Reise in die Vergangenheit

by Zeichensetzerin Alexa

Zei­chen­set­ze­rin Alexa hat die Prot­ago­nis­tin Lotte in Anke Bärs neuem Werk „Kir­schen­diebe oder als der Krieg vor­bei war“ in die Zeit nach dem Krieg beglei­tet und dabei eini­ges erfahren.

Prot­ago­nis­tin ist das Mäd­chen Lotte, die aus der Ich-Per­spek­tive ihre Erleb­nisse im und um das Forst­haus schil­dert. Hier kommt alles, was Lotte wich­tig ist, zusam­men: ihre Fami­lie und Tiere, beson­dere Anlässe, schöne Erin­ne­run­gen. Lese­rin­nen und Leser rei­sen dank Lotte in die Ver­gan­gen­heit und kön­nen die Welt, wie sie frü­her war, mit ihr (erneut) erleben.

Für die­ses Werk hat die Autorin mit Zeit­zeu­gen gespro­chen, sie hat aber auch ihre eige­nen Erleb­nisse ein­ge­bracht. Im Nach­wort erwähnt sie nicht nur, dass die­ses Werk „wie ein Drei­klang aus den gesam­mel­ten Geschich­ten, aus selbst Erleb­tem und Aus­ge­dach­tem“ ist, son­dern betont auch die Wich­tig­keit des Auf­schrei­bens von eige­nen Geschich­ten, auch wenn es schwer fällt:

„So vie­les ist ver­deckt von dem, was spä­ter kam. Oder es tut weh und man möchte eigent­lich lie­ber ver­ges­sen, was damals war. Vie­les kommt nur ans Licht, wenn man sich Zeit nimmt und auch den unschein­bars­ten Spu­ren folgt. Oft lockt eine Erin­ne­rung die nächste her­vor, dann taucht plötz­lich Lus­ti­ges und Uner­war­te­tes auf oder auch Trau­ri­ges, aber das gehört dazu.“ (S. 186)

„Kir­schen­diebe oder als der Krieg vor­bei war“ ist eine Mischung aus wah­ren Bege­ben­hei­ten, Fik­tion und Fak­ten. So wer­den neben Lot­tes Geschichte durch Zeich­nun­gen und Beschrei­bun­gen Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen gege­ben, z.B. wird unter einer Hasen-Skizze der erst­mals 1924 erschie­nene Bil­der­buch­klas­si­ker „Häs­chen­schule“ vor­ge­stellt. Am Ende des Buches gibt es eine Zusam­men­fas­sung wich­ti­ger Ereig­nisse der Nach­kriegs­zeit sowie Adres­sen für Museen, Buch‑, Film- und Web­tipps rund um das Thema. Span­nend ist dar­über hin­aus der „Zeit­reise-Kof­fer“. Wäh­rend des Schrei­bens die­ses Buches hat Anke Bär viele Erin­ne­rungs­stü­cke gesam­melt, wel­che sie zum Abschluss vor­stellt: dar­un­ter ein Pup­pen­kin­der­wa­gen, Groß­pa­pas dia­to­ni­sches Knopf­ak­kor­deon, Briefe und Schwarz-Weiß-Fotos.

Anke Bärs neues Werk ver­mit­telt mit­hilfe fik­ti­ver sowie sach­li­cher Ele­mente Wis­sen und macht Mut, in die eigene Ver­gan­gen­heit zu bli­cken und sich mit die­ser auseinanderzusetzen.

Kir­schen­diebe oder als der Krieg vor­bei war. Anke Bär. Gers­ten­berg. 2018.

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