(Wieder)entdeckte Hobbys

by Satzhüterin Pia

Das Jahr 2020 ist für uns alle ein sehr spe­zi­el­les Jahr. Zu Zei­ten einer glo­ba­len Pan­de­mie ist das wohl kaum anders mög­lich. Aber für mich war es auch aus ande­ren Grün­den beson­ders, denn ich war noch bis Mitte August in Eltern­zeit. Da das kleine Bücher­stadt-Kind und ich zeit­wei­lig nir­gends hin­konn­ten, hat­ten wir viel Zeit für uns – und ich hatte auch ein biss­chen Frei­zeit-Freu­zeit für mich! – Von Satz­hü­te­rin Pia

Wie ich das Lesen für mich wiederentdeckte

Okay, ja, geschenkt, als lang­jäh­ri­ges Redak­ti­ons­mit­glied des Bücher­stadt Kuriers und Grün­dungs­mit­glied des Bücher­stadt Ver­eins dürfte das nicht sein … und ich mag es kaum zuge­ben … aber ich habe erst in die­sem Jahr tat­säch­lich das Lesen so rich­tig für mich wie­der­ent­deckt. Das klingt dra­ma­tisch – keine Sorge: Ich habe nie nicht gele­sen, zeit­weise aber aus­ge­spro­chen wenig und oft auch etwas … erzwun­gen – ist das das rich­tige Wort dafür? Da es auch Res­sorts für andere Medien im Bücher­stadt Kurier gibt, ist es nicht wei­ter dra­ma­tisch, wenn man mal weni­ger liest. Aber es hat mir per­sön­lich sehr gefehlt, mich ein­fach in einem Buch zu ver­lie­ren und stun­den­lang still vor mich hinzulesen.

Das hat sich nicht durch social distancing geän­dert oder weil ich durch die Eltern­zeit mit klei­nem Baby – das auch tags­über mal geschla­fen hat – durch­aus mehr Gele­gen­heit dazu hatte. Dadurch habe ich schon etwas mehr gele­sen (auch im Rah­men des Ver­eins­pro­jekts „Book­zoom“). Aber nein, der Kno­ten platzte spä­ter: Tat­säch­lich habe ich ein Buch gele­sen, das ich ein­fach sehr, sehr gerne lesen wollte, das kurz und das fes­selnd war. Und kaum hatte ich „Ich bin Linus“ von Linus Giese bin­nen zweier Tage ver­schlun­gen, war ich irgend­wie mit neuem Feuer dabei. Manch­mal muss man sich ein­fach ein­ge­ste­hen, dass es viel­leicht gerade nicht die rich­ti­gen Bücher sind, die man unbe­dingt zu lesen ver­sucht. Und die man doch nicht (weiter)liest.

Und dann hal­fen noch zwei Dinge: Auch mein Mann – Wort­spie­ler Nico – fand end­lich mal wie­der das rich­tige Buch für sich. Und wir eta­blier­ten eine neue Rou­tine: Jeden Tag ein biss­chen. Ja, das Rad haben wir damit nicht neu erfun­den. Aber es funk­tio­niert so gut – an guten Tagen lese ich inzwi­schen bis zu 100 Sei­ten. Und wenn es nur zehn sind, ist das auch okay. Seit­her habe ich einige Bücher ver­schlun­gen (und Linus‘ Buch habe ich erst Anfang August gele­sen!) und es hat sich nicht nur meine Lese­sta­tis­tik gebes­sert, es macht mir auch ein­fach wie­der viel Spaß! Beson­ders gut gefal­len haben mir zuletzt „Maria­nen­gra­ben“ von Jas­min Schrei­ber und „Die Gesich­ter“ von Tom Rachman.

Wie ich das Spie­len – anders – für mich entdeckte

Video­spiele sind inzwi­schen seit Jah­ren ein Hobby von mir. Ich kann nicht mit einer coo­len N64-Geschichte auf­war­ten (Meine Eltern waren nicht gerade Befür­wor­ter von Kon­so­len, eher so Typ Holz­pferd im Gar­ten – was, neben­bei bemerkt, super war!) und über­haupt hatte ich sehr lange nur wenige Berüh­rungs­punkte mit digi­ta­len Spie­len. Etwas GTA bei Freun­den, Sims am hei­mi­schen (uralten) PC, den ich mir mit mei­ner Schwes­ter teilte, spä­ter auch einen Tomb Rai­der-Teil auf mei­nem dama­li­gen Lap­top. Aber als ich (vor inzwi­schen ziem­lich vie­len Jah­ren) mit Wort­spie­ler Nico zusam­men­kam, ent­wi­ckelte sich das ziem­lich fix zu einem lei­den­schaft­li­chen Hobby. Der Lap­top reichte nicht mehr, ein eige­ner PC musste her. Außer­dem brachte er die ers­ten Genera­tio­nen der Play­Sta­tion mit – die Samm­lung füh­ren wir seit­her zusam­men wei­ter. Die schöns­ten Augen­bli­cke waren die Tage gegen Ende der Schwan­ger­schaft, die ich kom­plett spie­lend ver­bracht habe – wohl wis­send, dass das nicht mehr so bald mög­lich sein würde. Und tat­säch­lich, das Spie­len rückte für eine Weile in den Hintergrund.

Doch als die Nin­tendo Switch kam, bot sich mir eine ganz neue Mög­lich­keit, auch mit klei­nem Baby zu spie­len. Das kleine Kiddo – inzwi­schen bald ein­ein­halb Jahre alt – war ein abso­lu­tes Tra­ge­baby und schla­fen ging tags­über nur bei Mama (oder Papa) auf dem Schoß oder Ober­kör­per lie­gend. Also kuschelte ich das Baby auf das Still­kis­sen und spielte (oder las). Haupt­säch­lich „Ani­mal Cros­sing“ und „Zelda – Breath of the Wild“.

Seit­her nutze ich die Switch sehr gerne zum Spie­len. Das fle­xi­ble Spie­len bie­tet sich ein­fach an, wenn man nicht erst wäh­rend der ein­ein­halb Stun­den Mit­tags­schlaf vom Klein­kind den PC hoch­fah­ren, Updates instal­lie­ren etc. pp. möchte. Inzwi­schen ist das Spie­len als Hobby wie­der fes­ter Bestand­teil mei­ner Abend­pla­nung: Egal ob auf der Switch (wie zuletzt „Little Mis­for­tune“), der Play­Sta­tion (ich habe end­lich (!) „Red Dead Redemp­tion“ auf der PS3 been­det, yeah!) oder am PC (Favo­rit ist in die­sem Jahr bis­her „Pla­net Zoo“).

Mein (fast) neues Hobby: Nähen

Und zuletzt noch ein ganz ande­res Hobby, das als Erwäh­nung im Bücher­stadt Kurier viel­leicht ein­ma­lig blei­ben wird: das Nähen. Gelieb­äu­gelt habe ich schon eine Weile damit, Dinge selbst her­stel­len zu kön­nen, aber fürs Stri­cken oder Häkeln bin ich ein­fach nicht gemacht. Das dau­ert alles so lange! Ernst­haft ange­fan­gen habe ich mit dem Nähen aber erst nach der Geburt des Kindes.

In einer rosa-hell­blauen (eigent­lich eher „pin­ken und grauen“ gegen „blauen und grü­nen“) Welt der Kin­der­klei­dung, kam mir die Näh­ma­schine gerade recht. Und dann habe ich da auch noch eine Tante, die Schnei­der­meis­te­rin ist und Kurse gibt! Zwei Kurse und unzäh­lige Müt­zen und ein­fa­che Klein­kin­der­ho­sen spä­ter, habe ich den Dreh raus, einen wun­der­schö­nen Näh­platz ein­ge­rich­tet und mir eine neue Näh­ma­schine sowie eine gebrauchte Over­lock gegönnt. Nicht mehr erst die Maschine und alle Uten­si­lien her­aus­kra­men und zeit­auf­wän­dig auf­bauen zu müs­sen, son­dern mich mehr oder weni­ger direkt an den arbeits­be­rei­ten Platz set­zen zu kön­nen, das ist sehr viel wert!

Ins­ge­samt bin ich ein­fach sehr glück­lich, nach die­ser Aus­nah­me­zeit mit klei­nem Baby und sozia­ler Distanz heute neben dem 30 Stun­den Job immer noch genü­gend Zeit und Ener­gie für das Kind und meine Hob­bys zu haben!

P.S. Wie das dann aus­sieht, wenn wie­der soziale Kon­takte in unser Leben tre­ten … na, wir wer­den sehen!

Ein Bei­trag zur Blog­pa­rade „Aus Frei­zeit wird Freu­zeit – Deine Hob­bys 2020“. Ihr habt auch alte Hob­bys wie­der­ent­deckt oder neue gefun­den? Bis zum 15. Novem­ber 2020 könnt ihr euren Blog­bei­trag bei der modell-hobby-spiel ein­rei­chen und mit ein wenig Glück ein span­nen­des Spie­le­pa­ket gewinnen!

Fotos: Satz­hü­te­rin Pia

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