Saltatio Mortis – Von Spielleuten zu Comic-Helden

by Bücherstadt Kurier

Kre­feld – Salta­tio Mor­tis haben ihre Tour am 06. März in Kre­feld gestar­tet. Die Band spricht von einem „denk­wür­di­gen Tour­start“, einem, den sie nie­mals ver­ges­sen wird, solange es sie gibt. Bücher­städ­te­rin Eli­sa­beth hat das Kon­zert erlebt.

Schon seit eini­gen Jah­ren bin ich Fan der Spiel­leute von Salta­tio Mor­tis, einer Mit­tel­al­ter-Rock­truppe, die mich sowohl wegen der Musik als auch wegen der tol­len Texte über­zeu­gen. Und wer schon auf den CDs so klingt, dass man ein­fach nicht still sit­zen kann – was manch­mal ein Pro­blem beim Auto­fah­ren in geschwin­dig­keits­be­grenz­ten Zonen dar­stel­len mag – muss live voll über­zeu­gen. Nach mei­nem Umzug nach Deutsch­land hatte ich auch weit­aus mehr Mög­lich­kei­ten dazu, sodass ich das Ver­gnü­gen bei Mit­tel­al­ter­fes­ten und auf Open Airs hatte.

Nun führte die „Das schwarze IXI“ (Das schwarze Ein­mal­eins) Tour die Spiel­leute aus­ge­rech­net in meine unmit­tel­bare Nähe! Das erste Hal­len­kon­zert! Und die Vor­freude war rie­sen­groß. Natür­lich war ich pünkt­lich am Ver­an­stal­tungs­ort und stürzte mich pünkt­lich zur Vor­band „Metusa“ ins Getüm­mel, ließ schon mal ordent­lich die Stim­mung in der Halle auf mich einwirken.

Dann war es end­lich soweit! Nach einem span­nen­den Intro, in dem ver­schie­dene kleine Stü­cke und Epi­so­den von Lie­dern oder ande­ren wich­ti­gen Zita­ten ein­ge­spielt wur­den, began­nen die Spiel­leute ihre Show mit „Frü­her war alles bes­ser“, dem ers­ten Lied der Scheibe und gleich­zei­tig „Vor­zeige-Titel­song“. Doch schon auf den ers­ten Blick fiel mir und den Fans rund um mich herum auf, dass anstatt der eigent­li­chen acht nur sie­ben Musi­ker auf der Bühne stan­den. Die Band heizte das Publi­kum erst ein­mal mit drei Lie­dern so an, dass die Fra­gen schnell ver­ges­sen waren. Erst danach erzählte Las­ter­balk, der Rhyth­mi­ker der Truppe, dass Jean „Der Tam­bour“ im Kran­ken­haus liegt, aber aus­drück­lich will, dass die Show gespielt wird. Erst war der Schock groß, dann kam gro­ßer Respekt dafür auf, dass die sie­ben Musi­ker ange­sichts die­ser sehr jun­gen, schlech­ten Nach­rich­ten wei­ter­ma­chen, die Set­list inner­halb kür­zes­ter Zeit umge­stal­ten und trotz­dem eine mit­rei­ßende Show ablie­fern konn­ten. Dass ein voll­wer­ti­ges Mit­glied der Band nicht ein­fach so ersetzt wer­den kann, war jedem klar und Jean hat kei­nes­wegs eine „Neben­rolle“, die mal eben mit dem Schel­len­kranz wedelt. Dem­entspre­chend schwer stelle ich es mir vor, den Abend mit einem sol­chen Aus­fall – und dann noch den Sor­gen im Hin­ter­kopf – zu gestalten.

Doch ich war defi­ni­tiv begeis­tert! Ich wurde von der Musik mit­ge­ris­sen und die Stim­mung ließ an nichts feh­len. Alea, der Sän­ger, der sich in bes­ter crowd sur­fer Manier vom Publi­kum ein­mal durch die Halle tra­gen ließ, wäh­rend er gesun­gen hatte, den Spaß, den die Leute auf der Bühne wäh­rend des Spie­lens hat­ten, natür­lich die Liedaus­wahl, wel­che die meis­ten mei­ner per­sön­li­chen Hits abdeck­ten und nicht zuletzt das Lied „Spiel­manns­schwur“ als krö­nen­den Abschluss, das auf meh­rere Art und Weise in die Bedeu­tung des Abends gepasst hatte – nur einige Fak­ten, die den Abend viel­leicht gerade wegen der schlech­ten Nach­rich­ten und der trotz­dem guten Stim­mung im Publi­kum sehr emo­tio­nal in allen Aus­schlä­gen machte.

Doch damit nicht genug! Noch war der Abend nicht zu Ende. Vom sehr sym­pa­thi­schen und boden­stän­di­gen Auf­tre­ten der Spiel­leute, das man auf der Bühne wahr­nimmt, konnte man sich nach­her noch über­zeu­gen, da alle Musi­ker sich ins Publi­kum misch­ten, Auto­gramme gaben und sich viel Zeit nah­men, um sich mit den Fans zu unter­hal­ten. Und wenn man noch immer nicht genug Plus­punkte für Salta­tio Mor­tis gefun­den hat: Die Tat­sa­che, dass die Band die „Sea She­perd“ Orga­ni­sa­tion unter­stützt, eine Umwelt­schutz­or­ga­ni­sa­tion, die sich dem Schutz der Meere ver­schrie­ben hat, und gleich einen Info­stand dafür mit auf Tour nimmt, sagt schon aus, dass die Spiel­män­ner von Salta­tio Mor­tis nicht nur reden, son­dern auch han­deln. So wie eines ihrer Lie­der besagt: „Der Worte sind genug gewech­selt, lasst uns end­lich Taten sehn“.

In die Tat umge­setzt haben Salta­tio Mor­tis in letz­ter Zeit ziem­lich viel! Und der Erfolg gibt ihnen Recht! Aktu­ell bre­chen die Spiel­män­ner mit ihrem neuen Album „Das schwarze IXI“ ordent­lich durch die Decke. Platz 1 der Media Con­trol Charts, Fes­ti­vals, Open Airs, fixer Bestand­teil bei den Mit­tel­al­ter­lich Phan­ta­sie Spek­ta­ku­lum, eine Mit­tel­al­ter­fest-Reihe, das jedes Jahr durch Deutsch­land tourt. Und nun wer­den die acht Spiel­leute auch noch Comic-Hel­den! Ganz frisch aus dem Druck habe ich natür­lich gleich beim Kon­zert eines ergattert.

In Hän­den hielt ich eine mehr als span­nende und auf­wän­dig gemachte Zusam­men­ar­beit zwi­schen den Leu­ten von Salta­tio Mor­tis und Zeich­ner-Kory­phäen Matt Dixon (Spyro the dra­gon, Fluch der Kari­bik, Harry Pot­ter), Dave Kendall (World of War­craft, Magic – The Gathe­ring) und Kev Cross­ley (Judge Dredd).
Neu­gie­rig? Dann war­tet gespannt auf die Bespre­chung des Salta­tio Mor­tis – Comics „Das schwarze IXI – Die Erz­kanz­le­rin“, die bald auf unse­rer Web­site zu lesen sein wird.

Wei­tere Tour-Daten fin­det ihr hier.

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1 comment

jeku08 27. April 2014 - 19:33

Gut geschrie­ben kann ich nur sagen 🙂

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