Vom Suchen und (Nicht-)Finden

by Worteweberin Annika

In „Käpt’n Blau“ gibt es ein Wie­der­se­hen mit dem Pin­guin Blau aus Rob Biddulphs Debüt-Bil­der­buch. Worte­we­be­rin Annika ist mit Pin­gui­nen, einer Robbe und einem Eis­bä­ren auf Schatz­su­che gegan­gen und hat etwas ganz Ande­res gefunden.

Der Pin­guin Blau packt sein Pira­ten­kos­tüm aus und schon kann das Aben­teuer eigent­lich begin­nen. Wei­tere Crew­mit­glie­der sind schnell gefun­den und auch ein Schlauch­boot haben die aben­teu­er­lus­ti­gen Pol­be­woh­ner zur Hand. Nur blöd, dass sie bald einem Schwert­fisch begeg­nen… Das Boot ken­tert, dafür ent­de­cken die Pira­ten unter Was­ser ein ech­tes, gesun­ke­nes Pira­ten­schiff und auf der nahe­ge­le­ge­nen Insel einen wasch­ech­ten Pira­ten namens Wat­schel­gang. Mit ihm gemein­sam fah­ren sie zurück nach Hause – den Schatz, der auf Wat­schel­gangs Insel ver­bor­gen lag, fin­den sie nicht, dafür aber einen neuen Freund: „Denn Spaß mit guten Freun­den zählt viel mehr als jeder Schatz der Welt.“

Pin­guine und Eis­bä­ren? Freunde!

Wie auch die ande­ren Bil­der­bü­cher von Rob Biddulph glänzt „Käpt’n Blau“ mit vie­len klei­nen, lus­ti­gen Details. Das geht schon mit dem Vor­satz­pa­pier los, das vorne einen klei­nen und hin­ten einen auf­ge­bla­se­nen Kugel­fisch zeigt. Auch der Schatz, den die Pira­ten­freunde nicht fin­den, wird im Text nicht erwähnt, son­dern kann auf den Bil­dern von Lese­rin­nen und Lesern ent­deckt wer­den (inklu­sive dem­je­ni­gen, der auf der letz­ten Seite an ihrer statt in der Truhe vol­ler Gold­stü­cke posiert).

Eine Frage aber stellt sich mir schon: Wie genau kom­men in die­ser Geschichte Pin­guine und Eis­bä­ren zusam­men? Mög­lich, dass es hier hilft, die Vor­ge­schichte der Prot­ago­nis­ten zu ken­nen, die Biddulph in „Weg­ge­pus­tet“ erzählt. Iso­liert betrach­tet sorgt die­ser Umstand für Irri­ta­tion – aller­dings spielt er für die schöne Geschichte über Freund­schaft keine Rolle. Auch Pin­guine und Eis­bä­ren kön­nen wun­der­bar zusam­men harmonieren.

Sprach­lich ist „Käpt’n Blau“ wie die ande­ren Werke von Biddulph in lus­ti­gen Rei­men gestal­tet, die auch aus­wen­dig mit­ge­spro­chen wer­den kön­nen. Zudem wird mit der Schrift gespielt: Wie die Pin­guine ver­sin­ken die Worte im Meer und tau­chen spä­ter wie Wat­schel­gangs Boot rie­sig und breit wie­der auf. Auch die­ses Bil­der­buch des Eng­län­ders ver­mit­telt eine schöne Bot­schaft und berei­tet gleich­zei­tig viel Lesespaß.

Käpt’n Blau. Text und Illus­tra­tion: Rob Biddulph. Aus dem Eng­li­schen von Stef­fen Jacobs. Dio­ge­nes. 2018.

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