Literaturgefluester

2008-09-28

Bücherflohmarkt

Filed under: Uncategorized — jancak @ 17:29

Das FAZ-Lesezimmer zum deutschen Buchpreis stellt derzeit die Frage nach der Zukunft des Buchs?
Wie seine Vergangenheit aussieht, konnte man dieses Wochenende beim Flohmarkt in der Josefsstraße ablesen. Wo die freiwilligen Helfer sozusagen ein Jahr lang die St. Pöltner Haushalte nach Bücherspenden abklapperten und das solcherart Gesammelte für einen guten Zweck um fünfzig Cent beziehungsweise einen Euro verkauften.
Wenn man zwei Bücher nahm, bekam noch ein drittes geschenkt dazu. Ich habe mir auf diese Art und Weise fünfzehn Bücher um sieben Euro erstanden und war erstaunt, denn es gab viel weniger die alten Büchergildeausgaben, die ich mir erwartete, sondern, den deutschen Buchpreis 07, Julia Francks „Die Mittagsfrau“ und Clemens J. Setz, einen Gewinner der heurigen Bachmannpreise mit dem ebenfalls 2007 erschienen „Väter und Planeten“.
Ich fand zwar auch die raren Gustostückerln, von denen ich mir nicht sicher war, ob ich sie nicht schon hatte.
Erich Maria Remarque „Im Westen nichts Neues“ aus dem Jahr 1929 und Vladimir Nabokov „Lolita“ in einer Ausgabe von 1959, sowie Fritz Habecks Kriegsroman „Der Ritt auf dem Tiger“ von 1958.
Hatte ich noch nicht, ebenfalls auch nicht Joseph Roths „Kapuzinergruft“, was ja zu der Literaturdebatte mit Otto Lambauer passen würde. Aber das habe ich liegengelassen, die anderen nach Harland gebracht. Mal sehen ob und wann ich das lese. Realistischerweise werde ich nicht zu allem kommen und der Bücherflohmarkt in dem nicht besonders ästhetischen Pfarrsaal der Sechzigerjahre war auch sehr interessant.
Da werden die St. Pöltner Haushalte im September ausgeräumt, damit wieder Platz für das ist, was Frankfurt und Buch-Wien empfiehlt und zu Weihnachten auf dem Gabentisch landet.
Meinen Leseplan werden die fünfzehn neuen Bücher nicht sehr durcheinanderbringen.
Habe ich doch alles außer Ken Follets „Der Schlüssel zu Rebecca“ in Harland gelassen, so daß ich, wie vorgenommen nach Angel Wagensteins „Pentateuch“, Anna Kims „Bilderspur“ und Andreas Maiers „Klausen“ lesen will.
Durcheinandergebracht hat mich am Freitag, bevor ich nach Harland gefahren bin, etwas anderes.
Bin ich doch draufgekommen, daß ich ein Buch von Soma Morgenstern besitze. Zwar nicht die Josef Roth Biografie, auf die mich die Roth Ausstellung im Literaturhaus aufmerksam machte. Nein, ich kenne ihn schon ein bißchen länger. Als ich im April nämlich meine Freundin Irmgard Gelter in Hütteldorf besuchte, hat ihr Mann ebenfalls seinen Bücherschrank geleert. Ich konnte mir nehmen, was ich wollte und da war Soma Morgensterns „Der Tod ist ein Flop“ dabei, das ich in mein Badezimmer legte, ohne mir den Autorennamen besonders einzuprägen. Das tat ich erst in Verbindung mit Josph Roth. Und noch etwas hat mich Freitag abend beschäftigt.
Die Einladung der GAV nämlich zur nächsten Generalversammlung am 25. Oktober. Da waren auch die Juryvorschläge für und gegen die Neuaufnahmen angeführt.
Da werde ich wieder einige Veti einlegen müßen. Hat mich doch Monika Gillers Text über das eigene Sterben „Auf dem Totenbett“, (ich habe schon berichtet), sehr beeindruckt und auch Susanne Schneider ist mir auf den diversen Poet-Nächten durch ihre realistischenTexte positiv aufgefallen. So hat sie vor zwei Jahren, glaube ich, eine Geschichte gelesen, in der es, um das Mobbing, die erste Liebe, bzw. die Sprachschwierigkeiten einer chinesischen Chorsängerin in der Wiener Oper ging und Elisabeth Chovanec entspricht vielleicht nicht den strengen GAV-Kriterien, ich kenne sie aber als bemühte Autorin der Poet Night und der Szene Margareten.
Da bin ich jetzt vom Verfallsdatum der Bücher zu den Kriterien guter bzw. schlechter Literatur gekommen, was ja auch zusammenhängt.
Ich habe einen eher breiten Literaturbegriff, beim Lesen und beim Schreiben und bin, vielleicht auch aus eigener Erfahrung, offener als andere. Also werde ich wieder meine Veti gegen „Da müssen wir schon streng sein!“, einlegen. Mal sehen, was passiert. Voriges Jahr war ich ja nicht sehr erfolgreich damit.

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