Archiv für April 2018

Fotoprojektionen, Lesung und Buchpräsentation

Samstag, 28. April 2018

Eine Empfehlung des „Duftenden Doppelpunktes“

WERNER LANG, STRAMM. REPETITIVE ERZÄHLUNG

Stramm lernte in der Arbeit mit der alltäglichen Angst, alles richtig und jedem recht zu machen, die ihm in der Lehrzeit eingebläut wurde, zu leben. Ähnliches erzählte ihm auch einmal sein Bruder, der sein ganzes Leben als angelernter Hilfsarbeiter an einer Spannmaschine in diesem Werk verbracht hatte. Bei ihm galt es, die ersten paar Monate als Schnitzbinder durchzustehen, wo jeder glaubte, über die neuen Hilfsarbeiter verbal herfallen zu können. Damals war diese Stahlfabrik noch verstaatlicht.

Wann: Do. 3. Mai 2018, 19 Uhr
Wo: Werkl im Goethehof, Schüttaustraße 1-39/6/R02, 1220 Wien, Gassenlokal.

Einführung Manfred Krenn (Soziologe)

Werner Lang beschreibt in diesem Buch repetitiv am Beispiel einer in der Arbeitswelt der Stahlindustrie tätigen Person namens Stramm Lebens- und Arbeitsumstände .
Dieses Buch ist mit mehr als fünfzig Fotografien von Gue Schmidt versehen, welche die Umstände und Gegebenheiten von in dieser Arbeitswelt tätigen Personen illustriert.

Stimmungsvoll vorlesen

Mittwoch, 25. April 2018

Workshop für alle, die Kindern gerne vorlesen.

Vorlesen weckt bei Kindern das Vergnügen an Literatur. Im Rahmen von theoretischen Inputs und vielen praktischen Übungen widmen sich die TeilnehmerInnen u.a. den Fragen: Nach welchen Gesichtspunkten können Bücher/Geschichten (Inhalte/Illustrationen) ausgewählt werden? Wie kann ich eine Vorlesesituation gestalten? Wie setze ich meine Stimme als Werkzeug ein?

Eine Kooperation mit dem „Wiener Bücherschmaus“ – Verein für Leseförderung und Buchkultur.

Referentin: Maga. Petra Öllinger (gemeinsam mit Herrn Fuchs und Igor) von den „Duftenden Doppelpunkten“. Psychologin, Autorin, Schreibcoach, ausgebildete Vorlesepatin, Absolventin des STUBE-Fernkurses für Kinder- und Jugendliteratur.

Datum: Dienstag, 8. Mai 2018
Uhrzeit: 18:30-21:00 Uhr
Ort: Galerie KoKo, Mittelgasse 7, 1060 Wien
Teilnahmegebühr: Euro 22,00 / Person

Achtung: begrenzte TeilnehmerInnenzahl
Anmeldung telefonisch 0677/612 659 11
Anmeldung per Mail

Der Große Böse Fuchs

Montag, 9. April 2018

Teestunde mit Steckrüben. Oder: Vom irrwitzigen – vermeintlichen – Scheitern

Auf dem Bauernhof Unruhe stiften, Angst und Schrecken verbreiten, all das würde er gerne, der Fuchs. Stattdessen bezieht er von den Hennen Schelte. Auch der Wolf, der aus dem Loser einen richtigen Fuchs, ein richtiges Raubtier!, machen möchte, scheitert an dem wehrhaften Federvieh (Teufels-Hühner, die sich schon mal mit Holzlatten, Heugabeln und Fackeln zur Wehr setzen). Nicht genug dieses Irrwitzes ist der Fuchs alsbald mit drei frisch geschlüpften Küken konfrontiert, die ihn für ihre Mama und folglich sich selbst für Füchse halten. Statt die Kleinen zu verspeisen, wie von Fuchs und Wolf ursprünglich geplant, stellt der Fuchs sich den Herausforderungen der Küken-Erziehungsarbeit. Zuerst nur äußerst widerwillig entwickelt er schließlich Zuneigung zu seinen drei Sprösslingen. Allerdings hat der Wolf nicht auf die ursprüngliche Idee des Eierklaus vergessen, und auch die Hühner merken nach einiger Zeit, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugeht …

Diese witzige Geschichte erzählt der französische Cartoonist, Animator und Filmemacher Benjamin Renner in zum Schreien komischen Bildern (wenn die lieben Kleinen Teegesellschaft spielen und eine Steckrübe als Gräfin titulieren, wenn die Hühner ihre Vereinssitzung einberufen, weil der Wach- und Hofhund seinen Aufgaben nicht nachkommt, bleibt kein Auge trocken). Wenige kleine Striche genügen für die Darstellung der sehr abwechslungsreichen Gemütszustände all dieser tierischen ProtagonistInnen. Wie mit Mosaiksteinchen gestaltet Benjamin Renner viele kleine, slapstickartige Szenen zu einem Tableau der Fauna, wie es die Menschenwelt noch kaum erlebt haben dürfte. Und doch sind diese beiden Universen gar nicht so verschieden. Hier wie da quengeliger Nachwuchs, Tücken der Erziehung, seltsame Freunde, Tarnen und Täuschen, Fragen nach der eigenen Herkunft, überbesorgte Mütter, Elternvereine …

Der Band ähnelt mit bis zu acht Bildchen pro Seite Filmsequenzen. Tatsächlich bildet Benjamin Renners Graphic Novel auch die Basis des französischen Animationsfilms „Le Grand Méchant Renard et autres contes“.

Petra Öllinger

Benjamin Renner (Text & Ill.): Der Große Böse Fuchs. (Originaltitel: Le Grand Méchant Renard)
Aus dem Französischen von Benjamin Mildner
avant-verlag Berlin, 2017
Softcover, 192 Seiten, € 25,80 (Ö)
Über Benjamin Renner
Trailer zum Film
© Buchcover: avant-verlag