Stammt der Mensch vom Affen ab? #BKUmwelt

by Worteweberin Annika

Sabina Rade­vas Kin­der­sach­buch „Dar­wins Ent­ste­hung der Arten“ wurde durch eine Crowd­fun­ding-Platt­form ermög­licht und ist inzwi­schen für den Deut­schen Jugend­li­te­ra­tur­preis 2020 nomi­niert. Wie der große Natur­for­scher war auch Worte­we­be­rin Annika neugierig.

Pudel, Bull­dogge, Mops, Wolf – alles Hunde? Was ist mit Pfer­den, Eseln und Zebras? Schon an die­sen ver­schie­de­nen Tier­ar­ten kann man viel über die Evo­lu­tion ler­nen. Als Ein­stieg in „Dar­wins Ent­ste­hung der Arten“ die­nen einige Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen. Zum Bei­spiel wird ver­ständ­lich erklärt, dass die Men­schen frü­her nicht an eine Evo­lu­tion, son­dern die gött­li­che Schöp­fung glaub­ten und For­scher wie Geor­ges-Louis Leclerc de Buf­fon und Jean-Bap­tiste Lamarck an die­ser Vor­stel­lung zwei­fel­ten. So ist kein Vor­wis­sen not­wen­dig, damit Kin­der das Sach­buch ver­ste­hen können.

Dann geht es los: Dar­wins Reise und seine Rück­kehr in den Schoß sei­ner Fami­lie wer­den auf zwei Dop­pel­sei­ten the­ma­ti­siert. Im Haupt­teil des Buches geht es um ver­schie­dene Aspekte sei­ner Theo­rie. Was sind Spe­zies und Arten? Was ist natür­li­che Selek­tion? Wie sind eine Haus­katze und ein wil­der Tiger mit­ein­an­der ver­wandt? Was bedeu­tet Migra­tion? In ein­fa­chen Sät­zen sind die kom­ple­xen Über­le­gun­gen erklärt. Dazu kom­men Zitate aus „Die Ent­ste­hung der Arten“.

Wis­sen­schaft­li­ches Know-how

Sabina Radeva fin­det eine Balance zwi­schen Dar­wins dama­li­gen Beob­ach­tun­gen und Hin­wei­sen auf heu­tige Erkennt­nisse. Zum Bei­spiel wusste Dar­win damals noch nichts von der DNA und auch Lamarcks Theo­rie über die zum Fut­ter wach­sen­den Giraf­fen­hälse scheint inzwi­schen nicht mehr so abwe­gig wie damals. Aller­dings spricht man heute von Epigenetik.

Alle wis­sen­schaft­li­chen Fak­ten wer­den mit dem Anspruch auf Rich­tig­keit, aber auch Ver­ständ­lich­keit wider­ge­ge­ben. Oben­drein gibt es im Anhang einige Anmer­kun­gen zu Irr­tü­mern wie dem, dass der Mensch vom Affen abstamme. (Rich­tig ist: Mensch und Affe haben einen gemein­sa­men Vor­fah­ren!) Ins­be­son­dere im Ver­gleich mit „Dar­wins große Reise“ von Jake Wil­liams kann „Dar­wins Ent­ste­hung der Arten“ als fun­dier­tes Sach­buch über­zeu­gen. Kein Wun­der: Sabina Radeva hat sowohl einen Abschluss in Mikro­bio­lo­gie als auch in Illus­tra­tion und ver­steht daher etwas von ihrem Handwerk.

Far­ben, For­men, Mus­ter: in der Natur und im Buch

Das erkennt man auch an der Buch­ge­stal­tung: Die Illus­tra­tio­nen sind ein Spiel mit Mus­tern und For­men, bun­ten Far­ben und Details aus dem Tier und Pflan­zen­reich, die ent­deckt wer­den wol­len. Dadurch ent­steht ein guter Aus­gleich zu den „har­ten Fakten“.

Beson­ders schön ist außer­dem das Vor­satz­pa­pier. Hier sind viele ver­schie­dene Insek­ten­ar­ten mit ihren latei­ni­schen Namen abge­bil­det. Auf einem Eti­kett kön­nen Besit­ze­rin­nen oder Besit­zer des Buches ihren Namen ein­tra­gen. Außer­dem wer­den sie dazu auf­ge­for­dert, ihre Umwelt mit Hilfe der Abbil­dun­gen zu ent­de­cken. Wer weiß, ob hier der nächste Dar­win nicht schon in den Start­lö­chern steht?

„Dar­wins Ent­ste­hung der Arten“ erklärt wun­der­bar fun­diert, wie Evo­lu­tion funk­tio­niert. Zudem steckt es vol­ler lie­be­vol­ler Illus­tra­tio­nen und ver­mit­telt Freude an der Viel­falt unse­rer Umwelt: „Seit die­ser Pla­net nach den fes­ten Geset­zen der Schwer­kraft seine Kreise zieht, hat sich aus so ein­fa­chem Anfang eine unend­li­che Reihe der schöns­ten und wun­der­volls­ten For­men ent­wi­ckelt und ent­wi­ckelt sich noch weiter.“

Dar­wins Ent­ste­hung der Arten. Sabina Radeva. Aus dem Eng­li­schen von Ste­fa­nie Ochel. Carl Han­ser Ver­lag. 2019.

Ein Bei­trag zum Spe­cial #BKUm­welt. Hier fin­det ihr alle Beiträge.

Illus­tra­tion: Satz­hü­te­rin Pia

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