Archiv für Mai 2009

Kurzhörspielwettbewerb

Donnerstag, 7. Mai 2009

Frei produzierte, vorwiegend deutschsprachige Kurzhörspiele in der Länge von max. 9 Minuten, die sich – im weitesten Sinn – mit Linz, seinen BewohnerInnen, seiner Industrie und mit Kunst und Kultur der oö. Landeshauptstadt auseinandersetzen.

Der Wettbewerb für 2009 steht unter dem Motto „Industrie“. Die Themen „Kultur“ und „Natur“ folgen 2010 und 2011.

CD Kopie ihrer Produktion an Rubble Master HMH GmbH, Im Südpark 196, 4030 Linz Kennwort „Radio Play 09″ und E-Mail an radioplay@rubblemaster.com mit biografischen Angaben der Autor_innen, Nennung der Mitwirkenden und des künstlerischen Personals sowie einem Statement zu Inhalt oder Thema der eingereichten Arbeit.

Einreichungen bis 09. Juni 2009

Nähere Infos Rubble Master

Raphael Vogt – Die Tiefe des Beckens – Teil 6

Mittwoch, 6. Mai 2009

IV Der Wassermann

„Wenn das Wasser still ist, hat man die Klarheit und der Bademeister sieht bis auf den Grund. Die Leute dürfen sich im Wasser nicht bewegen. Es dient doch nur der Sicherheit! Siehst du den paradoxen Zusammenhang? Wer sich nicht bewegt, lebt nicht und Stillstand ist der Tod bekommt da eine ganz neue, wörtliche Bedeutung. Das eine existiert bekanntlich nicht ohne das andere.“

Theo schaut mich erwartungsvoll an, ich fahre fort:

„Es gibt jetzt auch Überwachungsanlagen für Schwimmbecken. Es handelt sich dabei um ein Sicherheitsnetz aus einem intelligent agierendem Kamerasystem, welches angeblich automatisch Ertrinkende erkennt.“ Hatte ich in einer Fachzeitschrift gelesen.

„Wie das?“ (fragte Theo)

„Die Kameras sind am oder in der Nähe des Beckenbodens installiert und reagieren ab einem gewissen Zeitfenster auf regungslose Körper.“

„Erstaunlich! So ein System tut Not in unserem Staat!“

„Wie meinst du das?“

„Wie ich es gesagt habe. Wer bremst eigentlich die Börsianer, die Globalisierung, den Kapitalismus? Und wer fängt all die auf, die dabei durchfallen, wenn selbst das Bankennetz lebensgefährlich grobmaschig geworden ist. Unser letztes Sicherheitsnetz heißt Hartz 4.“

„Ich halte es da mit der Kundenbetreuerin von e-on, die sich neulich am Telefon meine unerklärbar hohe Telefonrechnung damit erklärte, dass sich wohl, wortwörtlich – das System geirrt habe.“

„Sagst du das auch zu den Ertrinkenden, falls die Kamera versagt?“

„Erstens: Wir haben noch keine automatische Überwachung in unseren Schwimmbecken. Zweitens: Es gibt da einen filigranen Unterschied zwischen Überwachung u. Sicherheit. Wir stehen für letzteres.“

Ich fuhr fort „Denn es ist ja nicht jeder ein Fischmann. Neulich habe ich den ganzen Tag einen Schwimmer beobachtet. Ich nenne ihn mal Fisch, denn er schmiegte sich in die selbsterzeugte Welle und unterbot dabei stets die Wasserluftkante. Ich fragte mich die ganze Zeit: Mein Gott, muss er nicht atmen?“

Vielleicht atmete er Wasser? Vielleicht reichten ihm die feinen Luftbläschen, vielleicht hatte er unsichtbare Kiemen? Ich traute meinen Augen nicht. Diese Lücke zwischen Staunen und Zweifeln war für einen Augenblick von etwas Zeitlosem erfüllt, das sich in diesem kurzen Augenblick schier unendlich auszudehnen schien.

„Der Gong mit anschließender Ankündigung vom Strömungskanal holte mich wieder zurück.“

Ich steckte den Schlüssel in die Säule, das orange Betriebslicht blinkte auf. Etwa 30 Sekunden später schoss das Wasser aus den Düsen. Für die nächsten 10 Minuten hatte ich diesen fröhlichen Kreislauf der Sicherheit wegen zu beobachten und anschließend wieder durch ein Entfernen des Schlüssels aus der Säule abzustellen.

Der Zeitstrudel dagegen ist kaum abzustellen. Alles dreht sich immer wilder und schneller. Werte, Regeln und Normen, all das lang gehasste aber doch im Innersten Halt gebende schwindet unaufhörlich mit der Fliehkraft der unkontrolliert rotierenden Zentrifuge, in der sich unsere Gehirne im Zeitraffer – nahezu bereits schon organisch miteinander vernetzt – unentwegt im Kreis drehen. Manchmal möchte ich einfach abtauchen, untertauchen, wie der Fischmann sein. Ich komme da nicht mehr mit.

Ich möchte manchmal einfach nur innehalten, den Schlüssel ziehen und den Zeitkanal abstellen und schreien: Hey Leute, merkt ihr denn nicht, dass ihr Euch im Kreis dreht. Alle sind geschäftig, bewegen sich und strampeln sich ab – ohne Rücksicht auf Verluste – aber keiner kommt voran. Leute, ihr werdet doch gedreht und habt aber den Eindruck, euren eigenen Kurs zu fahren.

Die einzelnen Teile werden im „Duftenden Doppelpunkt im Abstand von 14 Tagen veröffentlicht. Schreiben Sie Raphael Vogt Ihre Meinung zu seinem Text.

RAPHAEL VOGT – DIE TIEFE DES BECKENS – Teil 1
RAPHAEL VOGT – DIE TIEFE DES BECKENS – Teil 2
RAPHAEL VOGT – DIE TIEFE DES BECKENS – Teil 3
RAPHAEL VOGT – DIE TIEFE DES BECKENS – Teil 4
RAPHAEL VOGT – DIE TIEFE DES BECKENS – Teil 5

Theaterquiz: Viel Lärm in Chiozza

Dienstag, 5. Mai 2009

Peter Metz, einer der TeilnehmerInnen unseres 1. Literaturpreises „Der Duft des Doppelpunktes“, lädt zum traditionellen 8. Klassentheater an der Rudolf Steiner Schule Sihlau. In diesem Jahr wird „Viel Lärm in Chiozza“ von Carlo Goldoni aufgeführt. Termin 16. / 17. Mai 2009 (19.30 bzw. 18.00 Uhr). Damit Sie Ihr Wissen über Goldoni ein wenig aufpolieren können, gibt es ein kleines Quiz. Für die drei EinsenderInnen mit den meisten richtigen Antworten gibt es mehr oder weniger wertvolle Buchpreise.

Das große Theaterquiz: „Viel Lärm in Chiozza“

1. Wie schon der Titel sagt, spielt unser Stück in der Hafenstadt Chiozza, nicht weit von Venedig. Unter diesem Namen findet man den Ort heute allerdings nicht mehr im Atlas. Wie heißt Chiozza heute?

2. Carlo Goldoni reformierte das italienische Theater, indem er die traditionellen Masken / Rollen der Commedia dell’Arte abschaffte. „Viel Lärm in Chiozza“ hat keine einzige dieser Masken mehr, sodass Goldonis Motto „Meine Helden sind Menschen“ auf dieses Stück voll und ganz zutrifft. Jetzt aber die Frage: Wie hießen diese traditionellen Maskenrollen? Bei zwei korrekten Nennungen gilt die Frage als gelöst.

3. Wie hieß der wohl prominenteste Besucher, der unser Stück in Venedig im Jahre 1786 während seiner großen Italienreise mit viel Freude sah?

4. Der große sizilianische Verist Giovanni Verga schrieb im 19. Jahrhundert einen Roman, in dem das Leben der Fischer ähnlich realistisch wie bei Goldoni, allerdings ohne den komödiantischen Unterton, geschildert ist. Zwei der Hauptfiguren tragen sogar die Namen zweier Hauptrollen aus unserem Stück (Paron Fortunato und Paron Toni). Wie hieß dieser Roman?

5. Welcher berühmte italienische Filmregisseur, der in seiner Theaterarbeit auch mehrfach Goldoni inszenierte, hat nach diesem Roman das Leben der Fischer von Sizilien mit Laiendarstellern verfilmt?

6. Und schließlich: Welche zwei Dinge hat Goldoni nach mehrfacher Aussage in seinen Memoiren nie verloren, auch in den schwierigsten Lebenssituationen?

Einsendeschluss per Mail bis 16. Mai 2009.

Kontakt Metz Peter

Literatur-Twitter

Montag, 4. Mai 2009

Diesmal umfaßt der Literaturpreis „Der Duft des Doppelpunktes“ eine zweite Schiene“ – den Literatur-Twitter. Er bietet Ihnen die Möglichkeit, mittels 140 Zeichen in komprimierter Form etwas über (Ihre) Arbeit bzw. Arbeitslosigkeit auszudrücken; Lyrik, Ein-Satz-Geschichte …

Preise:
Die zehn AutorInnen der von der Jury ausgewählten Kurztexte erhalten jeweils zehn Buttons mit ihrem prämierten Kurztext. Die drei Erstgereihten erhalten zusätzlich jeweils ein T-Shirt mit ihrem Text. Alle prämierten Twitter-AutorInnen erhalten außerdem ein Exemplar der Literaturpreis-Anthologie. Diese vereint alle Beiträge der PreisträgerInnen und TutorInnen des 2. Literaturpreises „Der Duft des Doppelpunktes“ und der GewinnerInnen des Literatur-Twitter.

Nähere Infos zum Literatur-Twitter finden Sie auf der Site des Literaturpreises und zusätzlich auf Robert Lenders „Nur ein Blog“.

2. Literaturpreis „Der Duft des Doppelpunktes“

Montag, 4. Mai 2009

EINLADUNG ZUM SCHREIBEN

Der „Duftende Doppelpunkt“ feierte vergangenen Freitag, es war der 1. Mai, seinen 4. Geburtstag. Der 1. Mai war gleichzeitig der „Startschuß“ zum 2. Literaturpreis „Der Duft des Doppelpunktes“. Auch diesmal widmet sich die Ausschreibung dem Thema Arbeitswelt, genauer gesagt den verschleiernden und manipulativen Aspekten der deutschen Sprache im Bereich von Arbeit und Wirtschaft. Er ist wieder zweistufig konzipiert. Im zweiten Teil der Ausschreibung werden die 10 PreisträgerInnen der 1. Stufe jeweils von einem bzw. einer zuvor von ihnen gewählten TutorIn beim Schreiben eines weiteren Textes begleitet.

Preise:
Neben Geldpreisen und Rettungspaketen für Lesehungrige (Buchpreise), werden die drei PreisträgerInnen der zweiten Stufe mit ihren TutorInnen zur Überreichung des symbolischen Preises „Der Duft des Doppelpunktes“ und zur Präsentation der Anthologie mit den Beiträgen aller Preisträgerinnen und TutorInnen nach Wien eingeladen (voraussichtlicher Termin Mai 2011).

Der Einsendeschluß der Texte für die erste Stufe ist der 30. November 2009.

Nähere Infos finden Sie auf der Site des Literaturpreises „Der Duft des Doppelpunktes“.

Lesung mit Ausblick – Wiesenglück

Montag, 4. Mai 2009

Wann: Samstag, den 9. Mai, Treffpunkt 15.30 Uhr
Wo: beim Opernfestspiel-Parkplatz in St. Margarethen

Das Literaturhaus Mattersburg geht auf die Wiese und zwar am Ruster Berg bei St. Margarethen. Im Gepäck mit dabei sind Geschichten, Gedichte, Reime und Lieder über den Frühling, Blumen, Tiere, Sonnenstrahlen und das Glück, auf einer Frühlingswiese zu sitzen. Ausgangspunkt ist beim Opernfestspiel-Parkplatz, von wo aus die Wanderung über den Ruster Hügel zu einer schönen Wiese mit Ausblick auf den Neusiedler See geht – ein literarischer Ausflug für Kinder und Erwachsene.
Die Radio Burgenland-Redakteurin und Ex-Wetterfee Veronika Berghofer liest von 16-17 Uhr vor, das sechs-köpfige a cappella Ensemble Stimmbande aus Eisenstadt lädt zum Mitsingen.
Bei Schlechtwetter im Literaturhaus Mattersburg. Telefonische Auskunft: 0699/11970667

Literaturhaus Mattersburg

ERZÄHLABEND

Montag, 4. Mai 2009

Frauen. Arbeit. Alltag.

Erzählen Sie uns Geschichten, Anekdoten und Erinnerungen aus Ihrem Arbeitsalltag sowie Ihren Freiräumen.

Wann: Donnerstag, 7. Mai 2009 um 18.00–19.30 Uhr
Wo: Murecker Schiffsmühle: Mühlenhof 1, 8430 Mureck

Information und Anmeldung: Mag.a Linda Tossold, Tel.: 0650/809 3333.

Der Erzählabend findet im Rahmen von Frauenleben an der Mur statt, einem Projekt des DOKU GRAZ, Frauendokumentations- und Projektzentrum.

1. MAI 2009

Freitag, 1. Mai 2009

Der „Duft des Doppelpunktes“ feiert seinen vierten Geburtstag

Wie einige von Ihnen wissen, hat der „Duftende Doppelpunkt“ eine besondere Herzensverbindung zum 1. Mai. Er erblickte an diesem Tag im Jahre 2005 das Licht der virtuellen Welt. Seither wuchs er von Jahr zu Jahr prächtig heran.

1. Mai-Abzeichen 1908 - 8-Stunden-Tag1. Mai 2006
Um seinen 1. Geburtstag würdig zu begehen, initiieren wir den Literaturpreis „Der Duft des Doppelpunktes – Literatur der Arbeitswelt“. Über 300 Menschen beteiligten sich an der Ausschreibung. Neben dem Ziel, das Thema „Arbeitswelt“ im Bereich der Literatur zu fördern, war und ist es uns ein besonderes Anliegen, am Schreiben interessierte Menschen, im Rahmen eines solidarischen Netzwerkes zu fördern. Daher ist der Preis zweistufig angelegt und die PreisträgerInnen der 1. Stufe arbeiten in weiterer Folge mit einem Tutor, einer Tutorin zusammen.

Luftballons tragen den Duftenden Doppelpunkt in die Welt1. Mai 2007
Den 2. Geburtstag feiern wir mit einer Reihe von Gedichten und Texten zum 1. Mai, die uns von LeserInnen des „Duftenden Doppelpunktes“ zur Verfügung gestellt werden. Insbesondere möchte wir auf den den Beitrag „Der 1. Mai kann ein hilfreiches Ritual sein, um Menschenwürde und globale soziale Rechte öffentlichkeitswirksam zu thematisieren“ von Sabine Leidig (Attac Deutschland) hinweisen. Die Beiträge werden ergänzt durch die Veröffentlichung historischer Titelbilder von Maifestschriften der Sozialistischen Partei Österreichs und einer kleinen Auswahl von Gedichten aus der „Frühzeit“ des 1. Mai. Außerdem tragen an diesem Tag viele bunte Luftballons den „Duftenden Doppelpunkt“ in die Lüfte und über die grenzenlose Freiheit in den Wolken hinaus in die Ferne.

Wasserschieber Detail 1. Mai 2008
Am 3. Geburtstag konnten wir eine kleine Auswahl an historischen Abzeichen zum 1. Mai präsentieren. Der 1. Literaturpreis „Der Duft des Doppelpunktes“ mit dem Thema Literatur der Arbeitswelt steuert seinem Höhepunkt und Abschluß zu. Am 16. Mai finden die Verleihung des 1. Literaturpreises und die Präsentation der Anthologie „Rote Lilo trifft Wolfsmann“ statt. Versammelt sind darin 33 Kurzgeschichten und Gedichte der GewinnerInnen und ihrer TutorInnen – Berührendes, Aufrührendes, Humorvolles, Spannendes. Erlebbar werden aber auch Lebensbedingungen, an denen viele Menschen zu zerbrechen drohen: zunehmender Arbeitsdruck, Entsolidarisierung, Mobbing, Arbeitslosigkeit.

Festschrift zum 1. Mai mit dem Titel Morgenröte1. Mai 2009
Anläßlich des 4. Geburtstages schreiben wir den 2. Literaturpreis „Der Duft des Doppelpunktes“ aus. Er widmet sich den verschleiernden und manipulativen Aspekten der deutschen Sprache hinsichtlich der Arbeitswelt. Er wird wieder zweistufig ausgeschrieben und die drei PreisträgerInnen der zweiten Stufe werden mit ihren TutorInnen zur Überreichung des „symbolischen“ Preises und zur Präsentation der Anthologie eingeladen. Diesmal umfaßt der Literaturpreis eine zweite Schiene“ – den Literatur-Twitter. Er bietet Ihnen die Möglichkeit, mittels 140 Zeichen in komprimierter Form etwas über (Ihre) Arbeit bzw. Arbeitslosigkeit auszudrücken; Lyrik, Ein-Satz-Geschichte … Nähere Infos finden Sie auf der Site des Literaturpreises.

Auch die „Rote Lilo“ und der „Wolfsmann“ gratulieren: Lesung und Auftakt zum 2. Literaturpreis „Der Duft des Doppelpunktes – Literatur der Arbeitswelt“ am 8. Mai um 19.30 Uhr in Lhotzkys Liteaturbuffet.
AutorInnen des 1. Literaturpreises „Der Duft des Doppelpunktes – Literatur der Arbeitswelt“ lesen aus der Anthologie „Rote Lilo trifft Wolfsmann“. Dieser Abend bildet auch den Auftakt zum 2. Literaturpreis. Mit El Awadalla, Armin Baumgartner, Susanne Gregor, Barbara Finke-Heinrich, Tom Mokkahoff, Marcela Všeticková, Petra Wilhelmi.

Rote Lilo trifft Wolfsmann – Literatur der Arbeitswelt, Edition Der Duft des Doppelpunktes, 147 Seiten, EUR 13,80

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