hoffentlich ähnlichen Fest wohl wieder gemeinsam mit vielen anderen das Neue Jahr auf vietnamesische Art begrüßen. Zudem habe ich an diesem Wochenende ein sehr interessantes Buch in die Hände bekommen, über welches ich in der nächsten Ausgabe des Bücherstadt-Kuriers berichten werde. Der Titel des Buches: „Offener Brief an junge Vietnamesen“.
Elisabeth
4 comments
liebe Elisabeth,
vielen Dank für die wunderbare Beschreibung über das TET-Festival 2013! Wir sind sehr froh darüber, dass wir sehr viele positive Meinungen als Feedback bekommen. Unsere Jugendlichen fühlen sich somit motiviert, in Zukunft weitere junge Vietnamesen zu gewinnen um mitzuwirken. Gerne hätte ich Dich bei dem Fest kennengelernt! Aber mit mehr als 3000 Besuchern an den 2 Tagen haben wir nicht gerechnet. Umso mehr freuen wir uns über den Erfolg. So wie Du Dich gefreut hast, bei dem Fest gewesen zu sein. Ich wünsch Dir Kraft und Kreativität, weiterhin solchen wunderbaren Artikel zu schreiben.
Viele Grüße
Dieu Hao Abitz
dieser Text wurde mithilfe der Spracherkennung Dragon NaturallySpeaking diktiert.
Das klingt beeindruckend! Es muss wirklich schön gewesen sein, denn den Eindruck habe ich beim Lesen deines Berichtes bekommen! Es klingt schön, sehr lebensfroh und bunt. Während bei unseren Silvesterbräuchen Feuerwerk und künstliche Faben den Himmel und die Tischdecken zieren, schmücken die Vietnamesen wohl sich und ihre Umgebung mit purem Frühling? Liegt das vielleicht am anderen Klima in der Heimat? Besonders gefällt mir, dass nicht gefegt werden muss! =D
Mir gefällt der “Hoa mai”-Strauch. Das sieht einfach magisch aus! Vielleicht sollten wir auch einen netten Brauch in der Bücherstadt einführen. Mit viel Musik, Tanz, bunter Verkleidung und Dekoration? Und natürlich darf das Essen nicht fehlen. 🙂
Wir treffen uns beim bestimmten Sonntag im Monat.... Das leckere Essen fehlt auf jeden Fall nicht. Nette Gäste, die uns schätzen, sind willkommen.
Termine sind hier veröffentlicht http://danke-deutschland.org/