Said (Schriftsteller)
Said (persisch سعید [sæˈiːd]; * 27. Mai 1947 in Teheran; als Künstlername in Großbuchstaben: SAID) ist ein deutsch-iranischer Schriftsteller.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1965 kam SAID siebzehnjährig als Student nach München. Hier studierte er Politikwissenschaft. Nach dem Sturz des Schahs 1979 ging er kurzzeitig in den Iran. Die dort durch die Mullahs neu begründete Theokratie aber veranlasste ihn, wieder in das deutsche Exil zurückzukehren. Hier besitzt er nunmehr die deutsche Staatsangehörigkeit und schreibt Lyrik und Prosa in deutscher Sprache, die er in all ihren Nuancen beherrscht und als seine „Behausung“ begreift.[1]
SAIDs Grundthemen sind vor allem Liebe und Exil. Mehrfach wurde er für sein schriftstellerisches Werk, aber auch für sein Engagement für politisch Verfolgte ausgezeichnet. SAID ist Mitglied und war von 1995 bis 1996 Vizepräsident und von 2000 bis 2002 Präsident des PEN-Zentrums Deutschland, dessen Beauftragter er vorübergehend auch für das Writers in Prison Committee war (von 1995 bis 1996).
Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1986 Literaturpreis der Landeshauptstadt München
- 1992 Civis-Hörfunkpreis
- 1994 Premio Letterario Internazionale „Jean Monnet“
- 1996 Preis der Stadt Heidelberg Literatur im Exil
- 1997 Stipendium Villa Aurora, Los Angeles
- 1997 Hermann-Kesten-Medaille des PEN-Zentrums Deutschland
- 1998 Literaturstipendium der Landeshauptstadt Graz
- 2002 Adelbert-von-Chamisso-Preis
- 2006 Goethe-Medaille
- 2010 Literaturpreis des Freien Deutschen Autorenverbands (FDA)
- 2014 Bundesverdienstkreuz am Bande
- 2016 Friedrich-Rückert-Preis
- 2017 Alfred-Müller-Felsenburg-Preis für aufrechte Literatur
Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Lyrik und Prosa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Liebesgedichte. P. Kirchheim Verlag, München, 1989
- Dann schreie ich, bis Stille ist. Gedichte, Heliopolis-Verlag, Tübingen, 1990
- Selbstbildnis für eine ferne Mutter. Ein Poem, P. Kirchheim Verlag, München, 1992
- wo ich sterbe ist meine fremde. Gedichte, P. Kirchheim Verlag, München, 1994
- Ich und der Schah. Die Beichte des Ayatollah. Hörspiele, perpol-verlag, Hamburg 1987, ISBN 3-89226-003-6
- Der lange Arm der Mullahs. Notizen aus meinem Exil. C. H. Beck, München, 1995, ISBN 3-406-39070-6.
- Sei Nacht zu mir. Liebesgedichte. Verlag C.H. Beck, München, 1998
- Dieses Tier, das es nicht gibt. Ein Bestiarium, Verlag C.H. Beck, München, 1999
- Landschaften einer fernen Mutter. Verlag C.H. Beck, München, 2001
- Außenhaut Binnenträume. Neue Gedichte, Verlag C.H. Beck, München, 2002
- In Deutschland leben. Ein Gespräch mit Wieland Freund, C. H. Beck, München, 2004, ISBN 978-3-406-51711-2
- auf den leib. 66 erotische miniaturen. mit Fotos von James Dummler, Lounge im C. J. Bucher Verlag, München 2004, ISBN 3-7658-6003-4
- Ich und der Islam. Prosa, C. H. Beck, München, 2005, ISBN 978-3-406-53553-6.
- Das Rot lächelt, das Blau schweigt. Geschichten über Bilder. C. H. Beck, München 2006, ISBN 978-3-406-55070-6.
- Psalmen. Verlag C.H. Beck, München, 2007
- Der Engel und die Taube. Verlag C.H. Beck, München, 2008
- Das Haus, das uns bewohnt. Lyrik Kabinett, München, 2009
- Ruf zurück die Vögel. Verlag C.H. Beck, München, 2010
- Das Niemandsland ist unseres. Diederichs, München, 2010
- Parlando mit le phung, Steidl, Göttingen 2013, ISBN 978-3-86930-607-0.
- auf der suche nach dem licht. Peter Hellmund Verlag, Würzburg 2016, ISBN 978-3-939103-70-7
Kinderbücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Es war einmal eine Blume. ein Märchen mit Bildern von Květa Pacovská, Michael Neugebauer Verlag, Salzburg, 1998.
- Clara. ein Märchen mit Bildern von Moidi Kretschmann, NP Buchverlag, 2001.
- Mukulele. mit Illustrationen von Katharina Grossmann-Hensel, Verlag Sauerländer, Düsseldorf, 2007.
- Ein Brief an Simba. ein Kinderbuch mit Illustrationen von Gabriele Hafermaas, München, Sankt Michaelsbund, 2011.
- Schneebären lügen nie Ein Bilderbuch mit Illustrationen von Marine Ludin, Zürich, NordSüd Verlag 2013.
Hörspiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Wo ich sterbe, ist meine Fremde. SFB 1981, mit Paul Burian
- Ich und der Schah. SFB 1982, mit Udo Samel und Armin Mueller-Stahl
- Die Beichte des Ayatollah. BR 1984, mit Wolfgang Büttner
- Landschaften einer Mutter. NDR und SWF 1996
- Sir Alfred exterritorial. SWF 1997,
- Friedrich Hölderlin empfängt niemanden mehr. SWR 2001, Musik: Peter Zwetkoff, Regie: Hans Gerd Krogmann
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Porträt von und Texte über SAID. In: Schweizer Monatshefte. Schweizer Monat - Archiv: Ausgabe 944, Dezember 2005 (Kostenpflichtiger Artikel).
- Kümmeltürke oder Terrorist. In: Spiegel Spezial, Nr. 2/2008; über prominente Muslime in Deutschland
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Literatur von und über Said im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- SAIDs Homepage
- Interview. (Memento vom 13. Mai 2008 im Internet Archive) LeseZeichen (BR / Video / 29 min)
- Interview mit dem Dichter SAID: "Ich habe meine Religiosität vor der Islamischen Republik verteidigt"
- Said (Schriftsteller) im Literaturportal Bayern (Projekt der Bayerischen Staatsbibliothek)
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Nina Fargahi: Der Dichter ohne Fenster. In: NZZ. 27. November 2015, abgerufen am 3. Dezember 2015.
Personendaten | |
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NAME | Said |
ALTERNATIVNAMEN | SAID |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-iranischer Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 27. Mai 1947 |
GEBURTSORT | Teheran |