Archiv für Februar 2010

Kulturelle Vielfalt gestalten

Donnerstag, 18. Februar 2010

Deutschland

Kulturelle Vielfalt gestalten. Handlungsempfehlungen aus der Zivilgesellschaft zur Umsetzung des UNESCO-Übereinkommens zur Vielfalt kultureller Ausdrucksformen (2005) in und durch Deutschland. Weißbuch Version 1.0. Ein Projekt der Bundesweiten Koalition Kulturelle Vielfalt. Bonn: Deutsche UNESCO-Kommission, 2009. 32 Seiten, ISBN 978-3-940785-13-8.

DAS WEISSBUCH KULTURELLE VIELFALT GESTALTEN kann auch aus dem Netz heruntergeladen werden.

Umsetzung der UNESCO-Konvention in der Schweiz

Die Schweizer Koalition für die kulturelle Vielfalt und die Schweizerische UNESCO-Kommission veröffentlichten im Oktober 2009 die Publikation:

„Kulturelle Vielfalt – mehr als nur ein Slogan. Vorschläge für die Umsetzung der UNESCO-Konvention über die Vielfalt kultureller Ausdrucksformen in der Schweiz. Ergebnisse der Beratungen von acht Expertengruppen“
Daniel Fueter (Berichterstatter), Mathias Knauer, Marc-Antoine Camp (Redaktion)
Bern/Zürich, Oktober 2009

Als Print-Publikation im Oktober 2009 erschienen, im Netz als PDF-Download (900 KB) erhältlich:

Via Wildner Music

Die Teams der zweiten Stufe des Literaturpreises stehen fest

Mittwoch, 17. Februar 2010

Neuigkeiten vom 2. Literaturpreis „Der Duft des Doppelpunktes“ – Literatur der Arbeitswelt.

Die PreisträgerInnen der ersten Wettbewerbsstufe und die TutorInnen haben einander gefunden. Nun gilt es, die zweite Wettbewerbsstufe zu erklimmen.

Die Buchpakete sowie die Urkunden haben sich bereits in der letzten Jänner-Woche auf die Reise gemacht …

Die Teams in der zweiten Runde sind:

Alfred Cipera – Barbara Finke-Heinrich
Joel Bedetti/ Bärbel Dorn – Tom Mokkahoff
Wilhelm Hengl – Marcela Všeticková
Sven Köther – Andreas Montalvo
Siri Kusch – Armin Schmidt
Evelyn Leip – Susanne Gregor
Oliver Meiser – Johanna Vorholz
Anna-Katharina Pelkner – Esther Sheelag Schmidt
Annette Scholonek – Silke Rath

Kongress „Momentum“ zum Thema Solidarität

Mittwoch, 17. Februar 2010

vom 21. – 24.10. 2010 findet in Hallstatt bereits zum dritten Mal der Kongress „Momentum“ statt. „Momentum“ hat sich seit 2008 als wichtiges Forum zur Diskussion gesellschafts- und wirtschaftspolitischer Alternativen etabliert. Diese Jahr wird das Thema Solidarität im Mittelpunkt der Diskussionen stehen.

Bei den ab 2008 jährlich im oberösterreichischen Weltkulturerbeort Hallstatt stattfindenden Tagungen geht es darum, im Rahmen kritischer Auseinandersetzung Alternativkonzepte zur herrschenden Praxis zu diskutieren und auf ihre Tauglichkeit zu prüfen. Ziel ist die Entwicklung von Maßnahmen, die auf nationalstaatlicher Ebene umsetzbar wären und zu einem höheren Grad an sozialer Gerechtigkeit beitragen. Im Vordergrund steht dabei das beste Argument, nicht Titel oder wissenschaftlicher Background. Gehört wird, wer etwas zu sagen hat.

Nähere Informationen zur Anmeldung / Call for Papers erhalten sie auf der Site momentum 10 und unter der E_Mailadresse: office@momentum-kongress.org

Im Archiv der Site momentum sind die Beiträge aus den Jahren 2008 und 2009 nachzulesen!

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Verfahren vor dem Volksgericht nach 1945

Montag, 15. Februar 2010

Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes und das Stadt- und Landesarchiv informieren

Das Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes informiert auf seiner Site über die Gerichtsverfahren gegen NationalsozialistInnen nach 1945 – Prozesse wegen Misshandlung von Juden.

Das Wiener Stadt- und Landesarchiv zeigt die Ausstellung „Verhaftet. Verurteilt. Davongekommen. Verfahren vor dem Volksgericht Wien“.
Wiener Stadt- und Landesarchiv, 11., Guglg. 14, Zugang über Gasometer A, Foyer im 4. Stock. Die Ausstellung ist bis 25. Mai 2010 zu sehen.

Die Ausschreitungen gegen die jüdische Bevölkerung setzten in Österreich unmittelbar nach der Machtübernahme (12. März 1938) durch die Nationalsozialisten ein und fanden ihre Fortsetzung in den Novemberpogromen 1938.

Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands beschäftigt sich auf seiner Site unter anderem mit jenen Gerichtsverfahren nach 1945, die sich mit der Gewalt gegen die jüdische Bevölkerung gleich nach dem Anschluß auseinandersetzten.

Beispielsweise ist dort die Aussage von Franziska W. über die schwere Misshandlung durch Angehörige der NSDAP-Ortsgruppe Freihof in Kagran in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 nachzulesen.

Den formalen Vorwand für die Auslösung des Novemberpogroms lieferten die Schüsse von Herschel Grynszpan auf den Zweiten Legationsrat an der Deutschen Botschaft in Paris, Ernst vom Rath, am 7. November 1938 und dessen Ableben zwei Tage später. Diese Verzweiflungstat eines Siebzehnjährigen stellte die nationalsozialistische Propaganda als Akt der »jüdischen Weltverschwörung« dar. Sie wurde als Deckmantel für die parteilich angeordnete Zerstörung von Synagogen und Tempeln, Plünderungen, Beschlagnahmungen, so genannten Hausdurchsuchungen, Verhaftungen, Misshandlungen und Demütigungen von Jüdinnen und Juden benutzt, welche vielfach den einzigen Ausweg im Selbstmord sahen. Da zur „Reichskristallnacht“ nur sehr wenige zeitgenössische Materialien und Dokumente erhalten sind, stellen die Volksgerichtsakten eine historische Quelle von immenser Bedeutung dar. Sie geben Auskunft über die verschiedenen Formen der Demütigung, Misshandlung und Beraubung von Jüdinnen und Juden in Österreich vom 9. bis 11. November 1938 (in Wien bis zum 15. November 1938). Obwohl in Wien im Zuge des Novemberpogroms Menschen ermordet worden sind, wurde deswegen kein einziges Gerichtsverfahren geführt. Im Gegensatz dazu wurden die Täter wegen der vier in Innsbruck verübten Morde vor Gericht gestellt und abgeurteilt.
Diese Verbrechen wurden nach 1945 mit Hilfe der Paragraphen 3 und 4 KVG (Quälerei und Misshandlung bzw. Verletzung der Menschenwürde) geahndet. Mit dem normalen Strafrecht wären die Pogromverbrechen (»Straßereiben« und andere erniedrigende Handlungen, die Jüdinnen und Juden ausführen mussten) kaum verfolgbar gewesen. Bei den Prozessen war vor allem die Tatsache problematisch, dass viele der einstigen Opfer vom NS-Regime ermordet oder ins Exil getrieben worden waren und daher kein Zeugnis über das ihnen angetane Unrecht ablegen konnten. Ihre Peiniger wurden oft freigesprochen oder zu milden Haftstrafen verurteilt.
Via Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes.

Verfahren vor dem Volksgericht Wien (1945 bis 1955)
Für die strafrechtliche Verfolgung von Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen und deren Verbrechen wurde 1945 ein eigener Gerichtstyp, das Volksgericht, errichtet. Angestrebtes Ziel war eine raschere Verfahrensabwicklung als bei herkömmlichen Strafverfahren. Möglichst viele Verbrechen sollten in möglichst kurzer Zeit geahndet werdet.
Die Gerichtsverfahren dienten zwar der Rechtsprechung, jedoch nicht immer der (auch aus heutiger Sicht) erhofften Wahrheitsfindung. Die Nachhaltigkeit der Urteile war daher gering. Die Justiz wickelte 1945 bis 1955 in Wien 52.601 Verfahren ab. 25 Todesurteile wurden vollstreckt. Die in den Gerichtsspalten der Zeitungen dokumentierten Verbrechen und Urteile gerieten in der versöhnlichen Phase des Wiederaufbaus jedoch in Vergessenheit. 1945 war noch der Wille vorhanden, die Schuldigen zur Verantwortung zu ziehen. Ab 1948 ging die Zahl der Verurteilungen stark zurück. Bis Ende Jänner 1949 waren über 91 Prozent aller Schuldsprüche gefallen. Viele der folgenden Verfahrenseinstellungen drangen nicht an die Öffentlichkeit.
Via Wiener Stadt- und Landesarchiv.

Wiener Kinderliteraturfestival

Montag, 15. Februar 2010

Literatur für junge LeserInnen 2010

Das „Wiener Kinderliteraturfestival“ findet heuer von 11. bis 17. März im Palais Auersperg statt und bietet in mehr als 60 Veranstaltungen ein reichhaltiges Programm an Lesungen, Malwerkstätten, Literaturverfilmungen, Theater- und Musikaufführungen, Reisen durch nahe und ferne Kulturen, Workshops, Medienwerkstätten und Spielen.

Wann: 11. – 17. März 2010 im Palais Auersperg
Wo: Auerspergstraße 1, 1080 Wien

Veranstaltet wird das Wiener Kinderliteraturfestival vom Institut für Jugendliteratur und dem Kunstverein Wien Alte Schmiede.

Im Anschlag war das Nichts

Samstag, 13. Februar 2010

Und das Team um „Anschlag – Magazin für kreatives Schreiben“ schuf aus Blogbeiträgen eine sehr kreativ gestaltete Printausgabe zum Thema „Nichts“.

Print ist also nicht tot, sondern geht in diesem neuartigen nicht-kommerziellen Magazinkonzept eine Kooperation mit dem Web ein. Das gesamte Projekt versteht sich als gemeinsames, kreatives Schreiben – nicht nur inhaltlich, auch formal können sich Mitschreibende „austoben“.

Am Anfang ist das Navigieren im Blog etwas gewöhnungsbedürftig und verlangt Pfadsucher/innen-Geist, um sich zurechtzufinden bzw. Textinhalte zuordnen zu können. Durchhalten und Erforschen werden schlußendlich jedoch belohnt zum Beispiel mit Tipps gegen das „Nichts“ im Kopf beim Schreiben oder mit Möglichkeiten zur Textkritik. Oder mit einem Besuch in der „Hall of Fame“: Hier können Schreibende einen Text ohne inhaltliche Einschränkung hochladen. Andere User/innen können diesen bewerten. Die am bestbewerteten Beiträge gelangen in die „Ruhmeshalle“.

Für das Magazin „Anschlag“ gibt es ein Thema, für die nächste Ausgabe lautet dieses: Macht.

Am besten also, es wird gleich ein interessierter Blick ins Anschlag – „Nichts“ ge„macht“

Schreiben mit allen Sinnen am Institut für Freizeitpädagogik

Freitag, 12. Februar 2010

Wie schmecken Texte?
Haben Buchstaben ein Gehör?
Welchen Duft verströmen Satzzeichen?

Mit unseren Sinnen reisen wir in die (eigene) wortschaffende Kreativität. Wir probieren verschiedene Schreibimpulse aus und bringen Geschichten zu Papier.

Die TeilnehmerInnen lernen verschiedene Schreib-Methoden für einen lustvollen Umgang mit Sprache kennen:

• Wir lassen uns von Düften und Farben inspirieren.
• Mozart und Co. regen unseren Schreibfluss an.
• Eine Wunschkiste als lyrischer Schatz.
• Unsere Lieblingsgegenstände erzählen Geschichten.
• Tipps für Text-Feedback.

Die Methoden eignen sich einerseits für die kreative Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und ermöglichen andererseits, das schreibende Potential der SeminarteilnehmerInnen zu entfalten.

Bitte mitbringen: Papier, Stifte und einen Lieblingsgegenstand.

Es sind keine Vorkenntnisse nötig.

Termin: Freitag, 5. März 2010, 09.00-17.00 Uhr
Ort: Institut für Freizeitpädagogik (ifp), Albertgasse 35/II, 1080 Wien
Tel.: 01/4000 83 415
E-Mail
Preis: 21.- Euro
Rückerstattung für Ehrenamtliche

Anmeldeschluss ist Freitag, 19. Februar 2010.
Anmeldung bitte ausschließlich via Institut für Freizeitpädagogik – online-Anmeldeformular.

Februarkämpfe 1934

Freitag, 12. Februar 2010

Das satirische Gedicht „Ständestaat Österreich“ von Fritz Brügel. Erschienen in der Zeitung „Deutsche Freiheit“ am 27. April 1934.

Wir sind der christliche Ständestaat,
Wir haben Kanonen und Kerker parat
Und Galgen, Henker und Strick.
Erst kommt die Beichte und Kommunion,
Dann kommt der rasch gekürzte Lohn,
Denn wir schlugen die rote Revolution
Und besiegten die Republik.

Eine aktuelle Zusammenstellung (2011) mit einer Reihe von weiteren Hinweisen finden Sie hier im „Duftenden Doppelpunkt“ unter dem Titel: „12. Februar 1934. Aus der Geschichte lernen“.

12. Februar: Als die Demokratie unterging. ‚Der österreichische Bürgerkrieg im Februar 1934 war der erste bewaffnete Widerstand von Demokraten gegen den Faschismus in Europa‘, stellte der Wiener Stadtarchivar Felix Czeike fest. Den Abwehrkampf der österreichischen Arbeiter gegen die Diktatur kann man nun online nachvollziehen.

Tageszeitungen vom 12. Februar 1934 (Österreichische Nationalbibliothe ANNO)