Archiv für November 2018

Mahlzeit! Appetit auf Bücher – Workshop

Donnerstag, 29. November 2018

Ein Workshop mit vielen Ideen für Erwachsene, die bei Kindern den Gusto auf Literatur wecken möchten.

Anhand praktischer Übungen lernen die TeilnehmerInnen verschiedene „Zutaten“ kennen, um die Neugierde von Kindern (6-10 Jahre) auf Bücher zu wecken: Geschichten von der Leine, Buchhitparade, Satzrallye usw. Diese Übungen bieten den Kindern auch die Möglichkeit, verschiedene Gestaltungsmerkmale von Büchern kennenzulernen, eigene Gedanken zu formulieren, sich mit anderen über Geschichten auszutauschen.

Datum: Donnerstag, 13. Dezember 2018
Uhrzeit: 18:30 – 21:00
Ort: VHS Mariahilf Neubau Josefstadt, 1060 Wien, Damböckgasse 4
Teilnahmegebühr: Euro 16,30 /Person
Referentin: Maga. Petra Öllinger, Psychologin, Autorin, Schreibcoach, ausgebildete Vorlesepatin, Absolventin des STUBE-Fernkurses für Kinder- und Jugendliteratur.
Anmeldung bitte bei VHS Mariahilf Neubau Josefstadt.
T.: +43 1 891 74 106 000
E-Mail an die VHS Mariahilf

Die Schneiderin des Nebels

Montag, 12. November 2018

Mit Poesie den Blick schärfen

Sie wollen ihre Falten verstecken. Sie möchten die Eltern nicht mehr sehen. Sie haben zuviele Schulden. Nur nicht genau hinschauen. Abhilfe schafft ein kleines Mädchen namens Rosa. Ihre Stoffkreationen aus Nebelfäden helfen den Menschen, ihre Falten, die Eltern, zuviele Schulden und vieles andere zu verschleiern. Doch immer droht der Nebel sich zu lichten und er muss erneuert werden. Dazu fängt Rosa den Nebel jeden Morgen am Flussufer mit einem Schmetterlingsnetz ein und beginnt zu spinnen. Tag für Tag. Eines Tages erhält Rosa einen Brief ihres lange abwesenden Vaters. Erinnerungen tauchen auf an eine frohe Kindheit und deren abruptes Ende. Es sind schmerzhafte Erinnerungen; gleichzeitig jedoch schärft sich Rosas Wahrnehmung, ihr persönlicher Nebel lichtet sich. Als der Vater zurückkehrt, hat Rosa ein ein spezielles Geschenk für ihn. Gewebt aus Sonnenstrahlen.

Wie schon in „Die große Wörterfabrik“ oder „Der Bär und das Wörterglitzern“ öffnen Agnès de Lestrade (Text) und Valeria Docampo (Illustration) mit ihrem neuen Buch „Die Schneiderin des Nebels“ wieder eine Tür in die Welt der Poesie und Melancholie. Rosas (Um-)Welt ist zunächst vernebelt, dunkel. Valeria Dacampo unterstreicht diese Düsternis mit vereinzelten Transparentpapier-Seiten, darauf schwarz gezeichnete Szenen, und kalten Farben. Als der Vater ankündigt, Rosa bald zu besuchen, ändern sich die Farben. Strahlendes Gelb, Gold, Weiß dominieren nun. Und wer genau hinsieht, findet immer wieder kleine, reizvolle „stoffliche Andeutungen“: die an einem Schal strickende Mutter, ein Wollknäuel als dünner Strich angedeutet, Spindel, die hohen Bäumen ähneln …

Warum wollen die Menschen so vieles unter den Teppich kehren? Wo war der Vater in der Zwischenzeit? Was ist mit der Mutter? Agnès de Lestrades Text lässt viele Leerstellen und Freiräume offen zum eigenen (Weiter-)Spinnen von Geschichten. Und wahrscheinlich werden diese so vielfältig sein wie die Möglichkeiten, Sonnenstrahlen und Nebelfäden einzufangen.

Petra Öllinger
Agnès de Lestrade (Text) & Valeria Docampo (Illustrationen): Die Schneiderin des Nebels
Aus dem Französischen von Anna Taube
Mixtvision, München 2018
48 Seiten, gebunden mit Leinenrücken, € 18,40 (Ö)

Über Valeria Docampo
Über Agnès de Lestrade

© Cover: Mixtvision / Illustration Valeria Docampo

„STRAMM“ eine Repetitive Erzählung

Freitag, 2. November 2018

Präsentation, Fotoprojektionen, und Lesung: „STRAMM“ eine Repetitive Erzählung von Werner Lang

Wo: Perinetkeller, Perinetgasse 1, 1200 Wien
Wann: Mo., 12. November 2018, 19:30 Uhr

Ein Viertel des Buches behandelt die Arbeitsbedingungen in einem Stahlwerk in der Obersteiermark. In das Buch wurden auch 50 Fotografien aus dem Stahlwerk von Gue Schmidt, aufgenommen. Andere Teile des Buches beschreiben Arbeitsprozesse, Arbeitsunfälle, und die sogenannte Freizeit von Arbeitern, hauptsächlich die Freizeit vom Stramm, wie die Zeit nach der Arbeit in allgemeinen bezeichnet wird.

Werner Lang, geboren 1955 in Hönigsberg, lebt in Wien. War tätig als Betriebsschlosser, Schweißer, Monteur, Verschieber, Lokführer, Kranführer, zerstörungsfreier Werkstoffprüfer. War in der Gewerkschaftsbewegung, Friedens- und Umweltbewegung aktiv. Weiters: Ausstellungen, Vorträge, Puppentheater für Erwachsene, Kleintheater. Schreibt für die Kulturzeitschrift Tarantel und theoretische, sozialpolitische Artikel für das Magazin des Gewerkschaftlichen Linksblocks „Die Arbeit“. Letzte Veröffentlichungen: Vor Ort; Theaterstück (Sonderheft Tarantel) Arbeitswelten in Bild und Wort (VIZA Edit 2012) Gasthaus Sudy, ein Theater (edition tarantel 2013) (Herausgeber) Erich Zwirner: Schreib! Arbeiter! (edition tarantel), 2013 (Herausgeber) Eva Priester: Der Weltkrieg I – Ende und Anfang, edition tarantel, Tarantel Werkkreis Literatur der Arbeits (losen) Welt, Wien 2014 „Herzblut“ Beschädigte/r Erzähler/Erzählungen, Herausgeber: Werkkreis Literatur der Arbeitswelt – Werkstatt Wien, mit Unterstützung der MA 17/ Kulturabteilung der Stadt Wien, edition tarantel, 2016

Fotos von Gue Schmidt. Geboren, lebt und arbeitet. Verschiedene Stadien. Seit Beginn der 80er Jahre Arbeiten in den Bereichen visuell-akustischer Medien, im elektronischen Raum, Fotografie, Installationen und Performances inner- und außerhalb Europas. Preise und Stipendien.