Raymond Carver

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Raymond Carver

Raymond Carver (* 25. Mai 1938 in Clatskanie, Oregon; † 2. August 1988 in Port Angeles, Washington) war ein US-amerikanischer Schriftsteller und Dichter.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Raymond Carver wurde in Clatskanie (Oregon) geboren und wuchs in Yakima (Washington) auf.

Carver studierte Creative Writing bei dem Autor John Gardner am Chicago State College. Am Humboldt State College in Kalifornien, wo er 1963 einen B.A. erwarb, und an der University of Iowa setzte er sein Studium fort. Er veröffentlichte zu Lebzeiten in verschiedenen Zeitschriften, darunter The New Yorker und Esquire, eine Anzahl von Erzählungen, zum Teil Kurzgeschichten, die aus dem Leben einfacher Menschen berichten. Seine Arbeiten zeichnen sich durch ihren lakonischen Stil aus, an dem sein Lektor beim Esquire, Gordon Lish, großen Anteil hatte. In den letzten Jahren wurden Lishs zum Teil massive Eingriffe in Carvers Texte zunehmend kritisiert. Noch zu Lebzeiten von Carver erschienen einzelne Erzählungen in einer von diesen Eingriffen gesäuberten Form. Stilistisch wird Carver dem literarischen Minimalismus zugerechnet.

Carver war mit der Lyrikerin Tess Gallagher verheiratet und gut befreundet mit Tobias Wolff und Richard Ford. Im Jahre 1988 wurde er in die American Academy of Arts and Letters aufgenommen. Seit seiner Zeit am Humboldt State College bis zehn Jahre vor seinem Tod war Carver Alkoholiker. Viele seiner Geschichten zeugen von seiner Alkoholsucht.

Carver starb im Alter von 50 Jahren in Port Angeles (Washington) an Lungenkrebs.

Carvers Erzählungen wurden von Haruki Murakami ins Japanische übersetzt.

Würdigungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

A. L. Kennedy beschreibt, warum sie von Raymond Carver etwas in ihrer Bibliothek hat: „Here is the volume of Raymond Carver I threw across the room when I was a student because it was so amazing, so tender with broken people.“[1]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kathedrale. Übersetzung Klaus Hoffer. München : Piper, 1985
  • Wovon wir reden, wenn wir von Liebe reden. Übersetzung Klaus Hoffer. München : Piper, 1989
  • Warum tanzt ihr nicht. Übersetzung Claudia Wenner. München : Piper, 1992
  • Würdest Du bitte endlich still sein, bitte ... Übersetzung Helmut Frielinghaus. Berlin : Berlin-Verlag, 2000. ISBN 3-442-76007-0
  • Erste und letzte Stories. Übersetzung Helmut Frielinghaus. Berlin : Berlin-Verlag, 2002. ISBN 3-8333-0098-1
  • Ferne (ursprüngliche Version der Story Alles klebte an ihm). In: Krachkultur 12/2008
  • Beginners: Uncut – Die Originalfassung. Frankfurt: S. Fischer Verlag, 2012. ISBN 3-10-010150-2

Von Carvers Lyrik ist auf Deutsch bisher nur erhältlich:

  • Gorki unterm Aschenbecher. Übersetzung Uwe Hienz. Maro-Verlag, 1992. ISBN 3-87512-209-7
  • Gedichte (kleine Auswahl aus den letzten Gedichten). In: Krachkultur 12/2008
  • Ein neuer Pfad zum Wasserfall, letzte Gedichte, S. Fischer Verlag 2013

Verfilmungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sekundärliteratur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jutta Person: Less is More. Minimalismus in der Kurzprosa Raymond Carvers, Frederick Barthelmes und Mary Robisons, WVT Wissenschaftlicher Verlag Trier 1999
  • Helmut Frielinghaus: Raymond Carver und sein Entdecker und Lektor Gordon Lish, in: Krachkultur 12/2008

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. A. L. Kennedy, Home thoughts, and abroad, AL Kennedy on writing / booksblog / theguardian.com, 5. Februar 2013