Archiv für April 2009

Kribibi – „Angriff auf die historische Erinnerung“

Dienstag, 7. April 2009

Der Arbeitskreis kritischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare im Renner-Institut KRIBIBI ladet zum Seminar „Angriff auf die historische Erinnerung“

Politische Strategien mit antidemokratischen, rechtsextremen, geschichtsrevisionistischen, rassistischen, antisemitischen und weltverschwörerischen Inhalten bedienen sich einer Vielfalt traditioneller und moderner Medien. Damit sind auch Bibliotheken als klassische Orte der Informationsvermittlung herausgefordert. Wie gehen Bibliothekarinnen und Bibliothekare mit jenen Tendenzen um, die unter dem Vorwand der „Meinungsfreiheit“ die Demokratie missbrauchen?

TERMIN:
Freitag, 15.Mai 2009, ab 17.30 Uhr, bis Sonntag, 17.Mai 2009, 14.00 Uhr

ORTE:
Auftaktveranstaltungen am Freitag, 15.5.2009 ab 17.30 Uhr im Veranstaltungszentrum des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes: Altes Rathaus – Innenhof, Zugang: Wipplingerstraße 6-8 oder Salvatorgasse 7, 1010 Wien (Buslinien 1 A, 2 A, 3 A Station Hoher Markt)
Tagung: Renner-Institut, Ziegelzimmer Eingang: Gartenhotel Altmannsdorf, Hoffingergasse 26-28, 1120 Wien (U 6 Station Schöpfwerk)

LEITUNG:
Heimo GRUBER (Büchereien Wien) und Niki STARITZ (UB Wien – Fachbereichsbibliothek Soziologie und Politikwissenschaft)

PROGRAMM:
Freitag, 15. Mai 2009 Veranstaltungszentrum des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes (DÖW)
17.30 Uhr Heribert SCHIEDEL (DÖW) stellt die Arbeit des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes vor – Führung durch das DÖW
19.30 Uhr Erinnerung als Widerstand? Zur Aktualität von Literatur über die Shoa Podiumsdiskussion mit Erich HACKL, Doron RABINOVICI, Susanne SCHOLL und Renate WELSH – Moderation: Siglinde BOLBECHER (Theodor Kramer Gesellschaft). Gemeinsam veranstaltet mit dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, der Österreichischen Gesellschaft für Kulturpolitik und der Theodor Kramer Gesellschaft.

Samstag, 16. Mai 2009 (Renner-Institut)
9.00 Uhr Begrüßung und Vorstellungsrunde
9.30 Uhr Heribert SCHIEDEL (DÖW): Zwischen Macht und Kriminal – Rechtsextremismus in Österreich Geschichte, Strukturen, Erfolgsbedingungen und (Gegen-)Strategien
12.00 Uhr Mittagessen
13.30 Uhr Roman SCHWEIDLENKA (LOGO ESO.INFO Steiermark): Runenmagier, Außerirdische und Weltverschwörer Rechte Esoterik und ihre literarische Verbreitung
15.30 Uhr Ines AFTENBERGER (Graz): „…und er zog selbst Furchen für andere“ (Leopold Stocker – Verlag) Verlage als rechtsextreme AkteurInnen in Österreich
17.00 Uhr Drei Workshops zu den jeweiligen Themenbereichen der Referate
18.30 Uhr Abendessen

Sonntag, 17. Mai 2009 (Renner-Institut)
9.00 Uhr Berichte aus den Workshops
10.00 Uhr Fazit – Seminarkritik
11.00 Uhr Programmplanung für das Herbstseminar 2009
12.00 Uhr Mittagessen
14.00 Uhr Ende der Tagung

Kontakt, Informationen, Anmeldung:
Heimo Gruber (KRIBIBI-Koordinator), Büchereien Wien, Erdbergstraße 5-7, 1010 Wien. E-mail: heimo.gruber@wien.gv.at Tel.: 01/71134-03160 und 01/5132193.

Hüter des Urheberrechts

Dienstag, 7. April 2009

Zeitungen spielen sich gerne als Hüter des Urheberrechts auf, das vom Internet ausgehöhlt werde. Die eigentliche Enteignung der Urheber findet aber in Zeitungen statt.

perlentaucher.de – FAZ enteignet den Papst

Via Infobib

Siehe auch die Beiträge „Roland Reuß ein Marxist?“ und „Der Heidelberger Appell“ im „Duftenden Doppelpunkt“

Der Hungerkünstler – Roman von Georg Elterlein

Dienstag, 7. April 2009

Der Picus Verlag lädt zu einer Präsentation des Romans „Der Hungerkünstler“ von Georg Elterlein.

Es liest der Autor

Wann: Dienstag, 14. April 2009, 19.30 Uhr
Wo: KULTurgasthaus Vorstadt, Herbststraße 37, 1160 Wien

Zum Buch:
Andreas, ehemaliger Tennisprofi, ist eben neunzehn geworden. Er wurde gerade erst aus der psychiatrischen Anstalt entlassen, und er hat fest vor, zu verhungern. Weiterlesen »

Dialektpoetryslam in Wien

Dienstag, 7. April 2009

Wos host gsogt

Dialektpoetryslam, jeweils am 2. Dienstag des Monats. Teilnehmen kann jede/r – mit eigenem Text von lyrisch bis gerappt – Vortrag 5 min. Publikumswertung.

Wann: Am 14. April 2009 von 20.00 – 24.00
Wo: Tschocherl – Kulturverein, Wurmsergasse 42, 1150 Wien

Roland Reuß ein Marxist?

Sonntag, 5. April 2009

Erstaunt fragte ich mich zu Beginn meiner verspäteten Lektüre der Frankfurter Rundschau vom 11.03.09 für einen Moment lang, ob es sich bei Herrn Professor Reuß, diesem wackeren Kämpfer wider GoogleBooks bzw. Open Access um einen verkappten Marxisten handelt. Bereits in der Überschrift des Beitrags fordert er nämlich „Enteignet die schamlosen Enteigner!“ Nein, weit gefehlt, mit Marxismus hat dieser „Retter des Abendlandes“ wahrlich nichts am Hut. Vielmehr handelt es sich um einen von dem Philologen und Literaturwissenschafter mit Verve geschriebenen Artikel, in dem er letztlich Birnen mit Äpfel vergleicht und diese zu einem wenig appetitanregenden Gedankenbrei anrichtet.
Ich halte es allerdings für möglich, daß sich der Begriff „Reußmatismus“ in Zukunft als Synonym für veraltete und im Kern unrichtige Ansichten etablieren wird. Oder ist alles ganz anders und über 1000 mehr oder weniger bekannte Persönlichkeiten aus Literatur und Wissenschaft, die seinen Appell „Für Publikationsfreiheit und die Wahrung der Urheberrechte“ („Heidelberger Appell“) unterzeichneten, können nicht irren?

Trotz großzügig gewährter medialer Unterstützung wird sich der „Reußmatismus“ hoffentlich nicht durchsetzen, sozusagen „kein Leiberl reißen“. Apropos Leiberl: Die Unterzeichnenden können ja zusammenlegen und Roland Reuß als kleines Trostplaster dieses T-Shirt kaufen.

Lesestoff zum Thema gibt es reichlich, siehe den Beitrag „Der Heidelberger Appell“ im „Duftenden Doppelpunkt“

Der Heidelberger Appell

Sonntag, 5. April 2009

Herr Professor Roland Reuß organisiert mit seinem Appell „Für Publikationsfreiheit und die Wahrung der Urheberrechte“ („Heidelberger Appell“) den Widerstand gegen die „Enteignung“ durch GoogleBooks und Open Access. Unter tatkräftiger Mithilfe von FAZ, Frankfurter Rundschau und taz haben die fragwürdigen Ansichten des Philologen und Professors für Neuere deutsche Literaturwissenschaft viele UnterstützerInnen gewonnen.

Es ist zu hoffen, daß Professor Reuß mit seinem Appell zu einer breiten Diskussion und letztlich zur einer Stärkung der „Open Access Bewegung“ beiträgt. Dies wäre die einzig richtige Antwort auf seinen manipulativen Appell. Einen inhaltlich aufschlußreichen Essay zur Reuß’schen Panikmache verfaßte Matthias Spielkamp unter dem Titel „Open Excess: Der Heidelberger Appell.“

Infobib – Materialsammlung rund um den „Heidelberger Appell“

Siehe auch den Beitrag „Roland Reuß ein Marxist?“ im „Duftenden Doppelpunkt“

Die Nacht der schlechten Texte

Freitag, 3. April 2009

Der Verein WORT-WERK führt heuer zum sechsten Mal den Villacher Literaturpreis „Die Nacht der schlechten Texte“ durch.

Im Gegensatz zu anderen Literaturwettbewerben, wo der Autor gefordert ist, den bestmöglichen Text zu schreiben, soll im Villacher-Literatur-Wettbewerb eine Positionsverschiebung stattfinden. Den „schlechtesten“ Text zu verfassen, stellt für die AutorInnen eine ungewöhnliche Herausforderung dar:

Ziel ist es, AutorInnen zu ermöglichen, frei von konventionellen Mustern neue literarische Ausdrucksformen zu schaffen.

Die Ausschreibung richtet sich an alle deutschsprachigen AutorInnen unabhängig von Nation, Alter, Erfolg, Bekanntheitsgrad. (Einschränkung: Nicht in Österreich lebenden AutorInnen können die Reisekosten – leider – nicht ersetzt werden.)

Umfang: max. 10 Seiten bei rein literarischen Texten. Neben Lesungen, sind grenzüberschreitende Präsentationen der Texte (Video, Performance, etc.) erwünscht, dürfen aber eine Aufführungsdauer von max. 7 Minuten nicht überschreiten.

Einsendeschluss: 13. Mai 2009 (Datum des Poststempels)

Aus den eingelangten Texten werden die AutorInnen der 10 besten schlechten Texte am Dienstag, dem 23. Juni 2009, nach Villach zur Nacht der schlechten Texte eingeladen, um sich der Kritik einer prominenten, dreiköpfigen Jury (in den vergangenen Jahren u.a. Kurt Palm, Bettina Bálaka, Georg Biron,Alfred Goubran) zu stellen.

Preise: Von den 10 AutorInnen, die ihre Texte in Villach präsentieren, werden 2 prämiert.
1. Preis (wird von der dreiköpfigen Jury ermittelt): 700 Euro, plus ein Kurzaufenthalt an einem Ort, der erst am Abend der Veranstaltung bekannt gegeben wird.
2. Preis: Preis des Publikums am Abend der Veranstaltung.