Thomas Thiemeyer

by Bücherstadt Kurier

Groß, fett und in Öl. Das ist mitt­ler­weile sowas wie mein Motto.

*Klick* Foto © Tho­mas Thie­meyer thie​meyer​.de

Viele Autoren begin­nen ihre Lauf­bahn mit Kurz­ge­schich­ten, wie war das bei Dir?

Nein, ich habe gleich mit dem Roman­schrei­ben ange­fan­gen. Ich habe nie Gedichte, Novel­len oder Kurz­ge­schich­ten ver­fasst. Ich dachte mir, wenn ich nicht die Hürde zu einem Roman schaf­fen würde, dann war´s das. Kurz­ge­schich­ten sind ein unter­schätz­tes Medium für sich. Ich mag es nicht, mich total zu beschrän­ken. Es ist wie bei mei­nen Illus­tra­tio­nen: Groß, fett und in Öl. So ist das auch beim Schreiben.

Wann hast Du mit dem Schrei­ben begonnen?

Ange­fan­gen habe ich ca. 1996/1997. Es hing damit zusam­men, dass mich das Schrei­ben immer schon gereizt hat. 1998 bin ich nach Stutt­gart gezo­gen und habe dort durch Zufall Autoren ken­nen­ge­lernt, wie zum Bei­spiel Andreas Eschbach. Diese Gele­gen­heit habe ich dann sogleich genutzt.

Hast Du ein Lieb­lings­genre oder eine prä­fe­rierte Lesergruppe?

Nee, ich mag die Viel­falt. Ich liebe es für unter­schied­li­che Genre und Alters­grup­pen zu schrei­ben. Kin­der- und Jugend­bü­cher sind für Lesun­gen ange­neh­mer. Erwach­sene sit­zen meis­tens stumm im Publi­kum, haben die Augen geschlos­sen und man fragt sich: „Sind sie kon­zen­triert oder schla­fen sie schon?“ Kin­der geben mehr Feed­back, lachen auch mal. Das ist für Lesun­gen ange­neh­mer, aber ich schreibe gerne für alle.

Warst Du schon an all den Orten und Län­dern, an denen deine Romane spielen?

Nicht an allen, sonst hätte ich keine Zeit mehr zum Schrei­ben. Ich ver­su­che aber diese Rei­sen zu machen. Für Korona war ich bei den Berg­go­ril­las in Afrika. Was die Wel­ten­su­cher betrifft, so war ich noch nicht in Süd­ame­rika und auch noch nicht unterm Meer. Die Orte der Wel­ten­su­cher sind also aus dem Kopf ent­stan­den. In Ber­lin war ich aber schon­mal! *lacht*
(Anmer­kung: Die Wel­ten­su­cher-Romane begin­nen alle in Berlin.)

Wie kamst Du auf die Idee ‚die Chro­ni­ken der Wel­ten­su­cher‘ zu verfassen?

Ich habe mich an Jules Verne inspi­riert, vor allem aber an H.G. Wells. Wells kann mei­ner Mei­nung nach bes­ser schrei­ben als Verne. Sher­lock Hol­mes habe ich dann auch noch viel als Kind gele­sen. Außer­dem wollte ich immer Bücher für Jungs schrei­ben, rich­tige Aben­teu­er­ge­schich­ten. Das ist genau mein Ding und der Ver­lag Loewe hat sich dar­auf eingelassen.

Was ist Dein Lieb­lings­cha­rak­ter aus den Weltensuchern?

Den Nied­lich­keits­fak­tor hat ganz klar die Kiwi­dame Wilma. Ich schreibe jedoch aus den Augen von Oskar. Er ist im Prin­zip mein Alter Ego. Er tickt wie ich, denkt wie ich und ist auch mal miss­trau­isch. Aber das Herz hat ganz klar Wilma.

Hörst Du als Autor auch die Hör­bü­cher zu dei­nen Werken?

Ja, auf jeden­fall, das ist ganz toll. Ich habe ange­fan­gen eines der Hör­bü­cher zu hören und konnte gar nicht mehr damit auf­hö­ren. Die Figu­ren erwach­sen so noch­mal auf ganz andere Art und Weise zum Leben, weil der Spre­cher sie neu inter­pre­tiert. Und manch­mal frage ich mich dann: „Ist das wirk­lich meine Geschichte?“

Du stellst nun in regel­mä­ßi­gen Abstän­den Videobei­träge von dir auf You­Tube. Wie kamst Du zu der Idee für den Vlog?

Über Umwege. Dies­mal gab es zuerst die Henne und dann das Ei. Ich habe mir eine Kamera gekauft und fragte mich, was ich denn fil­men soll. Ich habe mich dann sel­ber gefilmt und etwas in die Kamera gequatscht. Aus Spaß habe ich es dann bei You­Tube hoch­ge­la­den und inner­halb eines Tages hatte es dann schon über tau­send Klicks und sehr posi­ti­ves Feedback.

Und nun die berühmte ‚Bücher­stadt Kurier‘-Frage zum Schluss. Wenn Du ein Buch wärst, was für eines wärst Du?

*lacht* Ein epi­sches, groß­ar­ti­ges, dickes Buch mit Liebe, Herz­schmerz und Drama. Genauso wie bei mei­nen Bil­der: Groß, fett und in Öl. Das ist mitt­ler­weile sowas wie mein Motto. Es wird wohl auch auf mei­nem Grab stehen.

Vie­len Dank für das Kurz­in­ter­view, Tho­mas, es hat mir viel Freude bereitet.

Ramona

Weiterlesen

Leave a Comment

Diese Seite verwendet Cookies. Mit der Nutzung unserer Website erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. OK Erfahre mehr