Der Zwang zum Roman.
Es heißt gerne (und immer wieder) es wären die Verlage, die mit Muss vor allem auf Bücher von noch jüngeren, unbekannteren AutorInnen das Etikett “Roman” kleben. So hat auch Dorothee Elmiger in einem Interview kurz nach den TDDL 2010 gesagt, sie finde keinesweges, dass “Einladung an die Waghalsigen” ein Roman wäre, aber DuMont würde diese Bezeichnung wollen. Auch solche Bücher wie “Ruhm” von Daniel Kehlmann bekommen dann solche Bezeichnungen wie “Roman in 9 Geschichten”, auch wenn sie nur lose zusammenhängende Prosasammlungen sind. Bei mir ist das irgendwie anders und das hat mich doch etwas verwundert: Weder ich noch die Literaturedition NÖ haben “Die Asche meiner Schwester” jemals als Roman bezeichnet. Es steht auch keine Gattung am Buch. Ich habe den Text immer als “Erzählung” oder sogar als “Erzählung in 3 Teilen” bezeichnet, und als Erzählung wird das Buch auch den Kunden auf Amazon vorgestellt. Nun habe ich vor Kurzem ein paar Rezensionen zusammenstellen müssen und beim Durchlesen eben dieser habe ich die interessante Entdeckung gemacht, dass es gerade die Kritik ist, die gerne ein Etikett auf Bücher klebt. Da ist von einem Episodenroman die Rede oder gar gleich einem Roman. Woher kommt das? Sind Bücher schwieriger zu besprechen, wenn sie keine Romane sind? Wollte man mir einen Gefallen tun und eine etwas zum Kauf verleitendere Bezeichnung wählen? Ich weiß es nicht – interessant finde ich es allemal.
Nächstes Jahr gibt es dann keine Verwirrung, denn das nächste Buch wird definitiv ein Roman – mein ERSTER! – und das wird dann auch als Gattung darauf zu lesen sein.
Ja da habe ich auch schon einige Romane gelesen, wo ich mich gewundert habe, daß das so drauf steht, aber ich weiß, daß es die Verlage so wollen und ich lese Romane auch lieber als Erzählbände.
Die “Asche meiner Schwester” würde ich vom Gefühl auch für einen Roman halten und denke, es spricht eigentlich nichts dagegen, außer man bezeichnet es selber anders, dann solte man sich nicht ärgern, wenn das die anderen vielleicht nicht so sehen, in diesem Fall hat es wahrscheinlich auch mehr mit Selbstbewußtsein als mit Verkaufsinteressen zu tun.
Also dann viel Erfolg für den ersten Roman!