Archiv für Februar 2009

Lyrik-Stipendium

Donnerstag, 5. Februar 2009

Stipendium Unternehmen Lyrik

Unternehmen Lyrik vergibt seit 2007 ein Jahresstipendium in Form frei zugänglicher online-Kurse sowie individueller Betreuung im Wert von 2400 Euro. Die Förderung soll – über das Internet ortsunabhängig – Lyrikerinnen und Lyrikern die Perfektionierung des poetischen Handwerks ermöglichen und zur Festigung eines eigenen poetischen Ausdrucks beitragen.

Einsendeschluß: 20. April 2009
Nähere Infos finden Sie auf der Site Unternehmen Lyrik

2. Armuts- und Reichtumsbericht für Österreich

Mittwoch, 4. Februar 2009

Armutskonferenz.at

In Österreich lebten zuletzt etwa 1 Million Menschen in armutsgefährdeten Haushalten.

Die Armutsgefährdungsquote ist seit Jahren mit etwa 12 bis 13 Prozent der Bevölkerung unverändert hoch. Jedoch haben bis zu 2 Millionen Menschen Probleme, mit ihrem Einkommen auszukommen. Von Armutsgefährdung sind vor allem Arbeitslose, Menschen mit prekärer Arbeit oder geringer Bildung, AlleinerzieherInnen, kinderreiche Familien sowie MigrantInnen betroffen. Armut zeigt negative Folgen vor allem auf Gesundheit, Wohnqualität, die Bildung der Kinder, individuelle Verwirklichungschancen und soziale Teilhabe.

Gleichzeitig nahm in Österreich der Reichtum zu. Die Zahl von Erwerbstätigen mit hohen Einkommen hat innerhalb von vier Jahren um 52 Prozent auf über 570.500 zugenommen. Rund 700.000 Menschen (8% der Bevölkerung) leben in Haushalten mit hohen Einkommen. Die Zahl Super-Reicher ist innerhalb von vier Jahren um 17 Prozent auf rund 70.000 gestiegen, die Zahl der Privatstiftungen sogar um 28 Prozent auf 3.200. Geld- und Sachvermögen um 63 % auf 3.440 Mrd. Euro gestiegen

Geld- und Sachvermögen um 63 % auf 3.440 Mrd. Euro gestiegen

Die Geldvermögen wurden in Österreich in den letzten 10 Jahren auf ast 2.155 Mrd. Euro mehr als verdoppelt. Den Großteil besitzen die Finanzwirtschaft (1.298 Mrd. Euro) und die Wirtschaft (297 Mrd. Euro), etwa ein Fünftel (454 Mrd. Euro) private Haushalte und Organisationen, knapp 105 Mrd. Euro der öffentliche Sektor. Die Sachvermögen (Erwerbsvermögen der Wirtschaft, öffentliche und private Gebrauchs-, Verbrauchs- und Spekulationsvermögens) betragen zumindest 1.266 Mrd. Euro. Geld- und Sachvermögen zusammen sind von 2.105 auf 3.440 Mrd. Euro bzw. 63 Prozent gestiegen.

Kleine Einkommen stiegen schwach, hohe Einkommen stark

Die Analyse der Einkommensentwicklung zeigt: der Anteil der ArbeitnehmerInnen-Entgelte am Bruttoinlandsprodukt ist weiter zurückgegangen und 2004 erstmals unter 50 Prozent gesunken. Im untersten Einkommensdrittel betrug der Einkommenszuwachs in den letzten 10 Jahren nur insgesamt 9 Prozent, im obersten dagegen über 40 Prozent. Weiterlesen »

Dr. Siri und seine Toten

Dienstag, 3. Februar 2009

Mit der Gelassenheit eines Astronauten

72 Jahre alt, sich auf die Pension freuend, bekommt der Arzt Dr. Siri Paiboun völlig unerwartet eine neue Aufgabe: In Vientiane, der Hauptstadt von Laos, ist 1976 die Stelle eines Pathologen zu besetzen. Dr. Siri ist der einzige Genosse, der aufgrund seines medizinischen Wissens für diese Tätigkeit in Frage kommt. Nur – Dr. Siri hat keine Fachausbildung und muß nun autodidaktisch, mit Hilfe von zwei französischen Lehrbüchern aus dem Jahr 1948!, an die Arbeit gehen.

Dies ist nicht die einzige Skurrilität in Colin Cotterills Krimi „Dr. Siri und seine Toten“. Der Arzt wird von Heimsuchungen geplagt: „Fremde suchen ihn in seinen Träumen heim. „Sie lungerten faul und untätig herum, als sei Siris Kopf ein Wartezimmer.“ Aber auch Tote nehmen mit ihm Kontakt auf und unterhalten sich mit ihm. Diese seltsame Fähigkeit Siris hilft ihm jedoch beim Lösen mehrerer Mordfälle. Den „Reigen“ eröffnet die Frau eines Parteibonzen: bei einem Essen der Frauenunion fällt sie tot um.

Siri ist ein kluger und äußerst sympathischer Held, mit der „Gelassenheit eines Astronauten“, der von zwei ebenso sympathischen, aber leider genauso wenig für die Pathologie qualifizierten AssistentInnen unterstützt wird. Ein Charakterzug Siris ist, sich sehr humorvoll und geistreich gegen aufgeblähte Parteiautoritäten zu wehren. Einer seiner Haupt“gegner“ ist der frischgebackene Richter Haeng, der ihn gleich zu Beginn des Romans zu einer Aussprache zitiert. „Die Marxisten-Leninisten nannten eine solche Aussprache ‚Entlastungsschulung‘.“ Während Haeng leere Phrasen drischt und „laienhafte Zweifel an Siris Obduktionberichten“ anmeldet, empfindet ebendieser einen Anflug von Mitleid für den Richter … „Siri war der Ansicht, dass ein Richter im Laufe eines langen Lebens Schritt für Schritt zur Weisheit finden, gleichsam Jahresringe des Wissens ansetzen musste, und es nicht damit getan war, bei einem russischen Multiple-Choice-Test zufällig die korrekten Antworten getippt zu haben.“

In der vorherrschenden Krimi-Strömung, in der viele langweilige und sich selbst überschätzende ProtagonistInnen mit pseudopsychologischen Erklärungen, aalglatten Untersuchungstechniken und/oder mit haarsträubend schlechter Sprache Richtung Buchmarkt schwimmen, ist Collin Cotterills Roman eine Rettungsboje. Das liegt auch an der geglückten deutschen Übersetzung von Thomas Mohr. Dem Autor gelingt es, die Lesenden in ein Laos der 1970-er Jahre zu führen. Man fühlt sich mit allen Sinnen mitten im Treiben des im Westen eher unbekannten Landes.

Übrigens, Witz und (Selbst-)Ironie finden sich auch auf der Homepage von Colin Cotterill.
So berichtet er von seinen Anfängen als Cartoonist – in einem Krankenhaus. Mit drei Jahren zeichnete er auf die Wand seines Krankenzimmers. In der Folge verlangten die Nonnen von Cotterills Mutter für das Neustreichen der Wand zu bezahlen … Der Autor und Cartoonist engagiert sich außerdem im Kampf gegen Kinderprostitution.

Dazwischen findet Colin Cotterill auch Zeit für Dr. Siri. Dieser wird seinen nächsten, ins Deutsche übersetzen Fall ab Mai 2009 lösen.

Petra Öllinger

Cover: Colin Cotterill - Dr. Siri und seine Toten

Cover: Colin Cotterill - Dr. Siri und seine Toten

Colin Cotterill – Dr. Siri und seine Toten.
Originaltitel: The Coroner’s Lunch.
Aus dem Englischen von Thomas Mohr.
Manhattan bei Goldmann, Randomhouse München, 2008. 318 Seiten, € 18,50 (A).

Über Colin Cotterill

Bereich: Kriminalroman

Wiener Stadtgespräch 10

Dienstag, 3. Februar 2009

„Zwei Menschen für Menschen“ – Peter Huemer im Gespräch mit Almaz und Karlheinz Böhm.

Donnerstag 19. März 2009, 19 Uhr
Großer Saal im Bildungszentrum der AK Wien
Theresianumgasse 16-18, 1040 Wien

Ende Oktober 1981 reiste Karlheinz Böhm zum ersten Mal nach Äthiopien und besuchte ein Flüchtlingslager mit etwa 1.500 Halbnomaden des Stammes der Hauiwa in Babile / Ost-Äthiopien. Gemeinsam mit ihnen begann das erste Projekt im ca. 30 km entfernten Erer-Tal, wo die Flüchtlinge in vier neue DörferDörfern siedeln konnten.

Heute betreibt Menschen für Menschen in elf Regionen Äthiopiens eine Vielzahl von langfristig angelegten Projekten. Um dauerhafte und tragfähige Veränderungen anzustoßen, hat die Stiftung das Prinzip der „integrierten ländlichen Projekte“ entwickelt. Gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung werden Maßnahmen in den unterschiedlichen Projektbereichen ganzheitlich angegangen und miteinander verzahnt. Diese schließen agro-ökologische Projekte, den Bau von Brunnen, Mädchenwohnheimen und Schulen ebenso ein wie den Ausbau des Gesundheitswesens und immer intensiver auch Ausbildungsprogramme und aufklärende Maßnahmen zur Besserstellung der Frauen in der Gesellschaft.
Dabei sind über 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (darunter nur vier Europäer) im Einsatz.

Menschen für Menschen
Wiener Stadtgespräche

BIENE 2008

Sonntag, 1. Februar 2009

Wettbewerb Barrierefreies Internet

Am 30. Jänner zeichneten die Aktion Mensch und die Stiftung Digitale Chancen zum fünften Mal die besten barrierefreien Webseiten aus. Von den 34 für das Finale qualifizierten Sites wurden 19 Angebote ausgezeichnet.

Biene 2008

Mehr über das Thema Barrierefreiheit bzw. Accessibility finden Sie in diesem Blog in der Rubrik „Barrierefreiheit“