Archiv für Dezember 2013

NOAHS FLEISCHWAREN – CARTOONS

Freitag, 6. Dezember 2013

Nicht nur ein sehenswerter Ausgleich zum weihnachtlichen Shopping-Erlebnis auf der Mariahilferstraße, oder ein schöner Abschluss nach dem Besuch des Christkindlmarktes am Rathausplatz! ;-)

Am Freitag, dem 6. Dezember 2013, um 19 Uhr wird die Ausstellung NOAHS FLEISCHWAREN – Cartoons zum Tier&Wir von Oliver Ottitsch im freiraum/quartier21 im MuseumsQuartier eröffnet. Die Ausstellung enthält vor allem Cartoons aus dem gleichnamigen Buch aus dem Holzbaum Verlag und auch einige neue, noch nie gezeigte Bilder.

NOAHS FLEISCHWAREN

NOAHS FLEISCHWAREN

Die Ausstellung hat vom 7. Dezember 2013 bis zum 6. Jänner 2014, Di – So von 13 bis 19 Uhr und bei freiem Eintritt, geöffnet.

Museumsquartier
Freiraum / Quartier21
Museumsplatz 1
1070 Wien

Oliver Ottitsch
Geboren 1983 in Graz. Lebt, studiert und zeichnet Cartoons in Wien. Veröffentlichungen im Stern, Nebelspalter, Eulenspiegel und weiteren artverwandten Druckwerken. Seit 2012 Beteiligung an Cartoonbänden und Ausstellungen im deutschsprachigen Raum. 2013 gewann er den Karikaturenpreis Pas de deux in Paris und den Cartoonpreis der Deutschen Mathematikervereinigung in Berlin. Seine beiden Bücher „Kopf hoch!“ (mit einem Vorwort von Gerhard Haderer) und „Noahs Fleischwaren – Cartoons zum Tier & Wir“ sind im Wiener Holzbaum Verlag erschienen.

Am 2. Dezember veröfffentlichte der ORF ein Porträt über den Künstler.

Literarischer Adventkalender 2013/6

Freitag, 6. Dezember 2013

HEINRICH HEINE: DIE HEIL‘GEN DREI KÖNIGE AUS DEM MORGENLAND

Die Heil‘gen Drei Könige aus Morgenland,
Sie frugen in jedem Städtchen:
„Wo geht der Weg nach Bethlehem,
Ihr lieben Buben und Mädchen?“

Die Jungen und Alten, sie wußten es nicht,
Die Könige zogen weiter;
Sie folgten einem goldenen Stern,
Der leuchtete lieblich und heiter.

Der Stern blieb stehn über Josephs Haus,
Da sind sie hineingegangen;
Das Öchslein brüllte, das Kindlein schrie,
Die Heil‘gen Drei Könige sangen.

Heinrich Heine (1797-1856)

Aktuelle Infos:
Heinrich Heine Net
Heinrich Hein Portal
Linksammlung der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin

Literarischer Adventkalender 2013/5

Donnerstag, 5. Dezember 2013

HEINRICH HOFFMANN – DER STRUWWELPETER

Wenn die Kinder artig sind,
Kommt zu ihnen das Christkind;
Wenn sie ihre Suppe essen
Und das Brot auch nicht vergessen,
Wenn sie, ohne Lärm zu machen,
Still sind bei den Siebensachen,
Beim Spazierengehn auf den Gassen
Von Mama sich führen lassen,
Bringt es ihnen Gut’s genug
Und ein schönes Bilderbuch

Heinrich Hoffmann (1809 – 1894)

Weiterführende Infos:
Wikipedia – Struwwelpeter
Struwwelpetermuseum – Wer war Heinrich Hoffmann?

Literarischer Adventkalender 2013/4

Mittwoch, 4. Dezember 2013

KLABUND: BÜRGERLICHES WEIHNACHTSIDYLL

Was bringt der Weihnachtsmann Emilien?
Ein Strauß von Rosmarin und Lilien.
Sie geht so fleißig auf den Strich.
O Tochter Zions, freue dich!

Doch sieh, was wird sie bleich wie Flieder?
Vom Himmel hoch, da komm ich nieder.
Die Mutter wandelt wie im Traum.
O Tannebaum! O Tannebaum!

O Kind, was hast du da gemacht?
Stille Nacht, heilige Nacht.
Leis hat sie ihr ins Ohr gesungen:
Mama, es ist ein Reis entsprungen!
Papa haut ihr die Fresse breit.
O du selige Weihnachtszeit!

Klabund (1890 – 1928)

Nähere Links:
Deutschen Historischen Museum – Kurzbiografie von Klabund
Deutsche Gedichtebibliothek – Klabund zum Nachhören

Nähere Informationen zum Thema Bücherverbrennung und Exilliteratur finden Sie in der Bibliothek von Petra Öllingers virtueller Wohnung: biografische Daten zu über 200 AutorInnen, Titellisten der verbrannten Bücher, Hinweise auf Sekundärliteratur und weiterführende Links.

Bis zum Dienstag, 17. Dezember 2013 haben Sie auch noch die Möglichkeit, am dreiundzwanzigteiligen Literaturquiz des Duftenden Doppelpunktes zum Thema Bücherverbrennung und Exilliteratur teilzunehmen. Sie erfahren viel über die gesuchten AutorInnen und können Bücher und CDs für die Weihnachtsferien gewinnen. https://literaturblog-duftender-doppelpunkt.at/2013/02/12/literaturquiz-zur-buecherverbrennung-1933/

Albert Drach

Dienstag, 3. Dezember 2013

ACHTUNG: Krankheitsbedingt veröffentlichen wir den letzten Teil der Quizreihe erst nächste Woche, am Montag, dem 09. Dezember 2013. Zur Beantwortung der Fragen haben Sie bis Dienstag, dem 17. Dezember 2013 um 12:00 Uhr Zeit.

Im 22. Teil des Literaturquizes wurde nach Albert Drach gesucht. Im Rahmen dieses literarischen Rätsels finden Sie ausführliche Infos über den Autor.

Die Fragen und Antworten

  • Wie heißt der Autor? Albert Drach
  • Welcher Schriftsteller und zweimaliger Burgtheaterdirektor unterstützte seine literarischen Ambitionen? Anton Wildgans
  • Wie heißt sein autobiografischer Roman, in dem Peter Kucku(ck), Exil und Verfolgung er- und überlebt? Unsentimentale Reise

Falls die Informationen, die wir für Sie über Albert Drach im „Duftenden Doppelpunkt“ zusammengetragen haben, nicht ausreichen, sind Sie eingeladen, in folgenden Sites zu blättern:

Alle bisherigen literarischen Rätsel und die das Quiz begleitenden Beiträge können Sie auf der Seite „Literaturquiz zur Bücherverbrennung 1933“ nachlesen.

***

Die Preise und ihre GewinnerInnen

Andreas Friedrich Bareiß: Herschel Feibel Grynszpan. Der Attentäter und die „Reichskristallnacht“ – Eine Tatsachenerzählung aus dem Psychosozial-Verlag geht an Joachim K. aus Berlin.

Buchcover Herschel Feibel  Grynszpan Psychosozial Verlag „Am 9. November 1938 inszenierten die Nazionalsozialisten die so genannte »Reichskristallnacht« – ein lang vorbereitetes Pogrom gegen die jüdische Bevölkerung in Deutschland. Von offizieller Seite wurden die Ausschreitungen als »spontane Reaktion« auf das Attentat des damals erst 17-jährigen Juden Herschel Grynszpan auf den NS-Diplomaten Ernst vom Rath in Paris dargestellt.
Unter Verwendung authentischer, größtenteils bislang unveröffentlichter Dokumente hat Andreas Bareiß nun die wahren Hintergründe des Attentates recherchiert und spannend und lebendig nacherzählt. Im Mittelpunkt steht dabei die persönliche Geschichte des jugendlichen Attentäters. Aufgewachsen in Hannover, lebte Herschel in den 30er Jahren bei seinem Onkel in Paris. Im Homosexuellenmilieu traf er auf den deutschen Diplomaten, für den er sich alsbald als Strichjunge und Kontaktperson zur Schwulenszene betätigte.
Vom Rath versprach Herschel dafür, sich für dessen in Deutschland lebende Familie einzusetzen, konnte sein Versprechen aber nicht halten. Als Herschel von der Deportation seiner Familie erfuhr, beschloß er, sich zu rächen.“

Via Psychosozial Verlag

Mignon Langnas: Tagebücher und Briefe 1938-1949 aus dem Haymon Verlag geht an Eveline S.-B. aus Fribourg

Buchcover Mignon Langnas Haymon Verlag „Ein einzigartiges Dokument der Judenverfolgung in Österreich. Die ergreifenden Aufzeichnungen einer jüdischen Krankenschwester im Wien der NS-Zeit: Während Ehemann und Kinder 1939 rechtzeitig in die USA flüchten können, bleibt Mignon Langnas mit ihren gebrechlichen Eltern in Wien zurück. In ihren Briefen und Tagebüchern schildert sie auf eindringliche Weise den Alltag der jüdischen Bevölkerung unter dem Nazi-Regime und während des Krieges.
Mit außergewöhnlichen Fotografien versehen, öffnet dieses Buch einen einmaligen Zugang zu einem der schrecklichsten Kapitel unserer Geschichte.“

Via Haymon Verlag

Hermann Levin Goldschmidt, Edith Moos: Mein 1933 aus dem Pasagen Verlag geht an Sabine V.

Buchcover Mein 1933 Passagen Verlag „Im Frühjahr jährt sich der Todestag des Philosophen und Schriftstellers Hermann Levin Goldschmidt zum zehnten Mal. Aus diesem Anlass erscheint dieser Band zum Gedenken, aber auch zur Einführung in sein kritisches Denken.
„Mein 1933“ ist der letzte Text, an dem Hermann Levin Goldschmidt vor seinem Tod 1998 arbeitete. In kritisch selbstprüfender Weise stellt er in Form eines inneren Dialogs die Frage, ob und inwiefern er damals, 1933 und danach, richtig gehandelt hat und was er mit seinem vor der Vernichtung verschonten Leben bezeugt. Die Fotografien von Edith Moos aus den Jahren 1932–35 bilden einen Bildkommentar, der Goldschmidts Text auf überraschende Weise ergänzt: zusammengelesen werden Wort und Bild zum aufschlussreichen Fotoessay. Willi Goetschels Nachwort „Dialogik als kritisches Modell: Bild und Wort bei Edith Moos und Hermann Levin Goldschmidt“ führt in diesen Fotoessay und damit in das Werk Goldschmidts ein, dessen zukunftsweisender Ansatz nichts an seiner Aktualität verloren hat.“

Via Passagen Verlag

Inge Geiler: Wie ein Schatten sind unsere Tage aus dem Verlag Schöffling & Co. geht an Claus M. aus Graz.

Buchcover Wie ein Schatten sind unsere Tage „In einer Wandverkleidung hinter der Heizung ihres Wohnzimmers fand Inge Geiler eines Tages ein Bündel Papiere: lose Zettel, Fotografien, Zeitungen, Postkarten und Briefe, gerichtet an ein Ehepaar, das zu Beginn der vierziger Jahre des vorigen Jahrhunderts in diesem Zimmer gewohnt hatte. Meier und Elise Grünbaum, aus Wiesbaden kommend, waren in ein jüdisches Altersheim nach Frankfurt gezogen. Von dort aus mieteten sie ein Zimmer in der jüdischen Pension Nussbaum, wo sie bis zur Deportation nach Theresienstadt lebten.

(…) Eingebettet in die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, erzählt Inge Geiler in berührender Weise die Geschichte der Familie Grünbaum: von ihren Ursprüngen in Geisa und Forchheim bis in die USA, wo Nachkommen der weitverzweigten Familie heute leben. Ohne den zufälligen Fund der Briefe wären Meier und Elise Grünbaum anonyme Opfer geblieben. In WIE EIN SCHATTEN SIND UNSERE TAGE wird ihre Geschichte bewahrt und weitergegeben.“

Via Schöffling & Co.

Manfried Rauchensteiner: Stalinplatz 4: Österreich unter alliierter Besatzung aus der Edition Steinbauer geht an Sebastian W. aus Wien

Buchcover Rauchensteiner Stalinplatz 4 „Die Zeit der alliierten Besatzung Österreichs ist längst vorbei. Dennoch findet die Forschung zu 1945 bis 1955 immer mehr Details. Die Sichtweisen haben sich stark geändert. Es wird immer deutlicher, wie Österreich nicht nur Frontstaat des Westens, sondern auch einer der wichtigsten Faktoren in der Politik der Sowjetunion gewesen ist, wie Österreich seine Situation nützen konnte und unter ihr litt und dabei einen radikalen Bruch mit seiner Vergangenheit vorgenommen hat. Die Abhängigkeit des Landes war jedoch außerordentlich groß. Am Sitz des Alliierten Rats in Wien, am Stalinplatz 4, versuchte man umzusetzen, was in London, Moskau, Paris und Washington entschieden worden war. Doch Österreich war weit davon entfernt, sich dem ganz einfach zu fügen. Es kämpfte beharrlich um seine Eigenständigkeit und Unabhängigkeit und zahlte schließlich einen hohen Preis für den Abschluss des Staatsvertrags.“

Via Edition Steinbauer

Peter Berczeller: Der kleine weiße Mantel aus dem Metroverlag geht an Bettina T.

BUCHCOVER DER KLEINE WEISSE MANTEL „Seine Liebesaffäre mit der Medizin begann im Alter von drei Jahren, als der in Wien geborene Peter Berczeller seinen Vater bei Hausbesuchen auf dem Land begleiten durfte. Der Arzt-Beruf des Vaters sollte auch seine Berufung sein. Aber nicht in seiner Heimat, sondern erzwungenermaßen in den USA … Peter Berczeller ist es gelungen, die beiden Erzählstränge – Geschichte der Emigration und Geschichte einer beruflichen Entwicklung – auf wunderbare Weise zu verflechten. Im Vordergrund steht über allem die Frage: Der Holocaust ist durch die intensive Bearbeitung des Themas für uns alle „verstehbar“ geworden – was aber ist mit den Leuten passiert, die nicht umgekommen sind? Peter Berczeller rettete und rettet Leben und schrieb darüber dieses Buch.“

Via Metroverlag

Edith Foster: Über die Jahre. Ein Klassentreffen in Wien aus dem Milena Verlag geht an Bernhard W.

Buchcover Edith Foster Ueber die Jahre „Anlässlich eines Klassentreffens kommt die jüdische Sozialistin Edith Foster nach 50 Jahren zu Besuch zurück in ihre Heimatstadt Wien.

Im Mai 1983 kam die Autorin Edith Foster zu Besuch zurück in ihre Heimatstadt Wien. Anlass für diesen Besuch war ein „Klassentreffen“: Das 50-jährige Matura-Jubiläum ihrer Klasse des Bundesgymnasiums Wien XIX. Und sie sind alle erschienen: Die Nazis von damals, die Mitglieder der Christlichsozialen Partei sowie die Sozialdemokraten. Dieses Wiedersehen voller Ambivalenzen und Turbulenzen gab Edith Foster den Anstoß, ein Buch darüber zu schreiben, „Reunion in Vienna“, das in deutscher Sprache unter dem Titel „Maturatreffen“ erstmals 1989 erschien und lange vergriffen war.“

Via Milena Verlag

Ludwig Bemelmans: Die blaue Donau (Hörspiel) aus dem LOHRBär Verlag geht an Veronika L. aus Innsbruck

Die blaue Donau von Ludwig Bemelmans aus dem LOHRBär Verlag „Der 150-Seiten-Roman spielt etwa 1944 und beginnt in besagtem Biergarten ‚Zur Blauen Donau‘ (womit Bemelmans dem ‚Spitalgarten‘ in Stadtamhof ein Denkmal setzt; aber man kann natürlich auch an den Kneitinger Garten ‚Zur alten Linde‘ am Oberen Wöhrd denken).

Dort sitzen jene Bürger von Regensburg, die sich nicht an der Front oder im Konzentrationslager befanden, die genug Geld und Muße sowie die Freiheit hatten, die Schönheit der Brücke und deren Wiederschein zu meditieren, die Rauchwolken der Brauereien zu zählen und sich etwas zu essen zu bestellen. Doch auch das Essen, das es für die wenigen Privilegierten noch gibt, ist in diesen letzten Kriegsmonaten mehr als mager, und so gerät der ganze Biergarten außer Rand und Band, als auf einmal auf der Donau ein Floß mit einem Schwein darauf gesichtet wird. Es beginnt eine allgemeine Jagd auf das Schwein, bei der der Bürgermeister im Eifer des Gefechts in die Donau fällt und das Objekt der allseitigen Begierde entkommt.

„Das Schwein landet mit seinem Floß auf einer Donauinsel, die von den Fischers bewohnt wird, vier Leuten, die hier den berühmten Regensburger Rettich anbauen. Die Insel ist ein Stachel im Fleisch des Finanzamts, weil sie nirgends registriert ist, niemandem gehört, offiziell also gar nicht existiert und überdies Jahr für Jahr im Hochwasser versinkt (was die Fischers zum Anlaß für eine ausgedehnte Wallfahrt nehmen). Eine Gegenwelt zur übrigen Stadt.“

Via LOHRBär Verlag

Literarischer Adventkalender 2013/3

Dienstag, 3. Dezember 2013

JOACHIM RINGELNATZ: VORFREUDE AUF WEIHNACHTEN

Ein Kind — von einem Schiefertafel-Schwämmchen
Umhüpft — rennt froh durch mein Gemüt.

Bald ist es Weihnacht! — Wenn der Christbaum blüht,

Dann blüht er Flämmchen.
Und Flämmchen heizen. Und die Wärme stimmt
Uns mild. — Es werden Lieder, Düfte fächeln. —

Wer nicht mehr Flämmchen hat, wem nur noch Fünkchen glimmt,
Wird dann doch gütig lächeln.

Wenn wir im Traume eines ewigen Traumes
Alle unfeindlich sind — einmal im Jahr! —
Uns alle Kinder fühlen eines Baumes.

Wie es sein soll, wie’s allen einmal war.

Joachim Ringelnatz (1883 – 1934)

Weiterführende Links:
Joachim Ringelnatz Net
Joachim Rignelnatz Stiftung
Joachim Ringelnaz Verein

Nähere Informationen zum Thema Bücherverbrennung und Exilliteratur finden Sie in der Bibliothek von Petra Öllingers virtueller Wohnung: biografische Daten zu über 200 AutorInnen, Titellisten der verbrannten Bücher, Hinweise auf Sekundärliteratur und weiterführende Links.

Bis zum Dienstag, 17. Dezember 2013 haben Sie auch noch die Möglichkeit, am dreiundzwanzigteiligen Literaturquiz des Duftenden Doppelpunktes zum Thema Bücherverbrennung und Exilliteratur teilzunehmen. Sie erfahren viel über die gesuchten AutorInnen und können Bücher und CDs für die Weihnachtsferien gewinnen. https://literaturblog-duftender-doppelpunkt.at/2013/02/12/literaturquiz-zur-buecherverbrennung-1933/

Brillis Wort zum Montag

Montag, 2. Dezember 2013

Ein Hund ein Wort

Redaktionshund Brilli mit grauer Baskenmütze

Wuckerl – Teil 2

Bei der anschließenden Inspektion des Staubsaugerbeutels entdeckten die Hauskaspars die Ursachen des Geräusches: ein Stück Gummisohle – nicht von uns – sowie den Kopf eines Weihnachtsmannes aus Kunststein – nicht von uns.
„Ah, da ist er.“ Hauskaspar I wog den Kopf in der Handfläche hin und her.
Ich erinnerte mich noch gut daran, als im vergangenen Jahr der kleine Polyresin-Herr von Hauskaspar I beim Abstauben (!) vom Tisch gefegt wurde. Kopflos kullerte er über den Boden. Das Haupt des guten Mannes hingegen war unbemerkt unter die kleine Krimskramsallerleizeugs-Sitztruhe gerollt.
Nach Wochen vergeblicher Suche hatten die beiden sich damals dazu entschlossen, den Unterteil des Weihnachtsmannes wegzuwerfen …
Die Gummisohle schien niemand vermisst zu haben.

Werden Wollmäuse und Co. im Wohnungsgebiet einmal wöchentlich bejagt, gilt das Halali im Rucksack-und-Taschen-Revier einmal pro Monat. Die Hauskaspars durchforsten sämtliche Fächer und drehen deren Innerstes nach außen. Wir sind stets aufs Neue überrascht, welche Schätze die zwei aus den Untiefen bergen. Oder, anders ausgedrückt, was für Zeugs da rausfällt.
Hier eine Auflistung der letzten Ausbeute.
Fundort: Wanderrucksack
3 Kugelschreiber
1 Karotte, mumifiziert, laut Zwetschke jedoch noch genießbar
5 Äste, Länge zwischen 3 und 7 Zentimeter
1 Gacksackerl aus Papier, unbenutzt
5 Gacksackerln aus Plastik, unbenutzt
1 Originalpackung Diät-Keks-Knochen
1 Hosenknopf
3 Erfrischungstücher, davon 1 benutzt
2 Taschentücher, davon 2 benutzt
1 grünes eckiges Etwas, Identität nicht sicher (Hustenzuckerl?) und Herkunft unbekannt
4 Haselnüsse
1 Portions-Päckchen Kristallzucker, Inhalt verklumpt, laut Zwetschke jedoch noch genießbar

Fortsetzung folgt …

Wuckerl- Teil 1

Ein herzliches Wuff,
Ihre Brilli Paralia

Brillis Elektro Post

Literarischer Adventkalender 2013/2

Montag, 2. Dezember 2013

KURT TUCHOLSKY: GROSSSTADT-WEIHNACHTEN

Nun senkt sich wieder auf die heim’schen Fluren
die Weihenacht! die Weihenacht!
Was die Mamas bepackt nach Hause fuhren,
wir kriegens jetzo freundlich dargebracht.

Der Asphalt glitscht. Kann Emil das gebrauchen?
Die Braut kramt schämig in dem Portemonnaie.
Sie schenkt ihm, teils zum Schmuck und teils zum Rauchen,
den Aschenbecher aus Emalch glasé.

Das Christkind kommt! Wir jungen Leute lauschen
auf einen stillen heiligen Grammophon.
Das Christkind kommt und ist bereit zu tauschen
den Schlips, die Puppe und das Lexikohn.

Und sitzt der wackre Bürger bei den Seinen,
voll Karpfen, still im Stuhl, um halber zehn,
dann ist er mit sich selbst zufrieden und im reinen:
„Ach ja, son Christfest is doch ooch janz scheen!“

Und frohgelaunt spricht er vom ‚Weihnachtswetter‘,
mag es nun regnen oder mag es schnein.
Jovial und schmauchend liest er seine Morgenblätter,
die trächtig sind von süßen Plauderein.

So trifft denn nur auf eitel Gück hienieden
in dieser Residenz Christkindleins Flug?
Mein Gott, sie mimen eben Weihnachtsfrieden …
„Wir spielen alle. Wer es weiß, ist klug.“

Kurt Tucholsky (1890-1935)

Weiterführende Links:
„Linksammlung der „Freien Universität Berlin“
Kurt Tucholsky Gesellschaft

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Bis zum Dienstag, 17. Dezember 2013 haben Sie auch noch die Möglichkeit, am dreiundzwanzigteiligen Literaturquiz des Duftenden Doppelpunktes zum Thema Bücherverbrennung und Exilliteratur teilzunehmen. Sie erfahren viel über die gesuchten AutorInnen und können Bücher und CDs für die Weihnachtsferien gewinnen. https://literaturblog-duftender-doppelpunkt.at/2013/02/12/literaturquiz-zur-buecherverbrennung-1933/