Pixel für Pixel: Pixels Themenreihe: Goldene Himbeere

by Zeichensetzerin Alexa

„Pixels“ ist mein zwei­ter Film aus der Liste der „Gol­de­nen Him­beere“, in dem erneut Adam Sand­ler die Haupt­rolle spielt. Hat die­ser Film die Nomi­nie­rung als „schlech­tes­ter Film 2016“ ver­dient? – Von Zei­chen­set­ze­rin Alexa

„Pixels“ beginnt im Jahr 1982, als Sam Bren­ner mit sei­nem Freund Will Coo­per bei der Arcade-Welt­meis­ter­schaft antritt. Sam hat die Mus­ter der Video­spiele schnell erkannt, erreicht das Finale, schafft es jedoch nicht, im Spiel Don­key Kong gegen Eddie Plant zu gewin­nen. Beim Tur­nier ler­nen Sam und Will außer­dem das Wun­der­kind Lud­low Lamons­off kennen.

Viele Jahre spä­ter ist Sam Fern­seh­tech­ni­ker und Will der Prä­si­dent der USA. Als die Erde plötz­lich von Ali­ens ange­grif­fen wird, sind die „Nerds“ gefragt, denn nur sie sind in der Lage, die vom Him­mel kom­men­den Pixel­fi­gu­ren zu besie­gen und die Welt zu ret­ten. Das bedeu­tet, dass Sam nicht nur mit Wun­der­kind Lud­low, son­dern auch mit sei­nem Erz­feind Eddie zusam­men­ar­bei­ten muss. An ihrer Seite ist die frisch geschie­dene, allein­er­zie­hende Vio­let Van Pat­ten. Wie das Kli­schee so will, bahnt sich zwi­schen ihr und Sam eine Lie­bes­be­zie­hung an, die von Vio­lets Sohn Matty direkt akzep­tiert wird.

Kli­schee um Klischee

Es wird schnell klar: „Pixels“ ist kein beson­ders guter Film. Gut, die Idee ist nett und erin­nerte mich ein wenig an „Wol­kig mit Aus­sicht auf Fleisch­bäll­chen“, auch wenn in „Pixels“ keine Fleisch­bäll­chen vom Him­mel fal­len, son­dern ver­pi­xelte Figu­ren aus alten Arcade-Spie­len. Aber die Sze­nen in „Pixels“ sprin­gen von Kli­schee zu Kli­schee sowohl hin­sicht­lich der Nar­ra­tion als auch der Cha­rak­tere. Ich wusste schon nach weni­gen Sze­nen, wie sich die Hand­lung ent­wi­ckeln und wie der Film enden würde.

Die plat­ten Cha­rak­tere hatte ich schnell durch­schaut und wusste ganz genau, wie sie sich ver­hal­ten wür­den – und da hilft selbst die Beset­zung mit Peter Hay­den Din­klage (bekannt aus „Game of Thro­nes“) und ande­ren nicht; schlecht geschrie­bene Rol­len blei­ben auch dann noch schlecht geschrie­ben. Das ist alles in allem über­haupt nicht span­nend und ich ertappte mich beim Schauen immer wie­der dabei, wie ich genervt seufzte oder die Augen ver­drehte. Ich fragte mich, ob der Film nur schlecht geal­tert oder tat­säch­lich ein­fach nur schlecht ist.

Ein „schlech­ter“ Film?

Aber was bedeu­tet in die­sem Fall „schlecht“? Ich habe im Rah­men die­ses Spe­cials über einige Kri­te­rien nach­ge­dacht, woran ich einen guten Film erkenne und was mei­ner Mei­nung nach ein schlech­ter Film ist und gemerkt, dass es zwar medi­en­spe­zi­fi­sche Unter­schiede zu Büchern gibt, die inhalt­li­chen Kri­te­rien aber gleich blei­ben: Hier­bei spie­len Story, Figu­ren und Dia­loge eine wesent­li­che Rolle. Ist es bei Büchern der Schreib- und Erzähl­stil, müs­sen mich im Film die Bil­der anspre­chen – in bei­den Fäl­len gibt es kli­schee­hafte Umset­zun­gen, aber auch inno­va­ti­ves Erzählen.

Um letz­te­res zu ver­deut­li­chen, müsste „Pixels“ gelun­gene Sze­nen beinhal­ten, ich erin­nere mich aber an keine Inno­va­tion, statt­des­sen aber an Film­bil­der, wie man sie schon in zig ande­ren Fil­men gese­hen hat. Schnitt, Per­spek­ti­ven, Action­sze­nen, Nah­auf­nah­men – nichts davon ist mir son­der­lich posi­tiv ins Auge gefal­len. Nun könnte man natür­lich sagen: Nega­tiv ist daran auch nichts, also ist das nicht unbe­dingt als schlecht zu wer­ten. Schließ­lich geht es hier­bei nicht um einen Kunst­film. Den­noch bin ich der Mei­nung, dass Erzäh­len mit Bil­dern viel Poten­zial hat, das in „Pixels“ nicht aus­ge­schöpft wurde.

Vier­dient „Pixels“ die Gol­dene Himbeere?

Viel­leicht bin ich zu kri­tisch mit die­sem Film. Immer­hin habe ich „Jack und Jill“ nicht so schlecht wahr­ge­nom­men. Auch wenn beide Filme irgend­wie, wie soll ich sagen, „pein­lich“ sind. Aber gerade bei „Pixels“ musste ich mich sehr fremd­schä­men, ich konnte den Film von Anfang an nicht ernst neh­men. Er wirkt zu gewollt, zu albern und trans­por­tiert dar­über hin­aus auch noch frag­wür­dige Ste­reo­type. Bodys­ha­ming, Belei­di­gun­gen, Sexua­li­sie­rung aller weib­li­chen Rol­len sind nur einige Bei­spiele. Je län­ger ich dar­über nach­denke, desto mehr Kri­tik­punkte finde ich. Also ja, die Nomi­nie­rung als schlech­tes­ter Film ist abso­lut berech­tigt, wenn nicht sogar unter­trie­ben. Zumin­dest von mir bekommt „Pixels“ defi­ni­tiv die Aus­zeich­nung Gol­dene Himbeere.

Pxels. Regie: Chris Colum­bus. Dreh­buch: Tim Herlihy,Timothy Dow­ling. Dar­stel­ler: Adam Sand­ler, Kevin James, Josh Gad, Peter Din­klage u.a. Sony Pic­tures. 2015. FSK 6.

Ein Bei­trag zum Spe­cial #Gol­de­ne­H­im­beere. Hier fin­det ihr alle Beiträge.

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