Archiv für Dezember 2006

Vom Christkind – Anna Ritter

Samstag, 23. Dezember 2006

Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen!
Es kam aus dem Walde, das Mützchen voll Schnee,
mit rotgefrorenem Näschen.
Die kleinen Hände taten ihm weh,
denn es trug einen Sack, der war gar schwer,
schleppte und polterte hinter ihm her.

Was drin war, möchtet ihr wißen?
Ihre Naseweise, ihr Schelmenpack -
denkt ihr, er wäre offen der Sack?
Zugebunden bis oben hin!
Doch war gewiß etwas Schönes drin!
Es roch so nach Äpfeln und Nüßen!

Wortblume – Anna Ritter.

Open Access-Archiv für Bibliotheks- und Informationswissenschaft (E-LIS)

Freitag, 22. Dezember 2006

Auf den Seiten des internationalen Open Access-Archiv für Bibliotheks- und Informationswissenschaft (E-LIS) wurde vor kurzem der 100. Beitrag aus Österreich veröffentlicht. – Insgesamt umfaßt der internationalen Bestands derzeit über 4700 Dokumente.

Das nicht-kommerzielle Projekt E-LIS verfolgt eine Strategie der Selbstarchivierung durch die AutorInnen und wird von 63 EditorInnen aus 45 Ländern betreut, die ehrenamtlich für die Qualitätsüberprüfung der Metadaten sorgen. Ihre AnsprechpartnerInnen in Österreich sind:

Michaela Putz (UB der WU Wien) michaela.putz@wu-wien.ac.at
Michael Katzmayr (Universität Linz) michael.katzmayr@jku.at
Monika Bargmann (FH-StG Informationsberufe) monika.bargmann@fh-burgenland.at

Damit der Bestand weiter ausgebaut werden kann, sind alle AutorInnen wissenschaftlicher und praxisrelevanter Texte aus dem BID-Bereich aufgerufen, ihre elektronischen Dokumente in E-LIS verfügbar zu machen.

Mehr über die Bedienung und den technischen Hintergrund finden Sie in unserem Artikel „E-LIS: Open-Access-Archiv für Literatur zum Informations- und Bibliothekswesen“, erschienen in den Online-Mitteilungen 83 (2005), S. 15 – 24, online unter eprints.rclis.org. .

Via bibmail mailing list.

Vorfreude auf Weihnachten – Joachim Ringelnatz

Freitag, 22. Dezember 2006

Ein Kind – von einem Schiefertafelschwämmchen
Umhüpft – rennt froh durch mein Gemüt.
Bald ist es Weihnacht! – Wenn der Christbaum blüht,
Dann blüht er Flämmchen.
Und Flämmchen heizen. Und die Wärme stimmt
Uns mild. – Es werden Lieder, Düfte fächeln. -
Wer nicht mehr Flämmchen hat,
wem nur noch Fünkchen glimmt,
Wird dann noch gütig lächeln.
Wenn wir im Traume eines ewigen Traumes
Alle unfeindlich sind – einmal im Jahr! -
Uns alle Kinder fühlen eines Baumes.
Wie es sein soll, wie’s allen einmal war.

Weihnachten – Joseph von Eichendorff

Donnerstag, 21. Dezember 2006

Markt und Straßen stehn verlassen,
still erleuchtet jedes Haus
sinnend geh ich durch die Gassen,
alles sieht so festlich aus.

An den Fenstern haben Frauen
buntes Spielzeug fromm geschmückt,
Tausend Kindlein stehn und schauen,
sind so wundervoll beglückt.

Und ich wandre aus den Mauern
bis hinaus ins weite Feld,
hehres Glänzen, heil‘ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!

Sterne hoch die Kreise schlingen,
aus des Schnees Einsamkeit
steigt’s wie wunderbares Singen -
O du gnadenreiche Zeit!

Eichendorff – Biographie
.
Literaturnetz – Linksammlung Eichendorff.
Eichendorff-Motive auf Postkarten.

Kulturverein Landstriche – Ausschreibung zur Edition Nr. 23

Donnerstag, 21. Dezember 2006

FREUD AUF DEM LANDE, 2007

was unterscheidet das stadtleben vom landleben? was sind die freuden auf dem land? sind die landbewohner glücklicher, fröhlicher, zufriedener… als die städter? was suchen urbane menschen auf dem land?

auf die landflucht vor 50 jahren erfolgte eine rückwanderung auf das land. die einwohnerzahl der städte schrumpft, die der randgemeinden steigt. lebt es sich besser auf dem land? was lässt sich im sinne von sigmund freud an den heutigen freuden der landbevölkerung ablesen?

wir freuen uns über beiträge zu den vielfältigen ausprägungen des heutigen landlebens.

alle textarten, foto, zeichnung, malerei. nur unveröffentlichtes. begrenzter umfang. maximal 2500 wörter. möglichst auf datenträger oder als e-mail. anerkennungshonorar.

einsendeschluss: ende februar 2007.

einsendungen per e- mail an info@landstrich.at

adresse und information:
kulturverein landstrich, reikersberg 16, 4786 brunnenthal, tel. 07712/2719; e-mail: info@landstrich.at

Alternativer Medienpreis

Mittwoch, 20. Dezember 2006

Teilnehmen können alle, die journalistisch tätig sind in

* nichtkommerziellen Medien
* Medien, die sich aus den neuen sozialen Bewegungen entwickelt haben
* und die mit ihrer Arbeit einen emanzipatorischen Beitrag leisten.

Alternativer Medienpreis: Eingereicht werden können Beiträge in allen Stilformen, Formaten und aus allen Themenbereichen.

St. Niklas’ Auszug – Paula Dehmel

Mittwoch, 20. Dezember 2006

St. Niklas zieht den Schlafrock aus,
klopft seine lange Pfeife aus
und sagt zur heiligen Kathrein:
„Öl’ mir die Wasserstiefel ein,
bitte, hol auch den Knotenstock
vom Boden und den Fuchspelzrock;
die Mütze lege obenauf,
und schütt’ dem Esel tüchtig auf,
halt auch sein Sattelzeug bereit!
Wir reisen, es ist Weihnachtszeit.
Und daß ich’s nicht vergess’, ein Loch
ist vorn im Sack, das stopfe noch!
Ich geh derweil zu Gottes Sohn
und hol mir meine Instruktion.

Die heil’ge Käthe, sanft und still,
tut alles, was St. Niklas will.
Der klopft indes beim Herrgott an;
St. Peter hat ihm aufgetan
und sagt: „Grüß Gott! Wie schaut’s denn aus?“
und führt ihn ins himmlische Werkstättenhaus.
Da sitzen die Englein an langen Tischen,
ab und zu Feen dazwischen,
den den kleinsten zeigen, wie’s zu machen,
und weben und kleben die niedlichsten Sachen,
hämmern und häkeln, schnitzen und schneidern,
fälteln die Stoffe zu niedlichen Kleidern,
packen die Schachteln, binden sie zu
und haben so glühende Bächchen wie du!

Herr Jesus sitzt an seinem Pult
und schreibt mit Liebe und Geduld
eine lange Liste. Potz Element,
wieviel artige Kinder Herr Jesus kennt!
Die sollen die schönen Engelsgaben
zu Weihnachten haben.

Was fertig ist, wird eingepackt
und auf das Eselchen gepackt.
St. Niklas zieht sich recht warm an -
Kinder, er ist ein alter Mann,
und es fängt tüchtig an zu schnei’n,
da muß er schon vorsichtig sein!

So geht es durch die Wälder im Schritt,
manch Tannenbäumchen nimmt er mit,
und wo er wandert, bleibt im Schnee
manch Futterkörnchen für Hase und Reh.
Leise macht er die Türen auf,
jubelnd umdrängt ihn der kleine Hauf:
„St. Niklas, St. Niklas,
was hast du gebracht?
Was haben die Englein
für uns gemacht?“

„Schön Ding! Gut Ding! Aus dem himmlischen Haus!
Langt in den Sack! Holt euch was ‘raus.“

Literatur aus der Epoche-Napoleons

Mittwoch, 20. Dezember 2006

Neben einigen anonymen Werken finden Sie auf den Seiten von „Epoche-Napoleon“ Texte von Immanuel Kant, Ernst Moritz Arndt, August von Koetzebue, Theodor Körner u. v. m.