„Das Kabinett der Wunder“ ist der zweite Sammelband mit cartoonhaften Kurzgeschichten von Gustavo Durante, der beim Panini Verlag erschienen ist. Geschichtenzeichnerin Celina ist wieder einmal fasziniert.
Wie beim ersten Comicsammelband „Monster! – Und andere Geschichten“ von 2017 bleibt der brasilianische Künstler Durante seinem Cartoonstil, der kaum bis keine Sprache benötigt, treu. Auch einzelne Figuren aus dem ersten Teil, wie zum Beispiel der etwas ältere Herr mit langem weißem Bart und der anthropomorphe Elefant, tauchen im nachfolgenden Band wieder als Protagonisten in den Kurzgeschichten auf. Der ältere Herr trifft unter anderem auf Meerjungfrauen und der Elefant muss sich einer kuriosen Lieferung stellen. Im Band ist die Themenwahl weitgefächert. Es werden humorvolle, skurrile und teils makabre Geschichten präsentiert, die mal kürzer und mal länger ausfallen.
Farbe in Maßen
Nicht nur mit Gestik und Mimik, sondern auch mit der Farbwahl spielt Durante. So gibt es Kurzgeschichten, deren Illustrationen nur eine Farbe und sonst Schwarz, Weiß und Grau enthalten. Beispielsweise bei „Glaub nicht an Gnome“ wird als einzige Farbe Rot eingesetzt. Andere Geschichten sind farbiger, sodass man zwischen den Erzählungen gut unterscheiden kann und es abwechslungsreich ist. Diese Mehrfarbigkeit steht im Kontrast zum ersten Sammelband, worin als einziges Blau zum Einsatz kam.
Aha – die Figur kennt man doch
In „Das Kabinett der Wunder“ finden sich auch Anspielungen auf bereits bekannte Charaktere. Auf einer Doppelseite wird zum Beispiel die Figur „Little Nemo“, erschaffen von Winsor McCay, aufgegriffen. Mit dieser erzählt Durante seine eigene wundersame Traumgeschichte.
„Das Kabinett der Wunder“ zeigt viele wundersame Facetten auf und lädt ein, einen Blick in diese Cartoonwelt mit wenigen Worten zu werfen. Für alle, die Cartoons mögen, ist dieser Sammelband sehr zu empfehlen. Allerdings ist dieser nur als Hardcover erhältlich, was den Preis von 17 € ausmacht.
Das Kabinett der Wunder. Text und Zeichnungen: Gustavo Durante. Panini. 2020.