Verrat, Intrige, Lüge

by Bücherstadt Kurier

Auf geht es mit Sebas­tian de Cas­tell in das dritte Aben­teuer rund um Fal­cio val Mond, dem ers­ten Kan­tor der Great­coats. Mit „Sturm­bo­gen“ und auf rund 350 Sei­ten dür­fen wir alte Bekannte wie­der­se­hen. Kest, den Hei­li­gen der Schwer­ter, Brasti, den groß­schnau­zi­gen Bogen­schüt­zen, sowie die gefal­lene Prin­zes­sin Valiana val Mond und eine Hand voll ande­rer Hel­den, die sich in den letz­ten bei­den Büchern in unsere Her­zen geschli­chen haben.

SturmbogenEs geht dort wei­ter, wo uns Sebas­tian de Cas­tell im vori­gen Teil ste­hen gelas­sen hat: Fal­cio wurde ver­gif­tet und seine Tage sind gezählt. Ein­zig die für die Great­coats ent­wi­ckel­ten Zau­ber­mit­tel­chen von dem könig­li­chen Apo­the­ker ver­schaf­fen ihm Gna­den­fris­ten. Und den­noch sind sie hin­ter den Rit­tern her, die glau­ben für Gerech­tig­keit unter­wegs zu sein. Schwarze Rit­ter ohne Her­zog und ohne Treue.
Diese Hürde ist schnell genom­men und wird genauso krea­tiv gelöst, wie wir es erwar­ten. Wer sich an die letz­ten Rezen­sio­nen erin­nern kann, darf sich gerne an die von mir gelobte Krea­ti­vi­tät zurück­er­in­nern. Genau diese hat der Autor nicht ver­lo­ren und packt sie bei jeder erdenk­li­chen Gele­gen­heit erneut auf den Tisch. Wie Fal­cio die Situa­tio­nen bedenkt, wie man mit­lei­det und fühlt. Wie man die Erkennt­nisse erst kurz vor dem Prot­ago­nis­ten erlangt, ist fast schon gru­se­lig und macht Freude zu lesen. Neben­bei sei anzu­mer­ken, dass diese Krea­ti­vi­tät natür­lich erst durch einen guten Über­set­zer zum Tra­gen kommt.

Da ich jüngst durch eine eher neu­trale Rezen­sion auf Andreas Decker auf­merk­sam gewor­den bin, komme ich an die­sem Punkt nicht darum herum, auch ein Kom­pli­ment für die getreue und detail­ver­liebte Über­set­zung der doch recht anspruchs­vol­len Werke von Sebas­tian de Cas­tell aus­zu­spre­chen. Durch Deckers Hilfe lau­fen wir mit Fal­cio val Mond durch eine detail­ver­liebte Welt vol­ler eige­nen Ideen und füh­len uns so sehr in diese hin­ein­ver­setzt, bis hin zu einem Punkt, wo man den Kopf schüttelt.
Gna­den­los wird geschil­dert, wie Fol­ter und Qual aus­se­hen kön­nen, was förm­lich nach Zen­sur schreit. Für meine Spur ein wenig zu hart und vor allem unnö­tig, wenn man mit so viel Talent glänzt und in so einem Team agiert.

Diungo

Great­coats: Sturm­bo­gen. Sebas­tian de Cas­tell. Über­set­zer: Andreas Decker. Piper. 2015.

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