Archiv für Mai 2009

Den „Duftenden Doppelpunkt“ bookmarken

Samstag, 30. Mai 2009

Wir haben den Bookmarkdienst „Sitezeichen“ in den Literaturblog „Duftender Doppelpunkt“ eingebunden. Sie finden ihn jeweils direkt unterhalb eines jeden Beitrages. Wenn Sie bei „Mister Wong“, „delicious“ oder einem anderen bekannten Bookmarkdienst über ein Konto verfügen, können Sie jetzt Hinweise auf interessante Sites, die Sie im „Duftender Doppelpunkt“ finden, rasch und einfach abspeichern.
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30. ÖSTERREICHISCHER BIBLIOTHEKARTAG

Samstag, 30. Mai 2009

THE NEXT GENERATION – DAS ANGEBOT DER BIBLIOTHEKEN

Nach einer Unterbrechung von drei Jahren veranstaltet die „Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare“ (VÖB) – erstmalig gemeinsam mit dem „Büchereiverband Österreichs“ (BVÖ) – in der Grazer Stadthalle vom 15. bis 18. September 2009 den 30. Österreichischen Bibliothekartag. Das Thema „The Ne(x)t Generation“ geht der Frage nach, was müssen und können Bibliotheken als Dienstleistungen anbieten, damit sie auch in Zukunft als kompetente Partner(innen?) im Prozess der Wissensvermittlung anerkannt werden.

Im Mittelpunkt des Österreichischen Bibliothekartages 2009 werden folgende Themen stehen.
• Hybride Bibliothek
• Lehrende Bibliothek
• Aus- und Weiterbildung
• Bibliothekarische Dienstleistungen auf dem Prüfstand
• Bibliotheksmanagement
• Informationsmanagement
• Online-Medien
• Bibliothekskataloge vs. Google-Chaos

NS-Todesurteile immer noch gültig

Freitag, 29. Mai 2009

Die NS-Militärjustiz verurteilte etwa 1,5 Millionen Soldaten in ihren insgesamt etwa 1.300 Gerichten. Sie verurteilte rund 30.000 Soldaten zum Tode; vollstreckt wurden etwa 23.000 Todesurteile. Via wikipedia

Die Bundesregierung weigert sich, deutsche Soldaten zu rehabilitieren, die als „Kriegsverräter“ von den Nazis hingerichtet wurden. Union will keine Aufhebung der Urteile, SPD scheut Koalitionskonflikt. … Über den Umgang mit diesen Opfern der NS-Justiz wird am Freitag im Bundestag debattiert. „Im Bundestag gibt es für die Rehabilitierung eine satte Mehrheit von Linken, Grünen, SPD und manchen Unionspolitikern. Doch nichts passiert. Eine schärfere Gangart von der SPD fordert nun Juso-Chefin Franziska Drohsel: „Die SPD-Fraktion muss die Union unter Druck setzen und noch 2009 die Rehabilitierung durchsetzen. Das muss doch 60 Jahren danach möglich sein.“ Quelle: taz-Artikel vom 27. Mai 2009: „Im Namen des Führers“

Siehe auch die folgenden beiden Beiträge aus der taz:
CSU-Politiker Geis über NS-Kriegsverräter „Keinen Grund, etwas zu ändern“
Rehabilitierung von „Kriegsverrätern“. Im Namen des Führers

All jene, die sich gegen die Rehabilitierung von sogenannten „Kriegsverrätern“ aussprechen, werden uns sicher erklären können, wie an einem verbrecherischen Vernichtungskrieg Landesverrat geübt werden kann.

Österreich: Im Jahr 2005 wurden alle Urteile der NS-Militärjustiz durch das Anerkennungsgesetz aufgehoben und Deserteuren oder deren Nachkommen eine einmalige Unterstützung eingeräumt. Diese umfasst eine aufwändige Einzelfallprüfung. Durch diese ist eine Zuerkennung fast unmöglich, da keine Dokumente vorhanden sind.

Via Wikipedia – Opfer der NS-Militärjustiz

Deserteursberatung – Deserteure der Wehrmacht im 2. Weltkrieg

Wanderausstellung „Was damals Recht war … – Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht“

Am 1. September 2009, auf den Tag genau 70 Jahre nach dem Überfall der Wehrmacht auf Polen und somit Kriegsbeginn des 2.Weltkriegs, eröffnet die Wanderausstellung im Wiener Nestroyhof.

Literatur:
Armeen und ihre Deserteure. Zur Geschichte der Desertion im internationalen Vergleich (16.-20. Jahrhundert) – Literaturliste

AK Denkmalpflege – Vergangenheitspolitische Initiative für eine Auseinandersetzung mit und Rehabilitation von Opfern der NS-Militärjustiz – Literaturliste

Doris Mühringer

Mittwoch, 27. Mai 2009

In der Nacht vom 25. auf den 26 Mai ist in Wien die Lyrikerin Doris Mühringer verstorben. Eine große lyrische, viel zu wenig beachtete Stimme Österreichs ist verstummt.

Lieferbare Bücher von Doris Mühringer:
Das hatten die Ratten vom Schatten, Ein Lachbuch, Styria 1989/1992
Reisen wir. Ausgewählte Gedichte, Styria 1995
Aber jetzt zögerst du, Späte Gedichte, Bibliothek der Provinz 1999
Auf der Wiese liegend, Kinder-Gedichte, Bibliothek der Provinz 2000
Achtzig für achtzig Gedichte und Prosa, Bibliothek der Provinz 2000
Es verirrt sich die Zeit. Doris Mühringer das gesammelte Werk, Hrsg. Helmuth A. Niederle.

Österreichisches Bibliothekswerk: Doris Mühringer – Rezensionen

Podium – Doris Mühringer: einige Texte der Autorin

DerStandard: Trakl-Preisträgerin Doris Mühringer gestorben

Zu Fuß nach Tibet

Mittwoch, 27. Mai 2009

Lesung mit Holde Naumann aus dem Buch von Alexandra David-Néel, 1868–1969, umrahmt mit tibetischer Musik von und mit Tsewang Gyatso und einer Fotoausstellung mit Tibet-Impressionen von Renate Horak.

Erster Teil des Abends
Biografie über das mehr als 100 Jahre umfassende abenteuerliche Leben von Alexandra David-Néel als Opernsängerin, Feministin, Schriftstellerin, Journalistin, Orientalistin, Buddhistin, Forschungs- und Entdeckungsreisende. Sie hat als erste ausländische Frau, verkleidet als tibetische Bettelnonne, 1923 die verbotene Stadt Lhasa betreten.

Zweiter Teil des Abends
Ausschnitte aus „Mein Weg durch Himmel und Höllen“. Hier schildert David-Néel lebendig und mit einem durch nichts zu erschütternden Humor die Abenteuer dieser langen Wanderung.

Veranstalter
Save Tibet – Gesellschaft zur Hilfe an das Tibetische Volk

Wann: Montag, 8. Juni 2009, 18.30 Uhr
Wo: Pfarrzentrum Hernals 17., Sankt-Bartholomäus-Platz 3

Gemeinfreie historische Literatur

Samstag, 23. Mai 2009

Im Literatur-Blog finden Sie unter dem Titel „Historische Literatur im Internet“ eine feine Zusammenstellung von Sites zu digitalisierter historischer Literatur.

Raphael Vogt – Die Tiefe des Beckens – Teil 7

Donnerstag, 21. Mai 2009

Von Schwarzen Löchern und Maschinen

Apropos Strömungskanäle und Kreisläufe. In Cern ist es bislang dann doch bei den – bereits von den Wissenschaftlern prognostizierten – kleinen Löchern geblieben. Der Weltuntergang lässt zum Glück auf sich warten. Oder auch – Gott sei Dank? Ganz nebenbei: Was bringt uns eigentlich ein Teilchenbeschleuniger? Ich wäre vielmehr für eine Entschleunigung der Zeit. Kommt, lasst uns den Zeitstrudel abstellen und einen Zeitentschleuniger bauen! Ich denke mal, der benötigt auch nicht Milliarden von Kabeln, aber ich denke auch, die Entschleunigung der Zeit wäre dennoch ein schwieriges Vorhaben. Womöglich würden wir mit der Entschleunigung der Zeit (wieder) eher finden, wonach wir doch eigentlich suchen. Dem Einzigen, dem Urgrund. Und das ist nun einmal nicht ganz im Sinne des Kapitalismus, der sich an der kultivierten Unzufriedenheit seiner Mitglieder nährt.

Also bevor der Geist der Zivilisation unserer Städte die ganze Welt vereinnahmt – bis die letzten Coca-Cola-Fahnen auf mongolischen Nomadenzelten wehen – habe ich mir meinerseits vorgenommen, die Stadt zu verlassen, um mich der Ursprünglichkeit hinzugeben. Na ja, was auch immer das ist und wie auch immer das geht. Aber ich will und werde das tun. Schon allein dieser Vorsatz erscheint mir wie ein Frühjahrsputz in meinem Gewissen. Ich bleibe dann physisch zwar Teil der Stadt und Teil des Getriebes, doch innerlich klinke ich mich aus. Ich folge fortan nicht mehr der großen Maschine und lasse mich nicht führen von ihr. Ich will bald aufgehört haben, mich vom Konsum und indoktrinierten Sehnsüchten diktieren zu lassen, ich steige aus dem Sumpf der schwarzen Löcher hinauf zu den Türmen. Wie das geht? Nun – wie auch immer. Wie auch immer! Ich werde dann eben der Feind sein und der Fernseher wird mich hassen. Und der Staat wird mich hassen. Und der Unternehmer sowieso. Der Fernseher, der aus dem Kreis der Familie ja bekanntlich einen Halbkreis macht und längst auch in den schönen runden, zirkuszeltähnlichen Jurten der Mongolen Einzug hält, wird er also womöglich nicht bald auch noch Halbkreiszelte für die Nomaden fordern?

Ich denke, die Maschine der wir dienen ist ein dickgefressenes, träges Tier mit fletschenden Zähnen. Es wird ein Loch geben, das uns alle verschlingt, wenn die Ablenkung ihren Höhepunkt erreicht. Diese Maschine ernährt sich von (unserer) Zeit, ist ein riesengroßes Etwas ohne Kopf und wir haben ihr alle zu viel Macht gegeben.

Zurück zum schwarzen Loch. Schwarze Löcher haben die Eigenschaft, alles aufzusaugen. Zuweilen auch unsere Aufmerksamkeit. Kaum etwas scheint uns aber mehr in den Bann zu ziehen als der Beckenraum. Dass das auch gut so sei und schließlich die Aufgabe eines Bademeisters werden Sie nun vermutlich sagen und ich möchte Ihnen da – in gewisser Hinsicht zumindest – nicht widersprechen.

Spätschicht.

„Dort hinten trainiert der Schwimmverein. Schau mal wie der Trainer seine Zöglinge hetzt.“

Schichtleiter: „Und …? Schon recht so!“

Ich nickte.

Dieser Ehrgeiz kotzt mich an!

Andererseits denke ich mir, hat er vielleicht auch recht. Auf jeden Fall gibt es nichts beunruhigenderes wie eine Horde Kinder die nie richtig Schwimmen gelernt hat. Das ist unter anderem eine nicht unbedeutende Konsequenz sogenannter Spaßbäder, in der gerade Kinder vom Angebot an Wasserspielen und Rutschen, bis hin zu Wasserkino und Internet überwältigt sind und letztlich das Schwimmen selbst jegliche Attraktivität verliert. Auch bei uns wird auf den Faktor Spaß gesetzt, denn nur der garantiert bei den hohen Betriebs- und Instandhaltungskosten des Bades den bitter notwendigen Zulauf und hält somit – neben den Erträgen aus Wellness- und Saunabereich – den Betrieb über Wasser.

Was da nun wiederum an Energie verschwendet werden muss, um das ganze Treiben am Laufen zu halten steht noch einmal auf einem ganz anderen Blatt. Ich möchte nicht wissen wie viele Menschen in Afrika nur durch die Menge an Wasser überleben könnten, welche allein im Freibadebereich pro Badetag verdunstet, von der nötigen Frischwasserzufuhr von mindestens 30 Liter pro Besuch und Badegast und des vergossenen Wassers – zudem oft ohne jeweilige Benutzung – der laufenden Duschen ganz abgesehen.

Aber da ich nicht Gefahr laufen möchte, meinen Vorgesetzten mit solchen Fragen in seiner Position als wirtschaftlich denkendem Mitglied der Betriebsleitung in Frage zu stellen, halte ich mich ihm gegenüber mit der Äußerung meiner Gedanken zurück. Abgesehen davon komme ich ja hiermit nicht herum, auch meinen eigenen Job in Frage zu stellen.

Glauben kann ich dem Schichtleiter übrigens nahezu gar nichts. Außer, dass er damals als, wie er mir erzählte – von mir aus auch gezwungenermaßen – parteitreuer Mitarbeiter des Grenztrupps auf Flüchtlinge geschossen hat. Das ist nämlich etwas, das er nicht gesagt hat. Das macht ihn – im Kontext seines Charakters – grundsätzlich verdächtig. Auf die Frage hin, ob er es denn einmal selbst getan, ob er eigenhändig geschossen hätte, schweigt er sich aus. Und dieses Schweigen nehme ich ihm ab. Es wirkt auf mich im Gegensatz zu seinen Geschichten, welche allesamt im Kern den Zweck beinhalten, sich damit selbst auf eine heldenhafte Art hervorzuheben nur allzu authentisch. Es dürfte ein qualvolles Schweigen sein. Es ist mir Antwort genug und nicht selten spüre ich einen qualvollen Drang seinerseits, mehr zu erzählen, etwas auf ewig geheim Geschworenes preiszugeben und das Bedürfnis meinerseits, diesen verhärteten, innerlich todtraurigen Mann kameradschaftlich, ja wenn nicht gar, nahezu freundschaftlich, in den Arm zu nehmen, damit er sich womöglich endlich einmal zugesteht wie ein kleiner Junge heulen zu dürfen. Natürlich mache ich das nicht. Doch ich wünsche es ihm. Ich mag diesen unbehauenen Kotzbrocken!
Überwiegend scheint er sich aber gar unbändig nach seiner Vergangenheit im Osten zu sehnen, da er diese immer wieder in lang ausgedehnten Monologen aufs Höchste verklärt.

Jeder hat wohl etwas vor sich selbst zu verbergen, denke ich mir und ich nehme mich da nicht aus.

Die einzelnen Teile werden im „Duftenden Doppelpunkt im Abstand von 14 Tagen veröffentlicht. Schreiben Sie Raphael Vogt Ihre Meinung zu seinem Text.

RAPHAEL VOGT – DIE TIEFE DES BECKENS – Teil 1
RAPHAEL VOGT – DIE TIEFE DES BECKENS – Teil 2
RAPHAEL VOGT – DIE TIEFE DES BECKENS – Teil 3
RAPHAEL VOGT – DIE TIEFE DES BECKENS – Teil 4
RAPHAEL VOGT – DIE TIEFE DES BECKENS – Teil 5
RAPHAEL VOGT – DIE TIEFE DES BECKENS – Teil 6

Kirango

Mittwoch, 20. Mai 2009

Die virtuelle Kinderwelt der Büchereien Wien präsentiert sich in neuem Gewand und mit neuen Inhalten.

Unter „Schau rein“ findet man ein Blog mit unterhaltsam aufbereiteten Wissen. „Spaß und Spiel“ bietet Quizzes, Tipps für Internetspiele und eine Witzeseite. Unter „Meine Seite“ können sich Kinder selbst präsentieren und es gibt Geschichten in verschiedenen Sprachen zum Anhören: hier haben Kinder aus aller Welt ihre persönlichen Lieblingsgeschichten und -märchen in ihrer Muttersprache aufs Band gesprochen. Diese stehen allen Kindern zum Download zur Verfügung.

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