Advertorial
Ein Advertorial, auch Adverticle oder Publireportage[1] genannt, ist die redaktionelle Aufmachung einer Werbeanzeige, die den Anschein eines redaktionellen Beitrages erwecken soll. Das Advertorial zählt zu den Werbeformen, die vom Adressaten nicht eindeutig der Werbung oder Öffentlichkeitsarbeit zugeordnet werden können.[2]
Das Advertorial ist bei Werbetreibenden beliebt, weil der Leser in wesentlich höherem Maße aufnahmebereit ist, wenn er den Werbeinhalt innerhalb seines gewohnten redaktionellen Umfeldes erhält. Advertorials nehmen häufig Züge von Schleichwerbung an.
Wortbildungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Das Wort Advertorial ist ein Kofferwort aus englisch adver·tisement (‚Anzeige‘) und edi·torial (‚Leitartikel‘).
- Das Wort Adverticle ist ein Kofferwort aus englisch adver·tisement (‚Anzeige‘) und ar·ticle (‚Artikel‘).
- Das Wort Publireportage ist ein Kofferwort aus französisch publi·cité (‚Werbung‘) und reportage (‚Bericht‘).
Recht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach deutschem Presserecht und dem deutschen Pressekodex müssen redaktionelle Inhalte und Werbung klar getrennt werden. Das heißt, dass Advertorials als Anzeigen gekennzeichnet sein müssen. Dies wird in der Praxis aber oft unterlassen, oder die Kennzeichnung wird so gestaltet, dass sie schwer erkennbar ist. Medienunternehmen, die in diesem Grenzbereich zur Schleichwerbung operieren, bemühen sich oft um die Verschleierung der Werbefunktion, um die Werbewirkung und damit den Verkaufswert zu erhöhen.
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Nicole Gonser, Uta Rußmann: Verschwimmende Grenzen zwischen Journalismus, Public Relations, Werbung und Marketing, Springer VS, Wiesbaden 2017. ISBN 978-3-658-13577-5.
- Studie 2009: Advertorials vs. Anzeigen bei www.mediaanalyzer.com (PDF, 1,7 MB)
- Praxis-Leitfaden Ziffer 7 Pressekodex: Übersicht verbotener/ erlaubter Advertorials auf der Internetpräsenz des deutschen Presserats (PDF)
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ René Worni: Publireportage – weg damit! In: medienwoche.ch. 2. Mai 2011, archiviert vom Original am 9. Juli 2013; abgerufen am 30. Oktober 2015.
- ↑ Nicole Gonser, Uta Rußmann: Verschwimmende Grenzen zwischen Journalismus, Public Relations, Werbung und Marketing: Aktuelle Befunde aus Theorie und Praxis, Springer-Verlag, 22. Dezember 2016 S. 146 [1]