Literaturgefluester

2008-09-26

Werkstatt jour fixe und Freud Ausstellung

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:01

Ruth Aspöck hat, seit sie mit ihrem Verlag „Die Donau hinunter“ in Pension gegangen ist, einen monatlichen Jour fixe in einer Galerie in der Wilhelm Exnergasse, in der jeden letzten Donnerstag, um siebzehn Uhr Tee, Lesung und Diskussion geboten wird.
Bella Italia, spanische Welten, karibische Rhythmen hat es schon gegeben.
Leider habe ich das alles versäumt, da ich immer eine fixe Stunde hatte, die sich nicht verschieben ließ.
Dieses Mal war es aber anders und so bin ich auch am Donnerstag viel herumgelaufen und habe mir die Mississippi Tales mit Gregor Lepka anhören können.
Den Lyriker Gregor Lepka, der mit seiner Frau Waltraud Seidlhofer in oder bei Wels lebt, kenne ich von diversen GAV-Veranstaltungen und er ist auch ein freundlicher netter Mensch.
Ich leide ja ein bißchen darunter von manchen Autorenkollegen übersehen zu werden, hier ist das nicht der Fall.
Und der New-Yorker Gedichtzyklus (der Mississippi wurde bald verlassen) war auch sehr interessant. Nicht nur wegen dem World Trade Center, das es zu der Zeit, als Gregor Lepka New York bereiste, noch gegeben hat, auch, weil ich mit meiner Familie 1997 zwei Wochen in New York war und dort den Broadway mehrmals auf und abgelaufen bin und seltsamerweise sehr ähnliche Eindrücke hatte.
Einen Gedichtzyklus habe ich nicht geschrieben. Ich bin aber keine Lyrikerin und es ist auch interessant, wie ich dorthin gekommen bin.
Da habe ich nämlich bei einer Zeitschrift, die es, glaube ich, nicht mehr gibt (My Way hat sie geheißen) einmal einen ersten Preis gewonnen.
Es ging um das Thema „Wasser“ und der Preis wäre, glaube ich eine Woche Urlaub in der Türkei gewesen, aber leider ist das Reisebüro eingegangen und so haben sie mir 15.000 Flugpunkte bei der Balkan Air angeboten und ich habe an New York gedacht.
Aber 1997 war ein New York Flug umständlich, man hätte in Sofia übernachten müssen und das hätte meine Punkte überstiegen, so sind wir nach Zypern und Amsterdam geflogen und weil die Anna nach New York wollte, im Sommer zwei Wochen mit einer anderen Fluglinie dorthin.
Das war das letzte Mal, daß ich dort war, wegen der Sicherheitsbestimmungen fliege ich derzeit nicht , meine „Wiener Verhältnisse“, die 1999 entstanden sind, haben aber davon gezehrt.
Es gab also eine interessante Diskussion, danach Tee und ein indisches Süppchen, Kekse, Obst und angeregte Gespräche. So habe ich mich mit Ingeborg Reisner über den Novum-Verlag unterhalten und Robert Egelhofer hat mir von einem Bücherflohmarkt erzählt, der dieses Wochenende in der St. Pöltner Josefstraße stattfinden wird.
Ich bin aber nicht lange geblieben, hatte ich ja noch eine Einladung zu einer Buchpräsentation in der Tasche, die interessant klang.
Und zwar zu „Freuds Wien – Eine Spurensuche“ in der Berggasse 19 und das lag ja am Weg. Allerdings bin ich daraufgekommen, daß die Veranstaltung schon am vorigen Freitag, als ich bei der Poet Night gesessen bin, stattgefunden hat.
Ich bin aber trotzdem hingegangen und war auch nicht so falsch, wurde doch stattdessen die Ausstellung „Ferdinand Schmutzer – Freud und seine Zeit im Portrait“ eröffnet und die Berggasse 19 ist sehr interessant.
War ich ja in den Siebzigerjahren, als ich Psychologie studierte und meine alte Freundin Hansi Berger noch lebte, öfter bei den psychoanalytischen Samstagen und Montagen dort.
Ein Museum hat es noch nicht gegeben. Aber Hut und Mantel oder Stock des Professors hingen in der Garderobe und die Studenten haben ihre Jacken darübergeworfen.
Das habe ich in meinem Wiener Stadtroman „Wie süß schmeckt Schokolade“ beschrieben und heute befindet sich der Hut natürlich hinter Glas, durch die Museumsräume bin ich aber gegangen und in der Bibliothek ein Glas Rotwein getrunken und mich mit einer Stammbesucherin unterhalten, die gestern ebenfalls in der Gesellschaft für Literatur war.
Und einen tollen alten Film angesehen. Mindestens dreißig Minuten lang original Freud kommentiert von seiner Tochter Anna.
Aufnahmen aus den Dreißigerjahren. Wirklich äußerst beeindruckend und Freud war auch ein großer Schriftsteller und hat mich sicher sehr geprägt. Auch wenn ich eine überzeugte Verhaltenstherapeutin bin, an der Psychoanalyse kommt man nicht vorbei.
Und die Stelle, wo der Dekan der Sigmund Freud Universität Johannes Teufel in der Berggasse 19 einen Vortrag über das Stalking hält, habe ich in der Gesellschaft für Literatur gelesen, als es dort noch am Faschingdiestag den Dichterfasching gab, wo alle, die das sonst nicht dürfen, lesen und sich nachher beim Buffet das Honorar eressen konnten.

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