Archiv für März 2008

WELTLITERATUREN – LITERATUREN DER WELT

Montag, 10. März 2008

Elliot Perlman liest aus seinem Roman »Sieben Seiten der Wahrheit« (DVA).

Deutschsprachige Lesung: Wolfgang Böck

Moderation: Helmuth A. Niederle

Mittwoch, 12.03.2008, 19:00 Uhr

Österreichischen Gesellschaft für Literatur
Wien I., Herrengasse 5, Tel.: 01 / 5338159 oder 5330864

POETIKEN – Wolf Haas

Sonntag, 9. März 2008

Wolf Haas liest den Text »Reisebericht« und spricht über Ansätze und Voraussetzungen seines Schreibens.

Moderation, Gespräch: Manfred Müller

Donnerstag, 13.03.2008, 19:00 Uhr

Österreichischen Gesellschaft für Literatur
Wien I., Herrengasse 5, Tel.: 01 / 5338159 oder 5330864

Afrika in Literatur und Wissenschaft

Sonntag, 9. März 2008

Literaturdienst Internationale Beziehungen und Länderkunde, nach Regionen und Ländern geordnete Neuzugänge der Datenbank WAO/IBLK.

Einiras Database Network (EDN), pan-europäische Datenbank zum Thema Internationale Beziehungen und Area Studies. Enthalten sind neben dem WAO auch die CERES-Zeitschriftenartikel-Datenbank des Europarates oder die Daten des The Royal Institute of International Affairs.

L‘Institut de recherche pour le développement (IRD); die gesamten wissenschaftlichen Veröffentlichungen des Instituts online (35.000 PDF-Dokumente)

Siehe auch folgende Beiträge im „Duftenden Doppelpunkt“

Afrika in Österreich

Empfehlenswerter Kinder- und Jugendbücher aus (und über) Afrika, Asien und Lateinamerika.

Working Papers – Lateinamerika, Afrika, Asien, Nahost

“Entwicklungsländer” – Migration und Behinderung

Wörgler Freigeld / Schwundgeld

Samstag, 8. März 2008

In Wörgl hat Silvio Gesell seinen Meister gefunden …

Anfang der 1930er Jahre, zum Zeitpunkt der Weltwirtschaftskrise sorgte der sozialdemokratische Bürgermeister von Wörgl für eine kleines, regionales Wirtschaftswunder. Dieses dauerte etwas über ein Jahr und wurde durch eine Klage der Österreichischen Nationalbank, der vom Verwaltungsgerichtshof stattgegeben wurde, unterbunden. Die Ursache für die triste wirtschaftliche Lage sah Bürgermeister Unterguggenberger unter anderem im langsamen Geldumlauf und in der fehlenden Bereitschaft jener, die über größere Geldmengen verfügten, diese auch auszugeben.

Als Alternative zum damals gar nicht „harten“ Schilling brachte er Arbeitswertscheine nach dem Prinzip des Freigeldes in Umlauf. Die Finesse der Vorgangsweise bestand in einer kontrollierten allmählichen Entwertung. Diese betrug monatlich ein Prozent des Nennwertes. Dieses sogenannte Schwundgeld wurde von der Gemeinde meist für Arbeiten zur Infrastrukturverbesserung ausgegeben. Dessen Gegenwert wurde bei der örtlichen Bank in Schilling hinterlegt. Das Schwundgeld wurde, um keinen Verlust in Kauf nehmen zu müssen, rasch wieder ausgegeben. Die Geschäftleute Wörgels beglichen damit wiederum ihre Steuerschulden bei der Gemeinde. Somit fand sich das Geld zu guter Letzt, ohne Schwund, wieder in der Gemeindekasse. Wer die „Wörgler Währung“ in Schilling wechseln wollte, mußte zwei Prozent Arbeitsbeschaffungsbeitrag abführen

In den 13 Monaten, in denen das Freigeld ausgegeben wurde, ging die Zahl der Arbeitslosen in Wörgl um 16 Prozent zurück. – Im gleichen Zeitraum stieg die Arbeitslosigkeit außerhalb des wirtschaftlichen Experimentiergebietes um 19 Prozent.

Unterguggenberger Institut in Wörgl

Silvio Gesell.de

Silvio Gesell: Die natürliche Wirtschaftsordnung. Rudolf Zitzmann Verlag; Lauf bei Nürnberg; 9. Auflage August 1949; Herausgeber: Karl Walker; HTML von Wolfgang Röhrig, Juli 1997; PDF von Florian Seiffert, August 2003.

Materialien zur Geld-, Zins- und Schuldenproblematik

Wiener Zeitung – Das Experiment von Wörgl

Klaus Schmitt (Hg.): Silvio Gesell – „Marx“ der Anarchisten?

Stefan Zenklusen: Silvio Gesell und die Freiwirtschaftslehre.

Attac – Marburg – Zur Theorie Silvio Gesells

Literatur zum Thema Schwundgeld beziehungsweise Freigeld:

Ottacher, Gebhard: Der Welt ein Zeichen geben: das Freigeldexperiment von Wörgl/Tirol 1932/33 / Gebhard Ottacher. – Kiel: Verl. für Sozialökonomie , 2007 . – 82 Seiten. Teilw. zugl.: Wien, Univ., Dipl-Arb., 2001. – ISBN 978-3-87998-450-3 kart.: EUR 12.90 ISBN

Rohrbach, Klaus: Freigeld: Michael Unterguggenberger und das „Währungswunder von Wörgl“ / KLaus Rohrbach. – 1. Aufl. – Borchen: Möllmann, 2001 . – 143 Seiten. Literaturverz. S. 141 – 142 . – ISBN 3-931156-71-0

Broer, Wolfgang: Schwundgeld: Bürgermeister Michael Unterguggenberger und das Wörgler Währungsexperiment 1932/33 / Wolfgang Broer. – Innsbruck . Sudien-Verl. , 2007. – 398 Seiten. Literaturverz. S. 393 – 398. – ISBN 978-3-7065-4472-6 geb.: EUR 34,90 ; CHF 60,40

Gesell, Silvio: Gesammelte Werke / Silvio Gesell. [Hrsg. von d. Stiftung für Persönl. Freiheit u. Soziale Sicherheit]. – Lütjenburg: Gauke, Fachverl. f. Sozialökonomie ISBN 3-87998-410-7

Weder Kapitalismus noch Kommunismus: Silvio Gesell und das libertäre Modell der Freiwirtschaft / Gerhard G. Senft. – Orig.-Ausg., 1. – 2. Tsd. . – Berlin: Libertad-Verlag , 1990 . – 268 S. . – (Archiv für Sozial- und Kulturgeschichte ; 3 ). Zugl.: Wien, Wirtschaftsuniv., Diss., 1989 u.d.T.: Senft, Gerhard G.: Systematische Grundlegung der theoretischen und historischen Aspekte der libertär-sozialistischen Variante des Freiwirtschaftsmodells. – ISBN 3-922226-14-0.

Fritz Schwarz: Das Experiment von Wörgl. Synergia, Darmstadt 2006, ISBN 978-3-9810894-5-5 (überarb. Neuauflage, Original: Bern 1951).

Thomas Wendel: Der Geldzauberer. Geschichte des Wörgler Geldexperiments. in: brand eins. Hamburg 2003,9. ISSN 1438-9339.

Eine umfangreiche Literaturliste des Unterguggenberger Instituts in Wörgl zum Thema.

„Hol das Stöckchen!“

Samstag, 8. März 2008

Soeben habe ich ein dem „Duftenden Doppelpunkt“ zugeworfenes Blogstöckchen vorgefunden.

Die Regeln für das literarische Stöckchenwerfen:

- nimm das nächst liegende buch.
- schlage es auf seite 123 auf.
- notiere die sätze 6 – 8 in dein blog!
- und bitte 5 blogger, das gleiche zu tun.

Grundsätzlich bin ich kein großer Freund des Stöckchenwerfens. Wahrscheinlich liegt es unter anderem auch daran, dass ich meinen Hunden immer wieder Stöckchen werfe, die aber gar nicht daran denken, diese auch zu bringen …
Ich habe dann die Wahl, das Hölzi entweder selber zu holen („Sei ein gutes Vorbild.“) oder es in Wald und Flur zurückzulassen („Pack niemals mehr in Deinen Rucksack als Du tragen kannst.“).

Warum ich trotzdem mitmache:
Das Stöckchen kommt vom „haftgrund“, ein von mir gern gelesenes Blog.
Gleich links vom PC liegt ein Buch, das mir sehr am Herzen liegt.

Die beiden stöckchenverweigernde Hunde gibt es übrigens hier zu bewundern:

Das am nächsten liegende Buch war: Gert Ledig, Vergeltung, Suhrkamp Taschenbuch 3241. Die Sätze 6-8 auf Seite 123: Der Oberkörper des Fähnrichs schwang hin und her. Er stolperte auf ein Faß zu, dort hielt er sich fest. Seine Finger krallten sich in die Dauben.

Gert Ledig faßt die unvorstellbare Grausamkeit des Kriege in Worte. 199 Seiten, die einen zutiefst aufrühren, erschüttern, verstören. Der Irrsinn des Krieges wird nicht nur greifbar, er hüllt einen richtiggehend ein. Ein großes Stück Literatur gegen den Krieg.

Wiener Zeitung – Ledig, Gert: Ein gnadenloser Realist von Oliver Bentz

Das kleine Ferkel und die Bundesprüfstelle

Freitag, 7. März 2008

Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien in Deutschland hat ihre Entscheidung getroffen: Das Kinderbuch „‚Wo bitte geht’s zu Gott?‘, fragte das kleine Ferkel“ ist nicht antisemitisch. Es kommt daher nicht auf den Index jugendgefährdender Schriften.

Petra Meier, die stellvertretende Leiterin der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien, faßt das Ergebnis der Verhandlung folgendermaßen zusammen:
„Es gibt im Jugendschutzgesetz bestimmte Tatbestände der Jugendgefährdung. Dazu zählt zum Beispiel das Anreizen zum Rassenhass, worunter auch der Anreiz zu Judenhass gefasst wird. Es gibt darüber hinaus noch weitere Tatbestandsmerkmale, zum Beispiel die Verherrlichung des Nationalsozialismus, Verherrlichung von Drogenkonsum, oder auch die Diskriminierung von Menschen. Allgemeine Kritik an Religion selbst ist kein Tatbestand der Jugendgefährdung.“

Bisher wurden mehr als 12.000 Exemplare verkauft, die 4. Auflage des Buches ist zur Zeit in Vorbereitung.

Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien

Siehe auch den Beitrag „Wo bitte geht’s zu Gott? fragte das kleine Ferkel“ im „Duftenden Doppelpunkt

Joseph Weizenbaum 1923-2008

Freitag, 7. März 2008

Der Informatiker, Computerfachmann der ersten Stunde und Gesellschaftskritiker Josef Weizenbaum verstarb am 05. März 2008.

„Unser Tod ist der letzte Service, den wir der Welt leisten können: würden wir nicht aus dem Weg gehen, würden die uns folgenden Generationen die menschliche Kultur nicht wieder frisch erstellen müssen. Sie würde starr, unveränderlich werden, also sterben. Und mit dem Tod der Kultur würde alles Menschliche auch untergehen.“ – Eine seiner letzten Mails, heise.de.

Via heise.de – Der letzte Service: zum Tode von Joseph Weizenbaum.

Weizenbaum. Rebel at Work. Ein Film von Peter Haas, Silvia Holzinger, 80 min., GER/USA/AUT, 2006.

Joseph Weizenbaum – WWW = Wissen Werte Weizenbaum – aus neurobiologischer Sicht Nachdenken und der Versuch einer Biographie von Wolfgang Löw.

Literatur von und über Joseph Weizenbaum im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek.

Österreichische Verlagsgeschichte 1918-1938

Freitag, 7. März 2008

Die „Österreichische Verlagsgeschichte 1918-1938″ von Murray G. Hall, 1985 im Böhlau-Verlag veröffentlicht, ist seit vielen Jahren nur mehr antiquarisch erhältlich. Sie hat nun eine eigene Site im Netz erhalten.