Poetry-Slam Gala 2018

by Worteweberin Annika

Vom 31. Mai bis zum 04. Juni sind die Bre­mer Stra­ßen vol­ler Poe­sie und Lite­ra­tur: Zum 19. Mal fin­det das inter­na­tio­nale Lite­ra­tur­fes­ti­val „poe­try on the road“ statt. Am Don­ners­tag­abend, den 31. Mai, ging es mit der gro­ßen Poe­try-Slam Gala los. Worte­we­be­rin Annika war mit dabei.

Der bekannte Bre­mer Poe­try Slam­mer Bas Bött­cher, der sich das For­mat der Poe­try-Slam Gala für das Fes­ti­val aus­ge­dacht hat, war auch in die­sem Jahr wie­der Mode­ra­tor der Ver­an­stal­tung. Und alle woll­ten mit dabei sein! Trotz der extre­men Schwüle war der Bre­mer Wall­saal bis auf den letz­ten Platz besetzt. Mit von der Par­tie waren vier wei­tere Poe­try Slam­me­rIn­nen aus Deutsch­land, Öster­reich und Eng­land: Harry Baker, Yas­min Hafedh, Vanessa Kisuule und Vol­ker Strü­bing. Jeder der Poe­ten hatte jeweils vor und nach der Pause Gele­gen­heit, einen oder meh­rere Texte zu per­for­men und so das im Pro­gramm ange­kün­digte „Feu­er­werk der Büh­nen­li­te­ra­tur“ zu zünden.

Bei herr­li­cher, wenn auch im wahrs­ten Sinne des Wor­tes hit­zi­ger Stim­mung, prä­sen­tier­ten die Poe­tin­nen und Poe­ten ihre Texte über sehr unter­schied­li­che, aber zumeist poli­ti­sche The­men. Noch recht blass blie­ben da die Texte von Vol­ker Strü­bing über den Kaf­fee in den Zügen der Deut­schen Bahn und dar­über, dass frü­her alles bes­ser war. Bei die­sem schon oft behan­del­ten Thema bewies der Poet aber ein Gespür für Nuan­cen und erreichte durch eine über­ra­schende Wen­dung einen etwas neuen Zugriff.

Die bei­den weib­li­chen Poe­try Slam­me­rin­nen mach­ten ihre Posi­tio­nen zur Rolle der Frau in der Gesell­schaft und in der Lite­ra­tur­szene deut­lich: dass sie es satt haben, gefragt zu wer­den, wie es denn sei, „als Frau auf der Bühne zu ste­hen“ und den Ein­druck zu haben, dass Frauen in der Lite­ra­tur nur „Frau­en­the­men“ behan­deln dürf­ten, wäh­rend Män­ner über all­ge­meine „Men­schen­the­men“ spre­chen könnten.

Die Wie­ne­rin Yas­min Hafedh prä­sen­tierte außer­dem noch einen Text dar­über, was es für sie bedeu­tet, gefragt zu wer­den, woher sie „eigent­lich“ komme – ein gro­ßes State­ment zu mehr Offen­heit in unse­rer glo­ba­len Gesell­schaft. Harry Baker, der zwei Semes­ter lang in Han­no­ver stu­diert hat, begeis­terte das Publi­kum mit sprach­spie­le­ri­schen Tex­ten – über die Liebe bei Dino­sau­ri­ern, aber auch über die deut­sche Spra­che und „Fala­fel­löf­fel“.

Bis Mon­tag geht es noch wei­ter mit „poe­try on the road“. Viele berühmte Poe­tin­nen und Poe­ten aus der gan­zen Welt wie Jan Wag­ner, Cees Noote­boom, Franz Hoh­ler, Anja Kamp­mann und Liao Yiwu sind in die­ser Zeit in Bre­men zu sehen. Mehr zum Fes­ti­val und zum Pro­gramm fin­dest du hier: www​.poe​try​-on​-the​-road​.com

Foto: Worte­we­be­rin Annika

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