Seitenweise Alte Meister

by Geschichtenzeichnerin Celina

Die Male­rei des 14. bis 17. Jahr­hun­derts ist die Zeit der Alten Meis­ter. In der Neu­auf­lage der Publi­ka­tion „Alte Meis­ter (1300 –1800) im Stä­del Museum“ wer­den ver­schie­dene Gen­res der Male­rei und die Künst­ler die­ser Meis­ter­werke bespro­chen. Geschich­ten­zeich­ne­rin Celina schlen­dert durch die Kunstgeschichte.

Die Alt­meis­ter-Samm­lung im Stä­del Museum ist laut Jochen San­der die „schönste Alt­meis­ter-Samm­lung der Welt“. In der Ein­füh­rung auf Seite 21 äußert San­der wei­ter: „Die vor­lie­gende Publi­ka­tion ver­sucht anhand der Alt­meis­ter-Bestände des Stä­del Muse­ums wich­tige Aspekte und Etap­pen der euro­päi­schen Malerei­ge­schichte zwi­schen 1300 und 1800 zu beleuch­ten.“ Ins­ge­samt schrei­ben fünf Autoren und Autorin­nen in die­sem Buch und geben kapi­tel­weise Ein­bli­cke in diese Samm­lung. Dabei wird pro Kapi­tel ein bestimm­ter Teil­be­reich bezie­hungs­weise ein Genre der Kunst in den Fokus genom­men und auch eine zeit­li­che Struk­tu­rie­rung sowohl im Ver­lauf des Buches als auch in den ein­zel­nen Kapi­teln ist zu erken­nen. Dadurch gewinnt der/die Leser*in einen guten Überblick.

The­men­be­rei­che

Im ers­ten Kapi­tel geht Jochen San­der auf die Altar­re­ta­bel bezie­hungs­weise Altar­bil­der des 14. und 15. Jahr­hun­derts und deren Ent­wick­lung ein. Dar­auf folgt Fabian Wolfs Bei­trag zu klein­for­ma­ti­gen Tafel­bil­dern, die bis in das 16. Jahr­hun­dert rei­chen und wie deren Dar­stel­lungs­for­men sowie Funk­tio­nen sind. Anschlie­ßend bespricht Kat­rin Dyballa die The­ma­tik der Por­traits und Fami­li­en­bild­nisse und wel­che Auf­ga­ben diese im 16. bis 18. Jahr­hun­dert hat­ten. Im Fol­gen­den geht Gabriele Dette auf den geschicht­li­chen Ver­lauf und die Ent­wick­lung nie­der­län­di­scher und deut­scher Male­rei im 15. Jahr­hun­dert ein. Die ita­lie­ni­sche Renais­sance, mit Künst­lern wie etwa Raf­fael und San­dro Bot­ti­celli, wird im nächs­ten Kapi­tel von Dyballa behan­delt. Dar­auf­hin the­ma­ti­siert Dette die deut­sche Male­rei im frü­hen 16. Jahr­hun­dert mit Wer­ken von Künst­lern wie zum Bei­spiel Lucas Cra­nach d. Ä. und Albrecht Dürer.

Almut Poll­mer-Schmidt behan­delt fol­gend die Zeit des Manie­ris­mus. In den fol­gen­den fünf Kapi­teln geht Poll­mer-Schmidt auf die Ant­wer­pe­ner Male­rei im 16. Jahr­hun­dert und die nie­der­län­di­sche Male­rei des 17. Jahr­hun­derts ein, mit Künst­lern wie etwa Peter Paul Rubens und Johan­nes Ver­meer. Dann beschreibt er Ste­reo­typ und Ideal in der Gen­re­ma­le­rei und fokus­siert im Kapi­tel dar­auf die Land­schafts­ma­le­rei des 16. und 17. Jahrhunderts.

Die nord­eu­ro­päi­schen Still­le­ben wer­den danach von San­der auf­ge­grif­fen. Im letz­ten Kapi­tel wer­den von Poll­mer-Schmidt die Ideale der Kunst im Barock und Rokoko des 17. sowie 18. Jahr­hun­derts besprochen.

Inter­esse geweckt!?

Die Publi­ka­tion „Alte Meis­ter (1300 –1800) im Stä­del Museum“ ist emp­feh­lens­wert für Kunst­in­ter­es­sierte – ob Ein­stei­ger oder Fort­ge­schrit­tene – die­ser Kunst­epo­chen. Dabei erhal­ten die Leser*innen durch die Bebil­de­rung in hoch­wer­ti­ger Druck­qua­li­tät einen Ein­blick in die Werke des Stä­del Muse­ums. Auch die bei­gefüg­ten Anga­ben zu jedem Bild wie etwa die Maße des Wer­kes, um diese grö­ßen­tech­nisch ein­zu­ord­nen, sind hilfreich.

Die Anga­ben von ver­wen­de­ten Far­ben oder der Her­stel­lungs­art kom­men jedoch etwas zu kurz. Ebenso sind in dem Buch keine Anga­ben zu den oben genann­ten Autoren und Autorin­nen zu fin­den. Ein paar Sätze zu jedem Autor / jeder Autorin wären wün­schens­wert gewe­sen. Ansons­ten lädt das Buch zum immer wie­der neu Durch­blät­tern ein und schafft es in gelun­ge­ner Kürze der Bei­träge, alle The­men anspre­chend und sinn­voll struk­tu­riert zu vermitteln.

Alte Meis­ter (1300 –1800) im Stä­del Museum. Hrsg.: Phil­ipp Demandt, Jochen San­der. Text: Gabriel Dette, Kat­rin Dyballa, Almut Poll­mer-Schmidt, Jochen San­der, Fabian Wolf u.a. Hatje Cantz. 2018.

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