Nico Sternbaum im Interview

by Zeichensetzerin Alexa

Als Autor haben mich von klein auf unter ande­rem Astrid Lind­gren und Erich Käs­t­ner fasziniert.

Kürz­lich ist das Mit­mach­buch „Schüt­tel den Apfel­baum“ im Bas­ser­mann-Ver­lag erschie­nen. Zei­chen­set­ze­rin Alexa hat dem Autor und Illus­tra­tor Nico Stern­baum ein paar Fra­gen zu sei­nem Debüt, sei­ner Inspi­ra­tion und Arbeits­weise gestellt.

BK: „Men­schen sind die beste Inspi­ra­tion“, heißt es auf dei­ner Web­site. Magst du erzäh­len, wel­che Situa­tio­nen dich inspi­riert haben?

NS: Für Kin­der­bü­cher vor allem Erleb­nisse mit Freun­den in Kind­heits­ta­gen. Wir haben bei­spiels­weise ver­sucht, aus Pappe ein Flug­zeug zu bauen, oder uns Mons­ter aus­ge­dacht und an die Tapete gemalt – schöne Erin­ne­run­gen, die sich prima als Grund­idee nut­zen lassen.

BK: Gibt es Aus­stel­lun­gen, Kunst­werke oder Künst­ler, die dich geprägt haben oder dir beson­ders in Erin­ne­rung geblie­ben sind?

NS: Als Autor haben mich von klein auf unter ande­rem Astrid Lind­gren und Erich Käs­t­ner fas­zi­niert. Beim Thema Illus­tra­tion hatte ich eigent­lich nie kon­krete Vor­bil­der. Hier erfreue ich mich vor allem an der Viel­falt der Stile, die man bei­spiels­weise immer wie­der auf Buch­mes­sen sieht.

BK: Es gibt Illus­tra­to­ren und Autoren, die feste Arbeits­zei­ten haben. Sie ste­hen früh auf und machen pünkt­lich um 18 Uhr Fei­er­abend. Wie ist das bei dir?

NS: Ich habe mal eine Weile bis spät in die Nacht- oder Mor­gen­stun­den gear­bei­tet. Man hat eine herr­li­che Ruhe und mir gefällt all­ge­mein die Atmo­sphäre der nächt­li­chen Arbeit. Lei­der bringt das frü­her oder spä­ter den Bio­rhyth­mus durch­ein­an­der, daher habe ich mir seit eini­ger Zeit auch regu­läre Arbeits­zei­ten ange­wöhnt – mit sel­te­nen Ausnahmen.

BK: Du schreibst und illus­trierst deine Bücher – fällt dir eine die­ser Tätig­kei­ten leichter?

NS: Nein, das ist bei mir recht aus­ge­wo­gen. So muss ich mich glück­li­cher­weise auch um keine der bei­den Tätig­kei­ten drü­cken bezie­hungs­weise sie auf­schie­ben, son­dern kann direkt loslegen.

BK: Was ist zuerst da: Text oder Bild? Und wie beginnst du die Arbeit an einem neuen Buchprojekt?

NS: Ich beginne fast immer mit dem Text. Erst wenn die­ser fer­tig for­mu­liert ist, beginne ich mit den Illus­tra­tio­nen. Der Text gibt quasi den Rah­men vor, inner­halb wel­chem ich mir dann Gedan­ken über die Zeich­nun­gen machen kann.

BK: Kürz­lich ist dein ers­tes Mit­mach­buch „Schüt­tel den Apfel­baum“ erschie­nen – was hat dich dazu bewegt, ein Mit­mach­buch zu gestalten?

NS: Kin­der haben einen star­ken – und das war bei mir nicht anders – Bewe­gungs­drang, was öfters dazu führt, dass Bücher so ein biss­chen abschre­ckend wir­ken – und heute, neben Tablet-PC und TV, sogar schlimms­ten­falls uncool. Da sind Mit­mach­bü­cher eine tolle Mög­lich­keit, Bewe­gung, schein­bare Inter­ak­tion und Buch zu ver­bin­den und so einen frü­hen posi­ti­ven Ein­stieg in die Welt der Lite­ra­tur zu finden.

BK: Das Buch ent­hält viele kleine „Auf­ga­ben“, wel­che die Kin­der zur Inter­ak­tion ani­mie­ren. Wel­che Kri­te­rien waren bei der Wahl die­ser Auf­ga­ben ausschlaggebend?

NS: Mög­lichst abwechs­lungs­rei­che Mit­mach-Aktio­nen zu fin­den, die sich gleich­zei­tig anspre­chend mit Vor­her-Nach­her-Effekt illus­trie­ren las­sen – und nicht zuletzt musste dabei natür­lich immer par­al­lel bedacht wer­den, dass die Kin­der durch die Aktio­nen das Buch nicht zer­stö­ren. Hier eine gute Balance zu fin­den, war die Schwierigkeit.

BK: Sind wei­tere Mit­mach­bü­cher geplant? Oder möch­test du dich in Zukunft ande­ren Buch­pro­jek­ten wid­men, zum Bei­spiel im Bereich Erwachsenenliteratur?

NS: Wei­tere Ideen für neue Mit­mach­bü­cher hätte ich, aber letzt­end­lich ent­schei­den die Ver­kaufs­zah­len des aktu­el­len Buchs, ob der Ver­lag einen Nach­fol­ger möchte. Der­zeit arbeite ich an Kin­der­bü­chern, die im Krea­tiv­be­reich ange­sie­delt sind – und auch Erwach­se­nen­li­te­ra­tur fände ich span­nend, da ich sehr gerne Romane lese. Aber das erfor­dert natür­lich eine ganz andere Her­an­ge­hens­weise und liegt daher noch in wei­ter Ferne.

BK: Zum Abschluss unsere BK-Spe­zi­al­frage: Stell dir vor, du wärst ein Buch – wel­ches wärst du?

NS: Ent­schul­dige bitte die etwas lang­wei­lige Ant­wort von mir, aber es wäre natür­lich Ver­rat an der eige­nen Arbeit, wenn ich jetzt nicht sagen würde: „Schüt­tel den Apfelbaum“. 🙂

BK: Vie­len Dank für das Interview!

NS: Gerne!

Ein Bei­trag zum Pro­jekt #lit­kin­der. Hier fin­det ihr alle Beiträge.

Illus­tra­tion: Buch­stap­le­rin Maike

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