Viel Battle‑, wenig Schreibmagie!

by Bücherstadt Kurier

BattlemageNeuer Autor, neues Buch, neuer ver­hei­ßungs­vol­ler Titel. Mit „Batt­le­mage – Tage des Krie­ges“ legt Ste­phen Aryan den Grund­stein für seine „Age of Darkness“-Trilogie. – Von Wör­ter­schmied Diungo

Auf­grund eines etwas grenz­de­bi­len Königs – einer mys­ti­schen Gestalt, in die­sem Fall bekannt als „der Hexer“ – ist die Welt in „Batt­le­mage“ von Krieg und Tod bedroht: Ein klas­si­sches Aus­gangs­sze­na­rio für einen Fan­ta­sy­ro­man. Drei Haupt­ak­teure bewäh­ren sich im Spiel um die Macht: Var­gus ist ein ein­fa­cher in die Jahre gekom­me­ner Vete­ran, dem der Krieg schon lange in den Kno­chen steckt.

Nichts­des­to­trotz bleibt die Gewalt ein magi­sches Anzie­hungs­mit­tel, und er mel­det sich im neu for­mier­ten Heer, wel­ches sich dem Heer des Irren Königs und des­sen Hexern ent­ge­gen­stel­len soll. Talan­dra tritt dem Feind auf einer ande­ren Ebene gegen­über. Als Meis­te­rin der Spione und Toch­ter des Königs agiert sie hin­ter den Kulis­sen und ver­sucht mit geziel­ten Anschlä­gen und Pro­pa­ganda für Unruhe zu sor­gen. Doch der wirk­li­che Held der Geschichte ist Bal­fruss, der Kriegsmagier.

Als der König die letz­ten ver­blie­be­nen und gefürch­te­ten Kriegs­ma­gier aus sei­nem Land zu den Waf­fen ruft, mel­det sich nur eine Hand­voll die­ser macht­vol­len Gestal­ten. Neben Bal­fruss sind der Schmied Finn, Elois und ihr Gemahl, Darius, ein Mann aus einem weit ent­fern­tem Land, sowie San­dan Thule und Ecko, die schnap­pende Schild­kröte, an den Hof geeilt, um gegen den Hexer anzu­tre­ten. Nicht lange, und die Kämpfe begin­nen. Schlüs­sel­mo­mente der­sel­ben wer­den vom jeweils dar­auf zuge­schnit­te­nen Haupt­cha­rak­ter dar­ge­bo­ten – es ent­steht das Gefühl eines Show-Kampfes.

Doch wäh­rend die Kämpfe und die rei­che Action durch­aus pro­mi­nent blei­ben, bleibt das Gefühl für den ein­zel­nen Cha­rak­ter auf der Stre­cke. Auf den über 500 Sei­ten drängt sich zum Teil das Gefühl auf, der Autor meine etwas ande­res. Man über­legt bei­zei­ten, wie die Ori­gi­nal­fas­sung des Tex­tes hätte lau­ten kön­nen: Andreas Decker, Über­set­zer von „Das Rad der Zeit“, und sein Stil pas­sen nicht voll­stän­dig auf die­ses anbre­chende Fan­ta­sy­epos. Nichts­des­to­trotz bleibt der Roman ein soli­des Epos, wel­ches abso­lut lesens­wert ist – viel­leicht aller­dings im Ori­gi­nal. Die Über­set­zung spart an der Rhe­to­rik und bleibt so, lei­der, eher eine Gute-Nacht-Lektüre.

Batt­le­mage – Tage des Krie­ges. Ste­phan Aryans. Über­set­zer: Andreas Decker. Piper. 2015.

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