Spielerisch lernen mit interaktiven Geschichten

by Zeichensetzerin Alexa

Milli_Kleine Schnecke, große Welt (2)

Apps sind nichts für Kin­der? So ein Quatsch! Mixtvi­sion Digi­tal beweist mit „Milli: Kleine Schne­cke, große Welt“ das Gegen­teil: Die neue Art, Geschich­ten zu erzäh­len, för­dert nicht nur die Sin­nes­wahr­neh­mung, son­dern auch den Lern­pro­zess. – Von Zei­chen­set­ze­rin Alexa

Milli ist eine kleine, lie­bens­wür­dige Schne­cke und sie fühlt sich sehr wohl in ihrem Haus. Nur eines quält sie: Sie ist voll­kom­men allein; einer ande­ren Schne­cke ist sie bis­her nicht begeg­net. „Ich muss es jetzt wis­sen, ich halt’s nicht mehr aus. Was macht mich zur Schne­cke? Wie find ich das raus? Neu­gie­rig und lang­sam, das bei­des bin ich. Doch sind alle Schne­cken so, frage ich mich.“ So beschließt die kleine Schne­cke, in die große Welt hin­aus zu gehen, um das her­aus­zu­fin­den. Ein span­nen­des Aben­teuer beginnt. Sie begeg­net ande­ren Tie­ren: einem Mari­en­kä­fer, einer Eule, einem Hirsch­kä­fer und einem Cha­mä­leon – sie alle sind auf ihre Weise ein­zig­ar­tig, aber wie eine Schne­cke sehen sie nicht aus. Doch der Weg, den Milli gemacht hat, war nicht umsonst. Schließ­lich kann sie den Tie­ren helfen…

Es raschelt und klin­gelt und singt

„Milli: Kleine Schne­cke, große Welt“ ist eine kind­ge­rechte App, emp­feh­lens­wert für Kin­der ab vier Jah­ren. Hier erhal­ten Kin­der die Mög­lich­keit, eine Geschichte inter­ak­tiv zu erle­ben. Wäh­rend eine ange­nehm ruhige Frau­en­stimme die Geschichte erzählt, kön­nen die Kin­der auf den Bild­schirm tip­pen, um Gras­halme zu bewe­gen, einen Schmet­ter­ling zum Flie­gen zu brin­gen, einen Apfel zu tei­len, die Farbe des Cha­mä­le­ons zu ver­än­dern und vie­les mehr.

Wahl­weise kann die Erzäh­ler­stimme auf Eng­lisch umge­schal­tet oder ganz aus­ge­schal­tet und statt­des­sen der Text ein­ge­blen­det wer­den. Dies ist vor allem dann hilf­reich, wenn man den Text selbst vor­le­sen möchte, um bei­spiels­weise das Vor­le­se­tempo bestim­men zu kön­nen. Beglei­tet wird die Geschichte außer­dem von Instru­men­tal­mu­sik und beim Antip­pen der inter­ak­ti­ven Figu­ren wer­den Geräu­sche ver­ur­sacht. Das ist für Kin­der nicht nur span­nend, weil sie etwas durch ihre Hand­lung aus­lö­sen kön­nen, son­dern auch witzig.

Lern­ef­fekt durch Spiel

Es geht zwar in ers­ter Linie um eine erzählte Geschichte, wel­che vor allem die visu­elle und audi­tive Wahr­neh­mung anspre­chen, aber auch um einen Lern­ef­fekt. Denn immer wie­der muss Milli sich Auf­ga­ben stel­len, um den Tie­ren hel­fen zu kön­nen: das Gleich­ge­wicht hal­ten, jeman­den fin­den, etwas repa­rie­ren. Dabei wird nicht nur die Wahr­neh­mung der Kin­der geför­dert, son­dern auch die Ver­mitt­lung von Wer­ten wie Hilfs­be­reit­schaft und Freund­schaft. Dar­über hin­aus ler­nen sie die Eigen­schaf­ten der vor­ge­stell­ten Tiere ken­nen und wer­den stets mit For­men und Far­ben kon­fron­tiert. Vor allem durch das Cha­mä­leon kann die Farb­wahr­neh­mung geschult werden.

Milli_Kleine Schnecke, große WeltRundum kind­ge­recht

Die Macher die­ser App haben wirk­lich alles bedacht: Spiel­spaß, Lern­för­de­rung und die Inter­es­sen der Kin­der. Freund­schaft und Tiere sind gerade im Kin­der­gar­ten­al­ter ganz große The­men, die in die­ser App umge­setzt wur­den. Neben anspre­chen­den, far­ben­fro­hen Illus­tra­tio­nen (Was­ser­far­ben und Kar­tof­fel­druck), fröh­li­cher Begleit­mu­sik, einer schö­nen Geschichte und dem erwähn­ten Lern­ef­fekt, wurde auf den Klang der Spra­che geach­tet: Die Sätze sind ein­fach zu ver­ste­hen und beinhal­ten Reime, wel­che zu einem sprach­li­chen Erleb­nis einladen.

„Milli: Kleine Schne­cke, große Welt“ ist ein gro­ßer Tipp für Eltern und Päd­ago­gen und über­haupt alle, die es Kin­dern ermög­li­chen wol­len, einen „sinn­vol­len“ Blick in die­ses span­nende Bild­schirm-Tele­fon namens Smart­phone zu werfen.

Milli: Kleine Schne­cke, große Welt. Mixtvi­sion Digi­tal. 2015. BK-Alters­emp­feh­lung: ab 4 Jahren.

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7 comments

Seitenkünstler Aaron 24. Juli 2016 - 12:59

So etwas finde ich super spannend.
Frage mich, wohin sich das ent­wi­ckelt mit den
Smart­pho­nes und den jün­ge­ren Generationen.
Sowas scheint mir kein schlech­ter Ein­satz der
neue­ren Medien. Ich werde mir die App auch mal anschauen
und dann schrei­ben, wie ich sie finde.

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Satzhüterin Pia 10. August 2016 - 17:31

Das kenne ich – wenn ich mir heute die klei­nen Kin­der mit den Smart­pho­nes ihrer Eltern sehe, fühle ich mich ganz alt. Ich war ganz baff, als ich sah, dass es heute schon einen kin­der­si­che­ren Modus gibt.

Viel­leicht ist dies wirk­lich der gesün­deste Weg, mit die­ser Neue­rung im All­tags­le­ben von Jung und teil­weise auch Alt umzugehen.

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Zeichensetzerin Alexa 16. Oktober 2016 - 22:14

Huhu, Sei­ten­künst­ler Aaron. Hat­test du bereits Gele­gen­heit, die App zu tes­ten? Ich bin gespannt, wie du sie findest!

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Seitenkünstler Aaron 17. Dezember 2016 - 12:34

Ich konnte diese inter­ak­tive Geschichte ges­tern rezi­pie­ren. Rezi­pie­ren meint hier: lesen, hören und spie­len. Sehr schön ist, dass das Ganze indi­vi­du­ell ein­ge­stellt wer­den kann (Eng­lisch-Deutsch, mit/ohne Sprach­aus­gabe, mit/ohne Text). Ich habe jedoch alles auf ein­mal wahr­ge­nom­men, was an eini­gen Stel­len zu viel des Guten war und sicher auch das ein oder andere Kind über­for­dern kann. Sehr emp­feh­lens­wert erscheint es mir, dass ein Erwach­se­ner zusam­men mit dem Kind die Geschichte liest; ohne Sprach­aus­gabe, denn so kann das eigene Tempo noch bes­ser ein­ge­hal­ten wer­den. Ich kann bestä­ti­gen, dass das Pro­gramm, die Illus­tra­tio­nen, die Geräu­sche und die Geschichte sehr gut auf­ein­an­der abge­stimmt sind. Schwer beein­druckt von die­sem wun­der­ba­ren For­mat schließe ich mich der Emp­feh­lung von Zei­chen­set­ze­rin Alexa an.

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Schraeglesen 6. Februar 2017 - 20:39

Oh, ich liebe Mixtvi­sion! Mal davon abge­se­hen, dass Mixtvi­sion über­haupt schon wun­der­bare Kin­der­bü­cher ver­öf­fent­licht. (Gerade „Die Wör­ter­fa­brik“ und „Im Gar­ten der Pus­te­blu­men“ finde ich auch als Erwach­se­ner ganz zau­ber­haft. Hab beide Bücher damals als Geschenk für mei­nen Nef­fen gekauft – eigent­lich aber eher für mich.) Vor allem aber, weil der Ver­lag gern mal neue For­men wie hier die App aus­pro­biert, macht ihn für mich unglaub­lich sympathisch. 

Auf der games­com hatte mixtvi­sion im letz­ten Jahr z.B. auch das Spiel „FAR: Lone Sails“ vor­ge­stellt – dar­auf bin ich ja auch extrem gespannt und werde es defi­nitv für unse­ren Blog im Blick behal­ten. Viel­leicht wäre das ja auch was für euch. Dann könn­ten wir dann glei­che unsere Mei­nun­gen dazu abgleichen 😉

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Zeichensetzerin Alexa 13. Februar 2017 - 11:46

Hal­li­hallo! Ich liebe die Bücher von Mixtvi­sion größ­ten­teils auch. Vor allem auch die von dir genann­ten! Die ver­schenke ich dann auch sehr gern wei­ter. Mir gefällt auch, dass der Ver­lag so offen für neue Medien ist und würde mich auf jeden Fall freuen, noch mehr sol­cher Apps aus­zu­pro­bie­ren. Vie­len Dank für den Hin­weis mit „FAR: Lone Sails“. Das notiere ich mir auf jeden Fall und teste es, sobald es mög­lich ist. Dann kön­nen wir uns gern dar­über austauschen! 😉

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Apps als Ergänzung zum traditionellen Bilderbuch – Bücherstadt Kurier 5. Mai 2018 - 20:49

[…] Spie­le­risch ler­nen mit in­ter­ak­ti­ven Geschichten […]

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