Wie man in den Wald hineinruft … Leipziger Lesekompass 2019

by Worteweberin Annika

Umwelt­be­wusst leben und die Natur schüt­zen – das sind momen­tan brand­ak­tu­elle The­men, mit denen sich auch Kin­der schon beschäf­ti­gen kön­nen. Eine Mög­lich­keit dafür ist Dun­can Bee­dies lus­ti­ges Bil­der­buch „Wil­li­b­arts Wald“, fin­det Worte­we­be­rin Annika.

Wil­li­b­art ist Holz­fäl­ler und des­we­gen fällt er, na klar, fast jeden Tag Bäume. Manch­mal bricht er auch Äste ab und ver­brennt sie, und an eini­gen Tagen schickt er die Stämme auf dem Fluss hin­un­ter zum Holz­la­ger. Das Pro­blem dabei: Nach und nach ver­lie­ren die Tiere des Wal­des, die Vögel und Sta­chel­schweine, und schließ­lich der Biber im Fluss, ihren Lebens­raum. Jeden Abend steht ein neuer Hei­mat­lo­ser vor Wil­li­b­arts Tür und sucht Zuflucht in sei­nem opu­len­ten Bart.

Doch auf Dauer kann es so nicht wei­ter­ge­hen, denn es zwit­schert und piekst ganz fürch­ter­lich, wenn man tie­ri­sche Freunde in sei­nen Bart ein­zie­hen lässt. Wil­li­b­art fin­det aber schnell eine Lösung. Statt die Bäume zu fäl­len, beginnt er, einen neuen Wald zu pflanzen.

Bäume fäl­len, Bäume pflanzen

Wenn man Berichte über Fami­lien liest, die auf ein umwelt­be­wuss­tes und nach­hal­ti­ges Lebens­kon­zept umge­stie­gen sind, dann fällt auf, dass es meist gerade die Kin­der sind, die den Anstoß dazu geben. Wenig ver­wun­der­lich, wenn man sieht, wie viele von ihnen sich Frei­tag für Frei­tag ver­sam­meln, um für eine lebens­werte Zukunft einzustehen.

Bei den ganz Klei­nen ab drei Jah­ren kann man nun mit „Wil­li­b­arts Wald“ ganz leicht über Umwelt­zer­stö­rung und Nach­hal­tig­keit ins Gespräch kom­men. Die Geschichte macht die Aus­wir­kun­gen die­ser Pro­bleme auf einer klei­nen Ebene spür­bar: Die Tiere haben kein Zuhause mehr, eine rie­sige abge­holzte Flä­che offen­bart sich. Und es wird spür­bar, dass man manch­mal ein­fach seine Rou­ti­nen umstel­len muss, um etwas für die Umwelt zu tun. Zu Recht hat die Stif­tung Lesen Bee­dies Bil­der­buch mit dem Leip­zi­ger Lese­kom­pass 2019 ausgezeichnet.

Ein grooo­ßer Bart

Bee­dies Illus­tra­tio­nen arbei­ten mit vie­len Kom­ple­men­tär­kon­tras­ten und schmei­cheln den Augen jun­ger und älte­rer (Vor-)Leser. Vor allem sind die Illus­tra­tio­nen aber auch sehr lus­tig anzu­se­hen: Die tie­ri­schen Freunde sind sehr sym­pa­thisch gestal­tet und Wil­li­b­art mit sei­nem rie­si­gen Bart, den von der Mor­gen­gym­nas­tik gestähl­ten Schul­tern und den Streich­holz­bei­nen ist ein­fach nur herrlich!

Pas­send zur The­ma­tik ist das Buch aus dem magel­lan Ver­lag auch umwelt­be­wusst her­ge­stellt: auf FSC-Papier gedruckt, mit lösungs­mit­tel­freiem Kle­ber gebun­den und der Druck wurde mit Far­ben auf Pflan­zen­öl­ba­sis durchgeführt.

Wil­li­b­arts Wald. Dun­can Bee­die. Aus dem Eng­li­schen von Kris­tina Kreu­zer. Magel­lan Ver­lag. 2018.

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1 comment

Auf zum Mond mit Motte Molly – Bücherstadt Kurier 14. August 2019 - 12:03

[…] wurde übri­gens mit dem dies­jäh­ri­gen Leip­zi­ger Lese­kom­pass aus­ge­zeich­net. Hier fin­det ihr eine Rezen­sion von Worteweberin […]

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