Reges Regalbodentreiben: Das Prinzip Tetris

by Zeilenschwimmerin Ronja

Alle, die viele Bücher besit­zen, ste­hen irgend­wann ein­mal vor der Frage: „Wie ordne ich die­sen wil­den Hau­fen?“ Bücher zu sor­tie­ren ist nicht immer ein leich­tes Unter­fan­gen, vor allem dann, wenn die Bücher mehr Platz brau­chen als das Regal bie­tet. In der Redak­tion des Bücher­stadt Kuriers gibt es die ver­schie­dens­ten Lösungs­an­sätze und wir haben beschlos­sen, dir einen klei­nen Ein­blick in unsere Regale zu geben. Will­kom­men zu unse­rer neuen Kolumne „Reges Regalbodentreiben“! 

Als ich mit dem Lesen anfing, habe ich mir keine Gedan­ken dar­über gemacht, dass Bücher Platz brau­chen und wie ich sie ordne. Das kam erst viel spä­ter. Irgend­wann musste ich fest­stel­len, dass das Regal, in dem ich meine Bücher ein­fach wahl­los unter­stellte, voll war. Drei Fächer, ange­passt an eine Dach­schräge und tief genug für drei Rei­hen Bücher. Mir blieb gar nichts ande­res übrig, als zumin­dest ansatz­weise nach Größe zu sor­tie­ren: die hohen nach links, die nied­ri­gen nach rechts, dicke hin­stel­len, die fla­chen hin­le­gen und in Zwi­schen­räume stop­fen. Selbst­re­dend hat es danach auch nicht mehr lange gedau­ert, bis meine Bücher sich in wei­tere Ecken des Zim­mers und andere Räume aus­brei­te­ten. Die Ent­schei­dung, wel­che Bücher im Zim­mer blie­ben und wel­che „aus­zo­gen“, war reine Gefühlssache.

Auch wenn ich mitt­ler­weile wei­tere Regale zur Ver­fü­gung habe, ist das Platz­pro­blem schon abzu­se­hen. An mei­ner Vor­ge­hens­weise hat sich nichts geän­dert. Ein gele­se­nes Buch wird ins Regal gestellt, bis die Reihe voll ist und so wei­ter. Manch­mal über­kommt es mich und ich ordne ein wenig nach Genre und Autor, sodass mög­lichst Bücher neben­ein­an­der ste­hen, die sich „ver­tra­gen“. Aber das hält nicht lange. Schon in ein paar Mona­ten muss ich wie­der Lite­ra­te­tris spielen.

Wegen Über­fül­lung nicht geschlossen

Der ein­zige Ort, wo ich wei­test­ge­hend Ord­nung nach Genre hal­ten kann, ist mein Bücher­tisch, der den unge­le­se­nen Büchern vor­be­hal­ten ist. Der Bücher­tisch ist dreh­bar und hat auf allen Sei­ten zwei Fächer. Eine beacht­li­che Anzahl unge­le­se­ner Bücher. Aber geord­net. Solange nicht gerade Über­fül­lung ange­sagt ist (was selbst­ver­ständ­lich nur sel­ten vor­kommt). Dann setzt sich auch hier mein übli­ches „Prin­zip“ durch.
Natür­lich könnte der Ver­kauf oder die Wei­ter­gabe von Büchern, die mir weni­ger gut gefal­len haben, etwas Abhilfe schaf­fen. Für die­sen Ent­wick­lungs­schritt bin ich aller­dings noch nicht bereit. Bis­her fällt es mir schwer, mich von Büchern zu tren­nen, selbst von den unge­lieb­ten. Doch auch wenn ich diese Fähig­keit irgend­wann erlangt habe, wird sich nichts daran ändern, dass ich viele Bücher besitze. Sollte ich irgend­wann aus­rei­chend Platz haben, würde ich nach Genre sor­tie­ren. Inner­halb der Gen­res soll­ten die Bücher eines Autors mög­lichst neben­ein­an­der ste­hen, aber nicht nach dem Alpha­bet geord­net. Das ist zu viel Arbeit und kann die opti­male Aus­nut­zung der Regale erschwe­ren. Vor allem wenn ein Buch eine Son­der­größe hat.

Geord­nete Bücher­re­gale bewun­dere ich und denke oft, dass das schon etwas hat. Aller­dings besitze ich nicht die rich­tige Moti­va­tion dafür, es tat­säch­lich ein­mal anzu­ge­hen. Es besteht kein Zwei­fel daran, dass in mei­nen Rega­len immer ein gewis­ses Maß an Chaos herr­schen wird. Bis jetzt ist das aller­dings kein Pro­blem. In den meis­ten Fäl­len weiß ich immer, wo ich nach einem Buch suchen muss. Und eigent­lich will ich auch nicht wirk­lich etwas daran ändern. Wild wuchernde Bücher­samm­lun­gen finde ich sehr ästhetisch.

Ein klei­ner Ausblick

In den fol­gen­den Bei­trä­gen der Kolumne wirst du mehr dar­über erfah­ren, wel­che Vor- und Nach­teile das Sor­tie­ren nach Far­ben mit sich bringt, wie dra­ma­tisch das alpha­be­ti­sche Sor­tie­ren nach Autoren­na­men sein kann, wel­che Rolle das Gewicht für die Sta­tik eines Bücher­re­gals hat, dass Genre-Sor­tie­rung auch Grau­zo­nen hat, dass große Bücher und Tri­lo­gien einem oft einen Strich durch die Rech­nung machen, dass Bücher nicht gleich Bücher sind und das Ord­nen von Fil­men seine ganz eige­nen Pro­bleme mit sich bringt.

Zei­len­schwim­me­rin Ronja
Logo: Buch­stap­le­rin Maike
Bücher-Tetris: Bücher­städ­te­rin Kathrin

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5 comments

Das Prinzip Chaotischer Regenbogen – Bücherstadt Kurier 19. März 2017 - 13:01

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Filme und Serien sortieren – Eine cineastische Odyssee – Bücherstadt Kurier 26. März 2017 - 13:01

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Reges Regenbogentreiben – Bücherstadt Kurier 2. April 2017 - 13:00

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Wie sortiere ich mein Bücherregal so, dass ich alles wiederfinde? 9. April 2017 - 13:02

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ABC – Bücherstadt Kurier 16. April 2017 - 13:01

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