Wenn du so einen Roman aufschlägst, dann liegen da entweder welche im Bett und rauchen, oder aber da kommt ein Graf ins Zimmer, schlimmer noch, die Gräfin wischt sich eine Träne aus dem blau geschlagenen Auge, immer wird eingetreten, weggegangen, angeschaut, abgewischt, da kann einem natürlich auf Dauer die Galle hoch kommen, sagte schon der Chef-Igittigitt der Surrealisten Breton, sagte schon der Bernhard, den die Madame mit dem Geruch von Altmännerpisse in Verbindung brachte, der Bernhard brachte es trotz des Geruchs auf den Punkt, warum will ich die ganze Scheiße denn beschreiben, die eh schon da ist, die jeder sehen kann, Literatur will doch die Dinge beschreiben, die nicht da sind, das kann natürlich auch auf Dauer nerven, die Abwesenheit der unsichtbaren Welt zu beschreiben, aber ich könnte es ja mal versuchen, denn die Seraphe ließ mich gestern alleine, schnief, die ging auf eine Feier hin, also saß ich da, der größte Autor des 16. November 2010, sollte mir etwas aus den Rippen schneiden, eine Eva wollte ich nicht, also schrieb ich gleich über den lieben Gott, der wohnt in Limburg und fährt BMW, hm, ja aber ich müsste über das Unsichtbare schreiben, die Abwesenheit, die Gedanken und Gefühle, die wie Blitze zwischen den Räumen einschlugen, da müsste dann eine neue Wirrnis in der Sprache geschaffen werden, ich fang an zu erzählen, etwa so, Sternchen du musst, da unterbricht die Rede der Seraphe mich bereits, ich habe bald ein Vorstellungs, schon unterbreche ich sie wieder, indem ich mir einen Schweißtropfen von der Stirn wische, den ich mir natürlich da hin gelogen habe, denn es war gestern, schon ist die Seraphe an der Reihe, eine Männerstimme fordert sie zum Tanz, ich denke an meinem Schreibtisch sitzend, was will die jetzt tanzen, ach, lass sie doch tanzen, nein, aber nicht mit dem Depp, der sieht ja aus wie Hitler und Stalin gleichzeitig, sie scheint mich gehört zu haben, sie sagt, jetzt nicht, während ich an den Runhard Sage denke, der nicht an mich denkt, denn dem hatte ich meinen Text über Code auch gesandt, ach, der Rohm schon wieder, hat der Sage gedacht, jetzt nervt er wirklich, was soll das heißen, mische ich mich da ein, der Text über Code war mir wichtig, aber die von Textem haben auch mit Schweigen reagiert, nur der Leander, da sagt die Seraphe am anderen Ende von diesem traurigen Kuhstall von Stadt, ich breche auf, prima, denke ich, überlese das Durcheinander noch einmal, aha, denke ich, da ist jetzt wenigstens keiner ins Zimmer gekommen, der Breton, der alte Christenhasser wäre stolz gewesen, nein, mault der aber aus dem Jenseits, dann leck mich doch im Arsch, rufe ich der alten Surrealisten-SAU zu, beschließe meinen Kaffee zu trinken, meine Zigarette zu rauchen und zu grummeln.
Archivierung!
Die Pathologie wird von der Universität Innsbruck im Rahmen des Forschungsprojektes DILIMAG, sowie dem DEUTSCHEN LITERATURARCHIV MARBACH archiviert.- "In Pissoirs geht man Stufen hinunter, in Bunker, in Krematorien, in die Pathologie, in Weinkeller. Es lassen sich mythologische Beziehungen zum Hinabsteigen herstellen." Hubert Fichte, Die Palette
Über Guido Rohm
Er kam, sah und schrieb. Der Schriftsteller Guido Rohm , geboren 1970, lebt und raucht in Fulda. Romane von ihm tragen sensible Titel wie „Blut ist ein Fluss“ und „Blutschneise“.
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Guido Rohm, 36100 Petersberg E-Mail: HIERMeta
17.: „Techem.“ In Orleans spielt Runhard „Sagejenseits“ mit Sand o(h)ne Gluehfoermchen en Maumau, das sich gewaschen hat von Gott’s Limburger & seiner Verurteilung in Parad Oxfullda: „Bitte Mir Wolken!“ 16.: in den Dom mit den zwei Türmen, unter Wegs, der du bist „Spirituelle.Anarchistische.Union“, backe mit roten Foermchen aus Gel, die wie Mama Hitlerstalin „ich nicht dich mich“ schrrreien: rororo aus Zeitdungen wie Fachbuch, da man sich schon mal traf am Facesleck. Aber dann, ja dann 18.: traf mein Oheim – ganz bistum – einen Wiener G_sus mit Engelslatschen bei den Saengerknaben, au weih!
Lieber Guido Rohm, ich hoffe, Sie hatten einen guten Abend im „Red Korridor“ ! Würde gerne meinen obigen schnell hingerotzten Kommentar loeschen wollen.
Sie hatten mich ja sehr freundlicherweise schon vor etlichen Monaten ueber Facebook angefragt, ob ich nicht an einem literarischen Blog teilnehmen wolle. Insofern finde ich es bemerkenswert, dass ich letztlich ueber einen Umweg bei Ihnen in der Pathologie des Lebens gelandet bin. Sie sind der Hausherr. Deswegen überlasse ich Ihnen, ob Sie auch diesen, meinen erneuten Kommentar stehen lassen wollen, oder nicht. Beides wäre mir recht…
Bests, A23H
Na dann, willkommen in der Pathologie, lieber Alfred Harth.