Recycling auf hohem Niveau

by Bücherstadt Kurier

Nach „Schat­ten über Ull­d­art“, die „Zwergen“-Tetralogie, „Ritus“ und eine Reihe an wei­te­ren Büchern, mit denen man eine alte See­mannskiste hätte fül­len kön­nen, ist Mar­kus Heitz kein Unbe­kann­ter im Genre Fan­tasy. Zu sei­nen neu­es­ten Büchern gehö­ren die „Legen­den der Albae“. Diese sind Wesen, die den Gegen­part zu den Elben bil­den. Ihr Sinn und Zweck ist das Töten und den per­fek­ten Tod als Kunst­ob­jekt in Mate­ria­lien oder Objek­ten auf­zu­neh­men und festzuhalten.

Erst­mals tra­ten die Albae als Feinde im Buch „Die Zwerge“ auf, wo sie als schat­ten­glei­che Meu­chel­mör­der ihr Unwe­sen trie­ben, hier aber nur zu Rand­fi­gu­ren ver­bannt wur­den. Im Laufe der Tetra­lo­gie hat man jedoch einen klei­nen Ein­blick in ihr Wesen, ihre Welt und ihre Gedan­ken bekom­men. Der Prot­ago­nist der Tetra­lo­gie, Tung­dil Gold­hand, hat Cha­rak­ter­züge der schwar­zen Elfen übernommen.
Grund genug, ihnen eine eigene Reihe zu wid­men. Nach den ers­ten drei Büchern der Legen­den der Albae: „Gerech­ter Zorn“, „Ver­nich­ten­der Hass“ und „Die Dunk­len Pfade“, wagt sich Mar­kus Heitz an das nächste Buch der Reihe: „Die Ver­ges­se­nen Schrif­ten“. Wäh­rend die ers­ten drei Bücher davor in sich geschlos­sen waren, hat „Die Ver­ges­se­nen Schrif­ten“ eine kom­plett andere Struk­tur. Das Buch ist exakt das, was das Cover einem ver­spricht. Etwas, mit dem man nicht gerech­net hätte. Es ist eine Art Antho­lo­gie der Alba­en­ge­schich­ten. Man schlägt sich durch viele Kurz­ge­schich­ten über des­sen Prot­ago­nis­ten, von denen man mal irgendwo, irgend­wann, in irgend­ei­nem Buch der Zwerge oder Albae gele­sen hat. Dann darf man diese auf eine Neben­hand­lung beglei­ten und erfährt dadurch, was in den vor­he­ri­gen Büchern ein­mal pas­siert ist. Even­tu­ell wird so eine Lücke geschlos­sen, die sich einem vor Jah­ren in einem der Bücher auf­ge­tan hat. Der Gedanke, auf­ge­kom­mene Fra­gen inner­halb der Bücher zu klä­ren, scheint ganz nett. Aller­dings wirkt es lei­der eher wie eine has­tig zusam­men­ge­stellte Rest­samm­lung von Geschich­ten, die in den ande­ren Büchern kei­nen Platz mehr fan­den. Ist die Zeit­spanne zwi­schen den Büchern doch so groß, dass es schwer fällt jeden ein­zel­nen Namen erneut im Kopf aufzurufen.

Diungo

Die Legen­den der Albae: Die Ver­ges­se­nen Schriften
Mar­kus Heitz, Piper Ver­lag, 2013

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