Mit der Frage „Was ist Liebe?“ haben sich vermutlich schon etliche Philosophen und Biologen beschäftigt. Schriftsteller haben ihre Gedanken dazu aufs Papier gebracht, Musiker nutzen dafür ihre Stimme und Schauspieler stellen das Gefühl auf der Bühne nach, während Maler es auf einer Leinwand zum Ausdruck bringen. Trotz allem ist Liebe nicht greifbar, man kann sie nur umschreiben. – Von Romanakrobatin Leona
Warum handelt dann jeder zweite Song, der im Radio gespielt wird, über Liebe? Liebe auf den ersten Blick, Liebe auf den zweiten Blick, Hochzeit, Herz gebrochen, Liebeskummer. In Endlosschleife. Irgendwie erreicht es trotzdem eine erstaunlich breite Masse. Wir können so vieles lieben, denn die Liebe ist facettenreich. Wir lieben unsere Haustiere, obwohl sie nicht unsere Sprache sprechen, doch trotzdem lieben Tiere ihr Herrchen und Frauchen bedingungslos zurück. Tierliebe kann in manchen Fällen wohl die angenehmste Art von Liebe sein. Haustiere verlassen ihr Herrchen und Frauchen nicht und können sie auch nicht mit Worten verletzten. Oft geht man davon aus, dass Hund oder Katze spüren, wenn es Herrchen und Frauchen schlecht geht und sie dann besonders liebenswürdig sind.
Man kann also davon ausgehen, dass Liebe nichts mit Sprache zu tun haben muss. Wir lieben unsere Familie und Freunde, weil wir mit ihnen lachen können, Freude und Leid teilen und sie ein wichtiger Teil unseres Lebens sind. Besonders hervorzuheben ist die Geschwisterliebe. Bruder und Schwester sind immer miteinander verbunden, mit einem Band aus Erinnerungen, Kindheit und Abenteuer. Liebe muss also auch nichts mit Körperlichkeit zu tun haben.
Der „Klassiker“ ist eine traditionelle Liebesbeziehung zwischen Mann und Frau, wie sie tagtäglich im Radio als Liebeslied rauf und runter läuft. Gleichgeschlechtliche Liebe wird ebenso thematisiert und in unserem Kulturkreis akzeptiert. Liebe muss also nichts mit dem jeweiligen Geschlecht zu tun haben.
Kann man lieben erlernen oder ist es eine angeborene Fähigkeit? Die ersten Menschen, die wir bedingungslos lieben, sind vermutlich unsere Eltern, weil wir sie brauchen. Hat Liebe also etwas mit „gebraucht sein“ zu tun? Wünschen sich nicht viele Menschen einen Partner, von dem man sich „gebraucht“ fühlt? Irgendwie ist brauchen auch nicht weit von besitzen entfernt. Oft sagt man ja auch „Ich will dich nicht verlieren“. Wenn man etwas verloren hat, muss man es ja vorher erst einmal besessen haben.
Eine unangenehme Art von Liebe ist wohl die, die nicht erwidert wird und mit unbändigem Liebeskummer umschlugen wird. Love hurts. Wie oft wird in Filmen oder Serien dieses Thema aufgegriffen und bis ins unermessliche gesteigert. Frauen sitzen völlig verheult mit einem großen Becher Schokoladeneis auf dem Sofa und hören sich dabei herzzerreißende Schnulzen an. Man versinkt in Selbstmitleid und Selbstzweifel, bis man irgendwann feststellt, dass der vermeidliche Traummann wohl doch kein Volltreffer war.
Lieben und geliebt werden ist wohl das wertvollste Gut, das wir besitzen. Wir alle wollen uns doch wertgeschätzt fühlen und mit jemandem durchs Leben gehen, mit dem man sich tief verbunden fühlt. Liebe kann Grenzen überschreiten, Traditionen brechen, Regeln außer Kraft setzen und Energien freisetzen, die man für unmöglich gehalten hat. „Make Love Not War“ kann man also in Zeiten wie diesen nur appellieren.
Bild: morguefile.com
2 comments
Vielen Dank für den Ohrwurm. Bei mir im Kopf trällert jetzt die ganze Zeit „What is Love, Baby don’t hurt, don’t hurt me, no more...“ 😀 VG afreitag
Oh, den Ohrwurm hatte ich auch! Ich konnte nicht anders und habe über Youtube die 10-Stunden-Version angehört. Naja, nicht ganz so lange, aber schon lange. Das war sehr witzig! LG, Alexa