Archiv für November 2007

Frauennetzwerke in Wissenschaft und Kunst

Freitag, 9. November 2007

Utopie und Wirklichkeit

Konzept und Organisation: Susanne Blumesberger

Bei Frauennetzwerken handelt es sich keineswegs um ein ausschließlich modernes Phänomen. Immer wieder haben sich Frauen zusammengeschlossen, um einander zu unterstützen, um voneinander zu profitieren und nicht zuletzt um in einer männerdominierten Welt zu bestehen. Die österreichische Geschichte weist hier zahlreiche erfolgreiche Beispiele auf. Private Verbindungen, Frauenverbände und andere Zusammenschlüsse hatten nicht selten wesentlichen Einfluss auf Wissenschaft und Kunst. Dieser Arbeitskreis wird sowohl historische Beispiele vorstellen als auch aktuelle Frauennetzwerke diskutieren.

Montag, 12. November 2007, 18.30

Irmgard Neubauer (Wien):
„Durch Erkenntnis zu Freiheit und Glück!“ Über Irma von Troll (1847-1912)

Die Schriftstellerin Irma von Troll, eine der ersten und radikalsten Frauenrechtlerinnen Österreichs, setzte sich für Mädchenschulen, das Frauenstudium und das Frauenstimmrecht ein. Sie war an der Gründung von Frauenvereinen beteiligt und engagierte sich in Frauenzeitschriften für die Rechte der Frauen. Zahlreiche Frauen trugen den Kampf mit – wie beispielsweise Bertha von Suttner, Auguste Fickert und Rosa Mayreder, mit denen sie nicht nur Arbeitskontakte, sondern auch Freundinnenschaften pflegte – ignoriert von einer patriarchalen Geschichtsschreibung, die Frauen und die Beziehungen zwischen ihnen unsichtbar macht.

INSTITUT FÜR WISSENSCHAFT UND KUNST
A-1090 Wien, Berggasse 17
Telefon / Fax ++43 (1) 317 43 42

HEILIGE SCHEINE

Donnerstag, 8. November 2007

Einladung zur Buchpräsentation in Lhotzkys Literaturbuffet:

Luksan/ Schlösser/ Szanya: HEILIGE SCHEINE
Marco d‘Aviano, Engelbert Dollfuß und der österreichische Katholizismus

Wann?
Freitag, 9. November 2007, 19 Uhr

Wo?
Lhotzky Literaturbuffet, Taborstr. 28/Ecke Rotensterngasse, 1020 Wien

Das Buch:
Martin Luksan, Hermann Schlösser, Anton Szanya: HEILIGE SCHEINE
Marco d‘Aviano, Engelbert Dollfuß und der österreichische Katholizismus
ISBN 978-3-85371-275-7, 176 Seiten, ausführlich bebildert, br., 17,90 Euro, Promedia Verlag.

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„Ledig House“ Aufenthaltsstipendium

Donnerstag, 8. November 2007

Für ein Aufenthaltsstipendium im „Ledig House – International Writers Colony“ können sich AutorInnen und ÜbersetzerInnen aus allen Ländern bewerben. Das „Ledig House“ liegt 2,5 Autostunden von New York entfernt. Die StipendiatInnen erhalten für die Zeit ihres Aufenthaltes freie Unterkunft und Verpflegung. Gute Englischkenntnisse werden vorausgesetzt

Folgendes ist einzureichen: Biobibliographie, ein Exemplar des zuletzt veröffentlichten Werkes oder (wenn Sie noch nichts veröffentlicht haben) 10 Seiten aus den letzten Arbeiten, eine Beschreibung des Projekts, an dem während des Stipendiums gearbeitet werden soll, ein Empfehlungsschreiben, ein adressierter und frankierter Rückumschlag. Angabe von E-Mailadresse und/oder Telefonnummer. Die BewerberInnen werden um die Angabe der gewünschten Aufenthaltszeit ( wahlweise 14.03 – 6.6.2008 oder 12.09 – 21.11.2008) und der Aufenthaltsdauer ersucht. Diese kann sich von einer Woche bis maximal zwei Monate erstrecken. Die Kosten der Anreise müssen selbst getragen werden,

Über Kunst und staatliche Zensur in Österreich

Donnerstag, 8. November 2007

Zur Rahmen“handlung“ bzw. Vorgeschichte:

Vom 5. bis 7. November fand in Wien und in St. Pölten/Niederösterreich eine internationale ExpertInnentagung zum Thema „Zehn Jahre
Gewaltschutzgesetz in Österreich“ statt.
Im Rahmen dieser Tagung sollte in Wien auch eine Ausstellung der Künstlerinnen Carla Knapp und Angela Zwettler mit dem Titel „hellwach – bei Gewalt an Frauen“ im Palais Auersperg in Wien stattfinden. Sollte. Denn zwei Werktage vor Ausstellungsbeginn wurde das Projekt in vollem Umfang vom Büro der österreichischen Frauenministerin Doris Bures abgelehnt.
Von den Medien völlig unbeachtet (ein Versuch, diesen Vorfall einer kritischen Öffentlichkeit vorzuenthalten?), wollen wir hier an dieser Stelle einige Gedanken anläßlich dieser Absage formulieren.

Wir freuen uns auf Kommentare hier im Blog und ersuchen um Weiterleitung der folgenden Informationen. Auf das die kritische Öffentlichkeit auch weiterhin und vehement staatlicher Zensur im Kunstbereich Paroli bietet.

***

„Du bist anderer Meinung als ich und ich werde dein Recht dazu bis in den Tod verteidigen.“ – Voltaire.

„Darf“ Kunst politisch sein, einen parteilichen Standpunkt vertreten, aufrütteln, provozieren, zum Denken anregen oder soll sie doch lieber nur die ErfüllungsgehilfIn einer dem Mainstream und dem Konsens verpflichteten (Partei)politik sein?

„Von Seiten des Frauenministeriums, das gemeinsam mit dem Innenministerium als Konferenz-Sponsor jedoch nicht als Veranstalter auftritt, heißt es in einer Stellungnahme gegenüber dieStandard.at: ‚Das Ministerium hat den Veranstalterinnen auf ausdrückliche Anfrage mitgeteilt, dass es die geplanten künstlerischen Installationen teilweise für problematisch hält.‘ Und zwar jene, ‚die – ohne inhaltliche Bewertung – missverständlich als Forderung aller an der Konferenz Beteiligten aufgefasst werden könnte. Und vor allem jene, die in eklatantem Widerspruch zum Inhalt der Tagung steht, nämlich sich deutlich gegen jede Form der Gewalt auszusprechen.‘“

Das Ministerium möchte uns also davor bewahren, eine künstlerische Intervention fälschlicherweise als Forderung ALLER KonferenzteilnehmerInnen zu verstehen.

Auf eine der beiden abgelehnten Installationen ist eine muslimische Frau vor dem Hintergrund einer österreichischen Kleinstadt zu sehen. Der darunter befindliche Text lautet: „Wir fordern einen autonomen Aufenthaltsstatus für Migrantinnen! Sie sind sonst rechtlos der Gewalt durch den Ehemann ausgesetzt.“
dieStandard vom 06.11.: „Forderung nach eigenem Aufenthaltstatus für Migrantinnen rief bei Frauenministerium Unbehagen hervor: ‚Nicht Forderung aller Konferenzteilnehmer.‘“
Anstatt sich durch die künstlerische Intervention zum Diskurs anregen zu lassen, löste ein ministerielles Unbehagen Zensur aus.

Das zweite inkriminierte Bild zeigt eine abstrakte Figur mit Messer und Schild. Darunter ist folgender Text zu lesen: „Viele Frauen und Mädchen sitzen zu Hause in der Falle.“ „Vergewaltiger wir kriegen dich.“
Laut Kulturrat Österreich vom 06.11.07 haben die Künstlerinnen angeboten, den ursprünglichen Text durch „Vergewaltiger wir wehren uns“ zu ersetzen.

Die Angst vor wehrhaften Frauen scheint allerdings tief verwurzelt. In den Kommentaren in dieStandard zum Artikel „‚Nicht-ministrable Ausstellung von Gewaltschutzkonferenz ausgeladen“ ist unter anderem zu lesen:

„Wer versucht, auf einer Ausstellung, die Schutz vor Gewalt zum Ziel hat zu Gewalt (in Form von Lynchjustiz) aufzurufen oder die Veranstaltung politisch themenverfehlt zu instrumentalisieren, braucht sich nicht hinter der Freiheit der Kunst zu verstecken.“ …

Abgesehen von einem Ministerium, das scheinbar nicht in der Lage oder willens ist, mit den betroffenen Künstlerinnen und der interessierten Öffentlichkeit zu kommunizieren, macht uns die Rolle der Medien besorgt. War schon die Berichterstattung über die Konferenz im allgemeinen recht schmalbrüstig, so werden die Informationen über die Zensurmaßnahmen bisher weitestgehend totgeschwiegen.
Die Themen „Gewalt gegen Frauen“ und „staatliche Zensur“ bzw. „Freiheit der Kunst“ haben in Österreich auch anno Domini 2007 einen offenen und breiten Diskurs bitter nötig.

Weiterführende Adressen:

Auf dieser Seite von hellwach sind die „Steine des Anstoßes“ zu besichtigen.

Kulturrat Österreich – Freiheit der Kunst! Statt Zensur durch Frauenministerin!

Anfrage der „Auf – eine Frauenzeitschrift“

dieStandard – „Nicht-ministrable Ausstellung“ von Gewaltschutzkonferenz ausgeladen

Podcasting (nicht nur) für die Schule

Mittwoch, 7. November 2007

Der Begriff Podcasting setzt sich zusammen aus dem Namen des MP3-Player iPod von Apple und dem englischen Begriff „broadcast“ (Ausstrahlung/Sendung) und bezeichnet das Erstellen und Verbreiten von Audiodateien über das Internet.

Die Site „schulpodcasting“ von den beiden Lehrern Sebastian J. Dorok und Michael Fromm und mit viel Sachkompetenz gestaltet und umgesetzt, bietet neben einer ausgezeichneten allgemeinen Einführung in das Thema, viele weiterführende Links, Praxisbeispiele und die Möglichkeit testweise eine von Ihnen erstellte MP3-Datei zu veröffentlichen. So können Sie Erfahrungen mit Podcasting sammeln, ohne selbst Software auf Ihrem Server installieren zu müssen.

Via blog.podcast.de

Siehe auch den Beitrag „Podcasting“ im „Duftenden Doppelpunkt“

Dorfschreiber in Eisenbach 2008

Dienstag, 6. November 2007

Eisenbach, ein Dorf im Hochschwarzwald, schreibt zum Jahr 2008 für Kinder- und Jugendbuch-Autorinnen und -Autoren deutscher Sprache einen Gastaufenthalt für drei Monate aus. Dafür ist die Zeit von Anfang April bis Ende Juni 2008 vorgesehen, verbunden mit einem Stipendium von 2.500 €. Es steht eine Wohnung in einem alten Schwarzwaldbauernhaus bereit.

Träger und Organisator ist der gemeinnützige Förderkreis Kreatives Eisenbach e.V. Er erwartet, dass der Kinder- und Jugendbuch-Autor, die -Autorin diese Zeit in Eisenbach verbringt, etwas Neues schreibt und Kontakt mit den interessierten örtlichen Institutionen und Personen sucht, sich zu Lesungen und Aussprachen bereit erklärt und sich in einer öffentlichen Lesung der Bevölkerung vorstellt. Bewerber/innen sollten eigene Texte zum Thema:

Spielplatz Dorf

im Umfang bis zu zehn DIN A4 Seiten in fünffacher Ausfertigung mit der Erlaubnis zur Veröffentlichung sowie eine gesonderte Biblio-Biographie an den Förderkreis Kreatives Eisenbach e.V., Steinbruchstraße 26 oder Schulweg 14, 79871 Eisenbach bis 30. November 2007 schicken.

Dorfschreiber in Eisenbach 2008 – Ausschreibung.

hellwach – nicht „ministrabel“?

Montag, 5. November 2007

Meinungsfreiheit ohne Sanktionen? Kunst ohne Grenzen? Mitnichten, auch nicht in Österreich. Die Künstlerinnen und Projektleiterinnen von „hellwach – bei Gewalt an Frauen“ erlebten nun, was es heißt, nicht „Frauen-Ministerin-konform“ zu agieren.

(Mainstream)-Medien-konform dürfte der Vorfall wohl auch nicht sein, denn notwendige breitenwirksame Aufmerksamkeit wurde dem ministeriellen Maulkorb-und-Zensur-Verhalten nicht zuteil – noch nicht.

Und die Veranstaltung findet trotzdem statt: am Dienstag, den 6. November ab 18 Uhr und am Donnerstag, den 8. November, jeweils im Frauencafé, Langegasse 11 im 8. Bezirk. Verbreiten der Informationen ist also ausdrücklich erwünscht.

Lesen Sie hier den Bericht und die Stellungnahme der beiden Projektleiterinnen von hellwach Carla Knapp und Angela Zwettler.
Nicht ministrabel? Stellungnahme und „Bilder des Anstoßes“.

Site von hellwach

„hellwach – nicht ‚ministrabel‘?

Das kunstpolitische Projekt „hellwach – bei Gewalt an Frauen“ wurde eingeladen, eine Ausstellung zur internationalen Tagung „10 Jahre österreichische Gewaltschutzgesetze“ im Palais Auersperg vom 5.-7. November zu gestalten. Weiterlesen »

Tobinsteuer

Montag, 5. November 2007

Arbeiterkammer Wien, Attac und die ÖGB-Verlag Fachbuchhandlung laden ein:

Präsentation des Buches:
Tobinsteuer – “Sand ins Getriebe“ der Finanzmärkte und Einnahmen für Entwicklung

Ort: ÖGB-Verlag Fachbuchhandlung, Rathausstraße 21, 1010 Wien
Datum: 15. November 2007, 19.00 Uhr

Diskussion mit:
Cornelia Staritz, Autorin, Attac
Margit Schratzenstaller, WIFO
Klemens Riegler, Ökosoziales Forum und GMP
Andreas Schieder, Internationaler Sekretär der SPÖ
Bruno Rossmann, Budget- und Finanzsprecher der Grünen

Die Finanzkrisen der 90er und 2000er Jahre stürzten viele Millionen Menschen in Arbeitslosigkeit und Armut. Sie lenkten über die Fachwelt hinaus die Aufmerksamkeit auf das internationale Finanzsystem. NGOs wie Attac beschäftigen sich seither verstärkt mit Entwicklungen, Problemen und möglichen politischen Regulierungen der internationalen Finanzmärkte. Eine Forderung, die weltweit von einer wachsenden Zahl von zivilgesellschaftlichen Gruppen, ÖkonomInnen und nationalen Parlamenten erhoben wird, ist die Tobinsteuer. Mit ihr sind zwei wesentliche Ziele verbunden: die Stabilisierung der internationalen Finanzmärkte und die Finanzierung von Entwicklung.

Was ist die Tobinsteuer? Wozu brauchen wir eine Tobinsteuer? Ist sie ökonomisch sinnvoll? Wo liegen ihre Grenzen? Ist sie technisch,
institutionell und politisch umsetzbar? Was ist die Rolle österreichischer PolitikerInnen in Hinblick auf den 2006 verabschiedeten
Nationalratsbeschluss, in dem sich alle vier Parteien für die Einführung der Tobinsteuer auf europäischer Ebene aussprechen? Das sind Fragen, die in diesem Buch und bei der Buchpräsentation diskutiert werden.

Rückfragen:
David Walch – Pressesprecher Attac Österreich
Margaretenstraße 166/3/25, A-1050 Wien
Tel: +43 (0) 1 544 00 10
Mail: presse@attac.at