Reise in die Urzeit

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Film
Deutscher TitelReise in die Urzeit
OriginaltitelCesta do pravěku
Produktionsland Tschechoslowakei
Originalsprache Tschechisch
Erscheinungsjahr 1955
Länge 80 Minuten
Altersfreigabe FSK 6
Stab
Regie Karel Zeman
Drehbuch J.A. Novotný
Produktion Tschechoslowakischer Staatsfilm
Musik Emil František Burian
Kamera Antonín Horák,
Václav Pazderník
Schnitt Zdeněk Stehlík
Besetzung

Der Kinderfilm Reise in die Urzeit (Alternativtitel: Reise in die Urwelt) ist ein tschechoslowakischer Fantasyfilm aus dem Jahr 1955.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vier Jungen machen sich Gedanken über einen versteinerten Trilobiten, den einer von ihnen in der Nähe einer Höhle gefunden hat. Der Jüngste der Gruppe würde gerne ein derartiges Tier in seiner natürlichen Umgebung beobachten. Doch er hat keine Vorstellung von den Zeiträumen, die zwischen der Gegenwart und dem Erdaltertum liegen. Deshalb wollen die drei älteren Jungen mit ihm eine Reise zurück in die Erdgeschichte unternehmen. Mit einem Ruderboot folgen sie einem Fluss in eine Höhle. Der Fluss symbolisiert im Film den Strom der Zeit, und auf diese Weise gelangen sie zunächst in die letzte Eiszeit. Je weiter sie den Fluss hinabfahren, desto tiefer dringen sie in die Vergangenheit des Planeten Erde ein. Das nächste Ziel der Expedition ist das Tertiär, und danach erleben die vier Jungen eine spannende Fahrt durch das Erdmittelalter. In jeder Zeitepoche treffen sie auf die verschiedensten Tiere und Pflanzen und haben dabei auch einige gefährliche Begegnungen mit räuberischen Lebensformen zu bestehen. Nach einem Zwischenstopp in den Steinkohlenwäldern des Karbon stehen sie schließlich am Ende ihrer Erkundungstour im Silur an der Küste eines urzeitlichen Meeres, wo sie tatsächlich einen lebenden Trilobiten entdecken.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film vermittelt Einblicke in die Entwicklungsgeschichte der Erde auf dem Erkenntnisstand der 1950er-Jahre. Als Tricktechnik zur Erschaffung der Dinosaurier und anderer prähistorischer Tiere wurden unter anderem die Stop-Motion-Technik sowie Zeichentrickeffekte eingesetzt. Über die Entstehung des Films wurde auch eine Dokumentation gedreht.

Von diesem Film gibt es eine US-amerikanische Version mit dem Namen: Journey to the Beginning of Time (Reise zum Beginn der Zeit). Unter der Regie von Fred Ladd entstand nach dem Drehbuch von William Cayton eine zusätzliche Anfangsszene und am Ende des Films eine zusätzliche Endszene. In diesen Szenen besuchen vier amerikanische Jungen, die ähnlich aussehen wie die original tschechoslowakischen Jungen, eine Dinosaurierausstellung im American Museum of Natural History.

Die deutsche Synchronfassung bezieht sich auf die ursprüngliche tschechoslowakische Fassung. Es existiert sowohl eine DDR-Synchronfassung als auch eine westdeutsche-Synchronfassung. Die Erzählerrolle der in der Bundesrepublik veröffentlichten Fassung wurde von Jens Wawrczeck eingesprochen, in der DDR-Fassung war es der später als Theater- und Filmschauspieler sehr populäre Arno Wyzniewski. Der Film kam am 11. Dezember 1955 in die Kinos der DDR.

2004 erschien eine DVD in Japan, 2005 in Deutschland und 2007 in Spanien, wobei die japanische und die spanische Bildfassung unterschiedliche Digitalmaster haben. Die angekündigte tschechische DVD wurde aus lizenzrechtlichen Gründen zurückgezogen. Das Bildmaterial der deutschen DVD ist nicht digital nachbearbeitet.

Die Darstellung der urzeitlichen Natur, insbesondere der Tiere, orientierte sich weitgehend an den Vorbildern der wissenschaftlichen Illustrationen von Zdeněk Burian.[1]

Folgende prähistorische Tiere wurden gezeigt: Wollhaarmammut, Megaloceros (nur Geweih), Coelodonta, Deinotherium, Honanotherium, Smilodon, Uintatherium, Phorusrhacos, Pteranodon, Styracosaurus, Stegosaurus, Brontosaurus, Edmontosaurus (bezeichnet als Trachodon), Ceratosaurus, Meganeura, zwei unbekannte Amphibien, eine davon wahrscheinlich Eryops, Trilobit.

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Mit Hilfe klassischer Effekte hat Zeman auf der Leinwand die Dinosaurier glaubwürdig zum Leben erweckt.“

film.at[2]

„Ein netter Film für Kinder … der auf gewinnende Weise bestens als unterhaltender Unterrichtstoff eingesetzt werden kann.“

„Tricktechnisch interessante Produktion, die ihr pädagogisches Anliegen mit einer originellen und spannenden Spielhandlung verbindet.“

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karel Zeman erhielt für Reise in die Urzeit 1955 bei den Filmfestspielen von Venedig den Preis für den besten Kinderfilm.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. zdenekburian.websnadno.cz oder bpib.com
  2. Eine Reise in die Urzeit (1955). In: film.at. Abgerufen am 16. Februar 2017.
  3. Das Heyne Lexikon des Science Fiction Films. 1993, S. 638
  4. Reise in die Urzeit. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 16. Februar 2017.