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Nähere Infos: Wiener Bücherschmaus

BuchQuartier

13. Oktober 2014 von eag

Der Markt der Independent- und Kleinverlage

BuchQuartier Warum das Ganze? Kennen Sie die edition kürbis? Schon etwas von TRAUMAWIEN gelesen? Oder von ohneohren gehört? Sehen Sie. Deswegen das Ganze. Deswegen gibt’s besondere Lektüre abseits von Mainstream-Buchstabeneffekt-Hascherei. Deswegen tummeln sich bereits zum zweiten Mal besondere, unabhängige Verlagsmenschen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz im „BuchQuartier“ in den Räumlichkeiten der Arena21 und der Ovalhalle im Wiener MuseumsQuartier.

BuchQuartier 2013 Der VeranstalterInnen sind es heuer mehr als doppelt so viele wie bei der ersten Veranstaltung im vergangenen Jahr: achtzig.
Zwei Tage lang öffnen sie den BesucherInnen einen literarischen Kosmos, strotzend vor Erzählfreude, Wahnwitz, Seltsamkeiten … Wo sonst dürfen Bücher mit Titeln wie „Das alte Meer & das linkshändige Schwein über dem Dach meines Heimathauses“ ins Rampenlicht.

Buchquartier 2013 Bei 0,- Euro (in Worten: null) Eintritt gibt es allerlei zu belauschen, zu tun, zu sehen – fast non-stop! Das Programm, ausgesucht und zusammengestellt von den Umtriebigen der KOMISCHE KÜNSTE VERLAGSGES.M.B.H., verspricht u. a. Bingolesungen, eine Lesung plus Nähworkshop; man kann AutorInnenautogramme ergattern oder sich bei einer Diskussion tapfer der Frage stellen: „Wer braucht heute noch Verlage?“
Obwohl, diese Frage könnte ganz einfach beantwortet werden: deswegen!

bq_buchquartier_logo_72dpi_web BuchQuartier – der Markt der Independent- und Kleinverlage: Programmdetails

Wo das Ganze? Im MuseumsQuartier Wien, in den Räumlichkeiten der Arena21 und der Ovalhalle, Museumsplatz 1, 1070 Wien

Wann das Ganze? 25. und 26. Oktober, jeweils von 10.00 bis 19.00 Uhr

Fotokredit: KoCo

Erster Weltkrieg – Literaturquiz 2

1. Oktober 2014 von eag

Unter allen richtigen Einsendungen wird diesmal Literatur aus der edition atellier, dem Gmeiner Verlag und dem LOHRBär Verlag verlost.

Elena Messner DAS LANGE ECHO Cover Rumplhanni Booklet Heiger Ostertag Potsdamer Affäre Horst Bosetzky Fahnenflucht

Messner, Elena: Das lange Echo. edition atelier, 192 Seiten. Gebunden mit Schutzumschlag und Lesebändchen. Auch als E-Book erhältlich. „Ein Roman über sinn- und schamlos vergeudetes und zerstörtes Leben, über ein finsteres Kapitel der österreichischen Geschichte und über die Sehnsucht nach Aussöhnung.“

Lena Christ: Die Rumplhanni. LohrBär Verlag, Hörspiel, 3CDs, 200 Minuten. „Der LOhrBär-Verlag veröffentlicht das aufwendigste Hörbuch seiner zehnjährigen Verlagsgeschichte, die Hörspielfassung von Lena Christs Roman »Die Rumplhanni« aus dem Jahr 1916: vier Stunden Spielzeit, 53 Sprecherinnen und Sprecher und zwei Musik-Ensembles.“

Heiger Ostertag: Potsdamer Affäre. Kriminalroman. Gmeyner Verlag, 344 Seiten, Paperback. „Kurz vor dem Ersten Weltkrieg. Hinter den Kulissen der europäischen Großmächte wird längst gekämpft, der Krieg der Geheimdienste hat begonnen. Der 23-jährige Oberleutnant Wedigo von Wedel aus dem 1. Garderegiment in Potsdam wird nach Berlin abkommandiert.“

Horst Bosetzky: Fahnenflucht. Kriminalroman. Gmeiner Verlag, 271 Seiten, Paperback. „Berlin im Jahre 1917. Es gibt Massenstreiks gegen den Krieg und Hunger, auf den Märkten werden Stände geplündert, Schwarzhändler erzielen Höchstpreise.“

ANTWORTEN bitte bis zum 31. Oktober 2014 um 12:00 Uhr an: Literaturquiz Duftender Doppelpunkt oder direkt via Kontaktseite des „Duftenden Doppelpunktes“. Am Abend desselben Tages werden die Rätselfragen aufgelöst und die GewinnerInnen der Buchpreise bekanntgegeben.

Die Quizfragen

  • Wie heißt der Autor?
  • Wie lautet der Titel seiner 1917 in der Schweiz veröffentlichten Novellensammlung?
  • Unter welchem Titel erscheint 1918 sein zweites großes Buch gegen den Krieg, in dem er das Leben deutscher Soldaten an der Front schildert?
  • An alle FreundInnen der Recherche – die Zusatzfrage kann, muss aber nicht beantwortet werden, um am Literaturquiz erfolgreich teilzunehmen:
    Welches Land gedenkt dem gesuchten Schriftsteller mit einem bronzenen Denkmal?

Das Literaturquiz

Der Krieg geht bereits in sein viertes Jahr, als die zuvor in einigen Schweizer Zeitungen anonym erschienen Novellen im Züricher Verlag Rascher veröffentlicht werden.
In ihnen schildert der Autor den Alltag des Krieges und „versammelt sechs zyklisch angeordnete, im Einzelnen jedoch unabhängig voneinander lesbare Erzählungen, in denen die Traumatisierungen, Verwundungen und Versehrungen der einfachen Soldaten und ihrer Angehörigen vom ‚Abmarsch‘ in der ersten Erzählung bis zur ‚Heimkehr‘ der Verstümmelten in der letzten Geschichte im Zentrum stehen. Kontrastiert wird diese Perspektive in der Erzählung ‚Der Sieger‘ in der Mitte des Bandes, in der mit bitterer Satire das Porträt eines hochrangigen ‚Schlachtenlenkers’ gezeichnet wird, der im sicheren Abstand zur Front residiert und keine größere Furcht als diejenige kennt, der Krieg könnte vorzeitig zu einem Ende kommen und ihn solchermaßen um die Lorbeeren seines Feldherrenruhms bringen. Doch freilich: ‚Gott sei Dank! Noch gab es Krieg.‘“

Der Autor, Oberleutnant der Artillerie und in Budapest in großbürgerlichen Verhältnissen aufgewachsen, kommt im Ersten Weltkrieg an der Isonzofront zum Einsatz. Das Grauen des Krieges macht ihn im Herbst 1915 zum sogenanten „Kriegszitterer“. Das Tagebuch Romain Rollands gibt über die näheren Umstände, die zum Kriegszittern (posttraumatische Belastungsstörung) seines Schriftstellerfreundes führten, Auskunft. Dieser „hatte einen schweren Nervenschock. Er hat gesehen, wie zwei Ochsen und drei Männer von einer Granate in Stücke gerissen wurden. Im ersten Augenblick spürt er nichts. Aber zwei Tage später, als man eine Platte mit noch blutigen Steaks auf seinen Tisch stellte, begann er zu heulen, spie, wurde von Krämpfen geschüttelt“.

Nach längerem Lazarettauffenthalt begibt er sich im Sommer 1916, er ist vom Militärdienst freigestellt, zur Kur nach Davos. In der Schweiz entstehen die Novellen, in denen er sich die grauenhaften Kriegserlebnisse von der Seele schreibt. Sie werden zur Grundlage seines größten literarischen Erfolges. Allein bis Mitte 1918 verkauft der Rascher Verlag 20.000 Exemplare des Buches.

Karl Kraus empfiehlt es in der Fackel* als Pflichtlektüre. Trotz Zensur der kriegsführenden Staaten, die das Werk wegen seiner pazifistischen Haltung umgehend unterdrücken, stößt es auf großes Interesse und wird rasch ins Englische und Französische übersetzt. Bis Anfang der 30er Jahre folgen viele weitere Übertragungen, so ins Chinesische, Jiddische und ins Esperanto.

Ende 1917 erhält er per Marschbefehl den Auftrag, sich bei der k. u. k. Armee in Ungarn einzufinden. Er bleibt in der neutralen Schweiz, wird zum Emigranten und Deserteur. Es folgt seine Degradierung in Abwesenheit, Österreich-Ungarn und Deutschland sind ihm bis zum Ende des Krieges versperrt.

1918 veröffentlicht er einen Roman über das Leben deutscher Soldaten an der Front und widmet diesen Romain Rolland.
Zu der im letzten Kriegsjahr in Bern stattfindenden internationalen Frauenkonferenz für Völkerverständigung schreibt er den Text „Frauen im Krieg“.

Der Autor und Pazifist wird unter tatkräftiger „Unterstützung“ der nationalsozialistischen Kulturpolitik dem Vergessen preisgegeben. Seine sämtlichen Schriften landen 1933 auf den Scheiterhaufen. Er stirbt 1943 im Exil in Amsterdam.

Das gleichzeitige Auslaufen des Urheberanspruches 70 Jahre nach dem Tod des Schriftstellers und das Gedenken an 100 Jahre Erster Weltkrieg haben ihre positiven Spuren hinterlassen: Die Novellensammlung wurde sowohl vom Elektrischen Verlag als auch vom Milena-Verlag neu aufgelegt und in der im Vorjahr im Wallstein Verlag publizierten Anthologie „Krieg – von allen Seiten“ ist seine Erzählung vom „Heldentod“ augfenommen.

Vielleicht der Beginn einer kleinen Renaissance – die hoffentlich über sein erfolgreichstes Buch hinausgeht. Wiederzuentdecken gäbe es im Oevre des Autors noch zur Genüge!

*Karl Kraus, Die Fackel, Nr. 462, Wien 1917.

Beiträge vor einem Jahr:
Lesung Alfred Hirschenberger

Heinrich Wandt

30. September 2014 von eag

Die Turmuhr schlug zwölf Uhr mittags. High Noon, die „Duftenden Doppelpunkte“ schritten zur Verlosung und schafften diese auch ohne Unterstützung von Grace Kelly und Gary Cooper. ;-)

178 Mails waren in den letzten 4 Wochen eingetroffen. Die Namen der TeilnehmerInnen kamen in ein Sackerl, wurden durchgeschüttelt und voilà, in diesem Beitrag stellen wir die verlosten Bücher und deren GewinnerInnen vor.

Wir freuen uns über das große Interesse an der literarischen Spurensuche anlässlich des Gedenkens an 100. Jahre Erster Weltkrieg und wünschen Ihnen für die weiteren Quizrunden eine interessante Lektüre und viel Glück.

Gesucht wurde diesmal nach Heinrich Wandt. Hier die Fragen und Antworten:

  • Wie heißt der Autor? Heinrich Wandt
  • Wie lautet der Titel seines 1920 erstmals veröffentlichten und mit dem Untertitel „Streiflichter zum Zusammenbruch“ versehenen Buches? Etappe Gent
  • Zusatzfrage: Unter welchem Titel wurde 1928 der Folgeband veröffentlicht und wer war der Schöpfer des Buchcovers, dessen Gestaltung zur sofortigen Beschlagnahmung des Werkes führte? Titel: Erotik und Spionage in der Etappe Gent. Buchcover: John Heartfield

Nähere Infos über Heinrich Wandt finden Sie im seiner Person gewidmeten Rätsel auf der Seite „Erster Weltkrieg – Literaturquiz Teil 1″.

Das nächste Quiz wird am Mittwoch, dem 01. Oktober 2014 veröffentlicht. Zur Beantwortung der Fragen haben Sie bis Freitag, dem 31. Oktober 2014 um 12:00 Uhr Zeit.

Erinnerung: Gerne erinnern wir Sie an die jeweilig aktuelle Runde. Senden Sie uns bitte einfach ein leeres Mail mit dem Betreff „Literaturquiz Erinnerung“.

***

Ein herzliches Dankeschön senden wir dem Karl Dietz Verlag in Berlin und dem Gmeiner Verlag in Meßkirch, die für diese Quizrunde die Preise zur Verfügung gestellt haben.

Heinrich Wandt, Erotik und Spionage in der Etappe Gent. Karl Dietz Verlag, 368 Seiten, Broschur geht an Frau Claudia W.

Heinrich Wandt Erotik und Spionage in der Etappe Gent „‚Etappe Gent‘ (1920) war das erste Antikriegsbuch, das in der Weimarer Republik erschien. Es löste einen der größten Skandale dieser Zeit aus, denn in ihm wurde die deutsche Besatzungspolitik in Belgien während des Ersten Weltkrieges schonungslos offengelegt.
Der Autor des Buches, Heinrich Wandt, wurde 1923 auf Befehl der Reichswehrführung nach Potsdam entführt und in einem Militär-Geheimprozeß zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt. 1925 bekam der ehemalige KPD-Vorsitzende Paul Levi Wind von diesem Skandal und machte ihn im Reichstag öffentlich; 1926 mußte Wandt entlassen werden.
Wandts folgendes Buch, ‚Erotik und Spionage in der Etappe Gent‘ (AGIS Verlag Berlin-Wien), wurde wegen seines provokanten Umschlags – den John Heartfield gestaltet hatte – sofort verboten und bis auf wenige Exemplare vernichtet. Hier wird erstmals der Umschlag unzensiert vorgelegt. Ergänzt wird der Text um einige Abschnitte aus ‚Etappe Gent‘, die das Verständnis erleichtern.“
Via Karl Dietz Verlag

Horst Bosetzky: Fahnenflucht. Kriminalroman. Gmeiner Verlag, 271 Seiten, Paperback geht an Silke E.

Buchcover Horst Bosetzky, Fahnenflucht „Berlin im Jahre 1917. Es gibt Massenstreiks gegen den Krieg und Hunger, auf den Märkten werden Stände geplündert, Schwarzhändler erzielen Höchstpreise. Um nicht an der Front verheizt zu werden, desertiert der junge Friseur Louis Maleike, verkleidet sich als Frau und lebt als Louise Schulz in einem kriegsbedingt geschlossenen Herrenfrisiersalon. Als ein Mord geschieht, gerät Louise alias Louis unter Verdacht und muss untertauchen. Kommissar Fokko v. Falkenrhede heftet sich an seine Fersen …“

„Der Autor ist emeritierter Professor für Soziologie und veröffentlichte neben wissenschaftlichen Arbeiten zahlreiche, zum Teil verfilmte und preisgekrönte Kriminalromane.“ Via Gmeiner Verlag

Eva-Maria Bast: Mondjahre. Ein historischer Roman vom Bodensee. Gmeiner Verlag, 466 Seiten, Paperback geht an Annemarie M.

Buchcover Eva Maria Bast, Mondjahre „Deutsches Reich 1914. Johanna, Sophie und Luise sind drei mutige, starke und schöne junge Frauen, die Zukunft liegt verheißungsvoll vor ihnen. Doch dann bricht der Krieg aus und sie lernen das Leben von seiner finstersten Seite kennen. Sophie erwartet ein Kind von einem Franzosen, der jetzt Feind ist, Luise und Johanna geraten in russische Gefangenschaft. Der Krieg verlangt ihnen alles ab. Aber er macht sie auch stärker.“

„Eva-Maria Bast initiierte und schrieb die Buchreihe ‚Geheimnisse der Heimat‘, die 2011 in der edition Südkurier startete, und mit dem deutschen Lokaljournalistenpreis der Konrad Adenauer Stiftung (Kategorie Geschichte) ausgezeichnet wurde. 2012 begann sie sich auch der Belletristik zu widmen.“ Via Gmeiner Verlag

Heiger Ostertag: Potsdamer Affäre. Kriminalroman. Gmeyner Verlag, 344 Seiten, Paperback geht an Sandra R.-R.

Buchcover Heiger Buchcovr Ostertag Potsdamer Affäre „Kurz vor dem Ersten Weltkrieg. Hinter den Kulissen der europäischen Großmächte wird längst gekämpft, der Krieg der Geheimdienste hat begonnen. Der 23-jährige Oberleutnant Wedigo von Wedel aus dem 1. Garderegiment in Potsdam wird nach Berlin abkommandiert. Die Abteilung III b, die Geheimdienstabteilung des Deutschen Generalstabs, hat ihn angefordert, um feindliche Agenten aufzuspüren. Von Wedel stürzt sich in die glitzernde Halbwelt des künstlerischen Berlins, wo neben zwielichtigen Gestalten eine verführerische Gräfin auf ihn wartet.“

„Heiger Ostertag war Luftwaffenoffizier und studierte anschließend Germanistik, Geschichte und Nordgermanische Philologie. Nach Milieuromanen und Kriminalgeschichten schreibt Ostertag primär Romane mit historischem Hintergrund.“ Via Gmeiner Verlag

Beiträge vor einem Jahr:
Brillis Wort zum Montag

Kaffee in Wien – das Weltkulturerbe im Häferl

11. September 2014 von eag

Eine kleine Hommage des Holzbaum Verlages an den Kaffee in Wien

Kaffee in Wien Holzbaum Verlag Wenn man sein Wiener Stammcafé hat, dann hat man’s. Und will gar kein anderes kennenlernen, denn nirgendwo sonst gibt es einen, wie den Herrn Hans. Oder eine wie die Frau Isolde. Die brauchen nicht mehr zu fragen: „Was darf‘s sein?“ Weil man doch seit Jahr und Tag den kleinen Braunen trinkt. Oder den Verlängerten. Oder den Doppelmokka.
Dann schielt man doch ins Büchlein „Kaffee in Wien“, bleibt fürs Erste skeptisch und fragt sich: „Steht da überhaupt auch was über Kaffeemaschinen?“ Man blättert darin und findet einen kurzen Abriss darüber. Sogar der Filterkaffee hat einen Auftritt. Man nimmt einen Schluck vom kleinen Braunen. Oder vom Verlängerten. Oder vom Doppelmokka. Und liest über die verschiedenen Röstungen. Jaja. Aber über die Mehlspeisen? Steht auch was drinnen. Man bestellt im Stammcafé einen warmen Apfelstrudel. Oder einen Milchrahmstrudel. Oder ein Paar Sacherwürschtel. Nun gut. Aber über die neuen, jungen Kaffeesieder/inn/en? Ja, steht auch was drinnen. Und die Röstereien in Wien? Ha! Schon reibt man sich schadenfroh die Hände. Zu früh! Naber und Co. – alle da.
Man blättert im Register und linst nach dem Stammcafé. Steht da etwas darin? Hätte man es nicht ahnen können? Man gibt sich geschlagen. Auch wenn es einem bei Schlagsahne oder bei lecker in einem Büchlein über Wiener Caféhäuser ein bisschen flau wird. Aber schon eilt der Herr Hans, oder die Frau Isolde, herbei und serviert einen zweiten kleinen Braunen. Oder Verlängerten. Oder Doppelmokka. Danach geht’s wieder besser.
Doch nun ist man schon der Versuchung erlegen. Man leert ein bisschen schneller als sonst die Tasse. Schnappt sich das Büchlein, stromert durch die Stadt. Vielleicht findet man doch einen weiteren Ort mit einem Herrn Hans. Oder einer Frau Isolde.
Ein zweites Stammcafé – warum nicht?
Oder ein drittes …

Petra Öllinger

Holzbaum Verlag: Kaffee in Wien. Wien, 2014. 128 Seiten. Euro 9,90

Beiträge vor einem Jahr:
Schnipsel aus Literatur, Wissenschaft und Politik – Teil 2, 80 Jahre Bücherverbrennung - Literaturquiz Teil 17

SOL-Kalender 2015

9. September 2014 von eag

Ein Wandkalender der besonderen Art

Sol-Wandkalender 2015

Sol-Kalender 2015

Heuer entsteht bereits zum zwölften Mal der überkonfessionelle SOL-Wandkalender, dieses Mal mit inspirierenden Bildern und Texten rund ums Thema „Träume“. Herausgegeben wird der Kalender vom Verein SOL (Menschen für Solidarität, Ökologie und Nachhaltigkeit) in Zusammenarbeit mit VertreterInnen unterschiedlicher Glaubensgemeinschaften. So vereint dieser Kalender Texte und Feiertage der Bahá‘í, der buddhistischen, christlichen, islamischen und jüdischen Tradition sowie Weisheiten großer DichterInnen und PhilosophInnen .

Frage dich, was dich lebendig macht, und dann mach genau das. Denn das ist, was die Welt braucht: Menschen, die lebendig geworden sind. Howard Thurman, 1899–1981, afroamerikanischer Autor, Philosoph und Theologe

Als pdf kann der Kalender in digitaler Form angesehen werden.

Der Subskriptionspreis gilt für Bestellungen bis zum 21. September 2014 und beträgt wohlfeile 10,- Euro.
Danach kostet der Kalender um 2.- € mehr. Er wird Mitte Oktober allen BestellerInnen zugeschickt.

Bestellungen und Anfragen an: sol@nachhaltig.at oder telefonisch an 0043/(0)1/876 79 24.

Der Verkaufserlös wird für die Unterstützung von SOL-Projekten verwendet.

Beiträge vor einem Jahr:
Brillis Wort zum Montag, Schreibsalon im Herbst 2013 - Beginn am 23. Oktober 2013

Erster Weltkrieg – Literaturquiz Teil 1

1. September 2014 von eag

Unser diesjähriges Literaturquiz widmen wir jenen AutorInnen, die den Ersten Weltkrieg erlebt und durchlitten haben, sei es an der Front, in der Etappe, als Kriegs- bzw. Zivilgefangene oder an der „Heimatfront“, und uns in ihrem Schreiben das Grauen des Krieges überliefert haben.
Ab 1933 wurden viele dieser SchriftstellerInnen im „Deutschen Reich“ verfemt, verfolgt und letztlich vergessen.

Neben der Herausforderung des Knobelns, der Anregung, Wohlbekanntes wiederzulesen oder sich auf Neues einzulassen, können Sie in jeder Quizrunde einige Bücher gewinnen.

Unter allen richtigen Einsendungen wird diesmal Literatur aus dem Dietz Verlag und dem Gmeiner Verlag verlost.

ANTWORTEN bitte bis zum 30. September 2014 um 12:00 Uhr an: Literaturquiz Duftender Doppelpunkt oder direkt via Kontaktseite des „Duftenden Doppelpunktes“. Am Abend des 30. September werden die Rätselfragen aufgelöst und die GewinnerInnen der Buchpreise bekanntgegeben.

Die Quizfragen

  • Wie heißt der im folgenden Rätsel gesuchte Autor?
  • Wie lautet der Titel seines 1920 erstmals veröffentlichten und mit dem Untertitel „Streiflichter zum Zusammenbruch“ versehenen Buches?
  • Zusatzfrage: Ihre Beantwortung ist für die erfolgreiche Teilnahme am Quiz nicht erforderlich: Unter welchem Titel wurde 1928 der Folgeband veröffentlicht und wer war der Schöpfer des Buchcovers, dessen Gestaltung zur sofortigen Beschlagnahmung des Werkes führte? Einen ersten Anhaltspunkt bietet das in diesem Beitrag abgebildete Foto.

ERINNERUNG: Wenn Sie an die jeweils aktuelle Quizrunde erinnert werden möchten, senden Sie uns bitte einfach ein leeres Mail mit dem Betreff „Literaturquiz Erinnerung“.

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Das literarische Rätsel

Es ist nicht viel, was über den 1890 in Stuttgart geborenen Autor und Journalisten in öffentlich zugänglichen Materialien nachzulesen ist. Nicht zuletzt ist er, „… ein begabter Erzähler, der seine Geschichte dem jeweiligen Empfänger ‚anpasste‘“. Alleine aus den Jahren 1912 bis 1927 sind fünf Variationen seiner Lebensgeschichte überliefert.

Foto: Karl Dietz Verlag, Berlin.

Foto: Karl Dietz Verlag, Berlin.

1912 eingezogen, desertiert er wenige Monate später und lebt in Paris. Heimgekehrt ins Deutsche Kaiserreich meldet er sich im Februar 1914 freiwillig im Arresthaus seiner Garnison als Fahnenflüchtiger. Trotz seiner Schrift „Geschichte eines deutschen Fahnenflüchtigen“, sie wird in der „Württemberger Zeitung“ in Fortsetzungen veröffentlicht und endet mit dem Aufruf „Werdet nicht fahnenflüchtig!“, erhält er acht Monate Militärgefängnis. Im November desselben Jahres wird er an die Front geschickt und verbleibt nach einem Lazarettaufenthalt in der Etappe im belgischen Gent. Dort arbeitet er als Schreiber und in den letzten Kriegsmonaten als Redakteur der „Kriegszeitung der 4. Armee“.

Als er im August 1919 in der „Weser-Zeitung“ unter dem Titel „Belgische Briefe“ seine Sichtweise über den Ersten Weltkrieg veröffentlicht, vertritt er durchaus noch als vaterländisch zu bezeichnende Gedanken.
In seinem zweibändigen Bestseller, der erste Band wird 1920 veröffentlicht und trägt den Untertitel „Streiflichter zum Zusammenbruch“, kann man ganz anderes lesen. Faktenreich setzt er sich darin mit dem deutschen Besatzungsterror in Belgien auseinander und dekonstruiert so erzählend, exakt und realistisch den 1. Weltkrieg.

Von 1921 an wird er mehrmals verhaftet, im Jänner 1923 aus dem damals von Frankreich besetzten Düsseldorf entführt und nach Leipzig gebracht. Dort kommt es wegen eines mit illegalen Mitteln aus dem Reichsarchiv beschafften Dokuments aus dem Jahre 1918 zur Anklage. In dem Verfahren, es wird auch als „deutscher Dreyfus-Prozess“ bezeichnet, wird er zu sechs Jahren Zuchthaus („Schweigehaft“) verurteilt.

Im Frühjahr 1925 thematisiert Paul Levi den Prozess in einer Reichstagsrede. Er sorgt dadurch im Ausland, insbesondere in Belgien, für Aufmerksamkeit und in der deutschen Justiz für Verunsicherung. Der Fall wird wieder aufgenommen und im Februar 1926 stimmt der Reichspräsident Hindenburg der Begnadigung des Häftlings zu.

Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten wird er abermals festgenommen. Er kommt allerdings rasch wieder frei und bleibt danach bis zum Ende des Nationalsozialismus weitestgehend unbehelligt. Finanziell hält er sich mehr schlecht als recht, unter anderem als Redakteur der „Deutschen-Destillateur-Zeitung“, über Wasser. Seine sämtlichen Werke befinden sich allerdings auf der „Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums“.

Nach dem Krieg wird er von der amerikanischen Besatzung als Pressereferent der Verwaltung von Berlin-Schöneberg eingesetzt: „Ein dickköpfiger Schwabe, direkt aus ‚Schtuagert‘. Saust gewöhnlich in seiner ganzen stattlichen Kürze durch die Gegend. (…) und blickt im allgemeinen ganz sauertöpfisch in die Welt, weil jedermann etwas über sich in der Zeitung gebracht haben will und keiner mit ihm zufrieden ist. Allen Angriffen weiß er allerdings mit jener Ruhe zu begegnen, mit der er ehedem die langen Jahre absaß, die ihm unsere Militaristen wegen seiner ‚Etappe Gent‘ verordnet haben.“ (Aus: Schöneberg tanzt wieder. 23. Dezember 1945, S. 19)

Aus der städtischen Verwaltung scheidet er 1948 aus und arbeitet wieder journalistisch, zuletzt in der B.Z. („Berliner Zeitung“).
Der in den 1920er Jahren vielgelesene Autor stirbt 1965 verarmt und vergessen in Berlin.

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Weitere Informationen über einschlägige Literatur, Ausstellungen und Themenportale finden sie im Duftenden Doppelpuntkt auf folgenden Seiten.

Eva Priester: Der Weltkrieg I – Ende und Anfang

28. August 2014 von wela

Am Donnerstag, dem 04. September 2014 um 19 Uhr stellen Gerald Grassl und Werner Lang vom Werkkreis Literatur der Arbeitswelt die Broschüre „Der Weltkrieg I – ENDE UND ANFANG“ mit Texten von Eva Priester (1910 – 1982) über den Ersten Weltkrieg (ca. 80 S.; Brosch., Euro 10,-. ISBN 978-3-9503673-0-5) im WERKL IM GOETHEHOF – SELBSTVERWALTETE KRITISCHE FREIRÄUME, Schüttaustraße 1-39/6/R02, 1220 Wien vor.

Der Inhalt der Broschüre ist Eva Priesters zweibändigem Werk „Kurze Geschichte Österreichs“ entnommen.

Neben ihrer Arbeit als Historikerin beschäftigte sie sich mit den Ereignissen des Ersten Weltkriegs auch aus belletristischer Sicht. So widmete sie in ihrem 1955 im Globus Verlag veröffentlichten Buch „Vom Baume der Freiheit“ eine der sechs historischen Erzählungen unter dem Titel „Begegnung im Morgengrauen“ dem Matrosenaufstand von Cattaro.

Eva Beatrice Feinstein, verheiratete Priester wurde am 15. Juli 1910 in St. Petersburg geboren. Es gehörte damals noch zum zaristischen Russland. Ihre Familie, die den Wirren des Bürgerkrieges entgehen wollte, emigrierte 1921 nach Berlin. Wegen ihres politischen Engagements wurde sie Anfang 1933 des Hochverrates bezichtigt und von März 1933 bis Dezember 1933 in Berlin in Untersuchungs- und Schutzhaft gesteckt.
1935 konnte Eva Priester Hitlerdeutschland verlassen und emigrierte nach Prag, wo sie auch mit österreichischen KommunistInnen in Kontakt kam. Sie wurde Mitglied der KPÖ und übersiedelte 1936 nach Wien. Während eines Aufenthaltes in Prag wurde sie 1938 von der Okkupation Österreichs überrascht und konnte nicht mehr nach Wien zurückkehren.
Über das „British Committee for Refugees from Czechoslovakia“, einen Hilfsfonds, den eine englische Zeitung als Reaktion auf das „Münchner Abkommen“ gegründet hatte, erhielt Eva Priester 1939 eine Einreisemöglichkeit nach England.

Eva Priesters -  Grafik von Bruno Furch

Portrait Eva Priesters von Bruno Furch

1943 begann sie im „Britischen Museum“ in London mit der Arbeit an der „Kurzen Geschichte Österreichs“, in der sie sich unter anderem mit den Ereignissen des Ersten Weltkriegs auseinandersetzte und die Eigenständigkeit der österreichischen Nation begründete. Sie schreibt: „Es ist der Versuch, in großen Zügen die merkwürdige und widerspruchsvolle Geschichte unseres Landes darzustellen, und es ist eine Diskussionsgrundlage. Ich bin der festen Überzeugung, dass die österreichische Geschichte, so wie sie heute in den Schulen gelehrt wird und schon vor der Okkupation gelehrt wurde, derart vom Gestrüpp der großdeutschen Darstellung überwachsen ist, dass sie ganz von neuem geschrieben werden muss. Es ist gleichfalls meine Überzeugung, dass eine solche gigantische Arbeit nur von einer großen Zahl von Menschen geleistet werden kann – von einer Kommission von Historikern, einem Sonderausschuss, einer wissenschaftlichen Körperschaft – allerdings nach vollzogener Entnazifizierung.“

Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte sie 1946 nach Wien zurück und publizierte unter anderem im „Österreichischen Tagebuch“ und in der „Volksstimme“, in der sie auch als stellvertretende Chefredakteurin tätig war.
Ein Schwerpunkt in ihrem Schreiben bildete die kritische Sozialreportage.

Sie starb am 15. August 1982 während eines Kuraufenthaltes in Moskau.

Chronisten, Reporter, Aufklärer – Eva Priester. Ein Kanon des österreichischen Journalismus, Folge 20.

Beiträge vor einem Jahr:
80 Jahre Bücherverbrennung – Literaturquiz Teil 16

Wandelpartnerschaften – eine Initiative des Vereins SOL

27. August 2014 von eag

Es gibt in Österreich eine ganze Menge NGOs, Vereine, Initiativen und Unternehmen, die zu einem sozialökologischen Wandel beitragen. Oft arbeiten diese Gruppen allerdings isoliert und wissen wenig voneinander.

Wandelpartnerschaft Um dem Abhilfe zu schaffen wurde das Projekt „Wandelpartnerschaften“ vom Verein SOL (Menschen für Solidarität, Ökologie und Lebensstil), einem Verein welcher selbst zum sozialökologischen Wandel der Gesellschaft beiträgt, ins Leben gerufen. Dieses vom Lebensministerium geförderte Projekt ermöglicht es SOL Kooperationen mit engagierten Gruppen und Initiativen einzugehen und so deren Tätigkeiten zu unterstützen, sowie auch zusätzliche gemeinsam organisierte Aktivitäten durchzuführen. Diese Kooperation nennt sich „Wandelpartnerschaft“.

Darüber hinaus nehmen sich Wandelpartner auch „Wandelziele” vor, zum Beispiel eine spezifische Einsparungsleistung bis zu einem bestimmten Zeitpunkt oder eine genauere Bilanzierung der gesetzten Tätigkeiten in Bezug auf ökologische und soziale Folgewirkungen. Die Ziele werden im Dialog zwischen SOL und den Wandelpartnern definiert. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Ausgewählte Veranstaltungen der Wandelpartner werden von SOL finanziell und mit Öffentlichkeitsarbeit unterstützt. Dialoggespräche, Workshops uvm. werden den Wandelpartnern kostenlos angeboten.

Der Wandel findet JETZT statt!

Wenn du in einem Unternehmen, einem Verein, einer Schule oder einer anderen Organisation tätig bist und an einer solchen Wandelpartnerschaft Interesse hast, dann melde dich doch einfach ganz unverbindlich bei Simon Büchler um weitere Infos zu erhalten!

SOL – MENSCHEN FÜR SOLIDARITÄT, ÖKOLOGIE UND LEBENSSTIL

Sol-Logo Solidarität: Alle Menschen auf der Welt haben ein Recht auf ein Leben in Würde und Frieden, auf ausreichende Ernährung und Bildung.
Ökologie: Auch künftige Generationen sollen eine Umwelt vorfinden, die ein Leben in Fülle und Schönheit ermöglicht.
Lebensstil: Deshalb müssen wir die politisch Verantwortlichen zum Umdenken bringen – und zugleich unseren eigenen Lebensstil verändern.
Solidarische und ökologische Lebensstile können lustvoll sein; nachhaltig leben bedeutet mehr Genuss mit kleinerem ökologischem Fußabdruck.

SOL wurde 1979 gegründet, hat rund 2000 Mitglieder in ganz Österreich und ist unabhängig von Parteien und Religionsgemeinschaften.

Beiträge vor einem Jahr:
Anna Gmeyner