Literaturgefluester

2008-11-02

Nach dem Wochenende

Filed under: Uncategorized — jancak @ 20:56

Jetzt muß ich noch über den vergangenen Freitag schreiben.

Hat mich doch mein Bankfreund mit dem ich einmal Soziologie studiert habe, am Mittwoch angerufen und mich zum Weltspartag eingeladen. Ich wäre aber, da es dort seit einigen Jahren eine Weinverkostung gibt, ohnehin hingegangen und so verbrachte ich Freitag Nachmittag eine sehr hektische Stunde zwischen St. Laurent, Bonum, Vorspiel und herumschwirrenden Losungsworten und habe von einer dort ausstellenden Künstlerin auch eine Lesungseinladung zu einem Galeriefrühstück erhalten. Sehr interessant und leicht berauschend. Ich hätte Reinhold gern das mir von Hilde Schmölzer am Donnerstag zugesandte Gedicht, zum Dank für seine Weltspartagsgeschenke mitgebracht, nur ist Alfred am Freitagmorgen draufgekommen, es ist gar nicht von Tucholsky und im Standard war es dann noch genauer beschrieben. Das Gedicht stammt von Richard G. Kerschhofer, der es unter dem Pseudonym Pannonicus auf der Homepage der Gesellschaft für freiheitliches Denken veröffentlicht hat.

So kann man sich täuschen, ich bin auch darauf hereingefallen, vor allem wegen der brennenden Aktualität. Der Wochenendstandard war übrigens voll von Gedichten. Nämlich 24 sogenannte Wurfgedichte ausgewählt von Cornelia Niedermeier, interessant zum Lesen und zum Studieren. Es gab am Freitag Abend aber noch eine andere Attraktion, nämlich das Fest von Christa Kern und Renee Kellner in der Galerie Siebenstern, die ihren runden Geburtstag gefeiert haben und mich im Dresscode black und white zu Essen und Oldies eingeladen haben.

Eva Jancak & Nora Aschacher

Eva Jancak & Nora Aschacher

Christa Kern

Christa Kern

Christa Kern, die sehr herzlich auf mich zugekommen ist, kenne ich von der Frauen lesen Frauen Gruppe des ersten Wiener Lesetheaters. 2005 habe ich , wie schon erwähnt, eine Frauenlesung im Literaturhaus organisiert, wo sie auch gelesen hat, was sehr aufregend und nachhaltig war. Sie wird auch bei den Mittleren III lesen und zu meinem Geburtstagsfest kommen. Ihr Fest war sehr schön, obwohl ich mich dem Dresscode nicht unbedingt angepasst habe, habe ich sofort Anschluß gefunden und mit einem Psychoanalytiker, der mir erzählte, daß er ein Buch über die Wiener Ober schreibt und Nora Aschacher, die mir als Radiolegende in guter Erinnerung ist, lange Gespräche geführt. Es gab auch späte Musikeinlagen und Manfred Loydolt hat eine Nestroy-Nummer gebracht. So sind wir sehr spät und ich sehr müde nach Hause gekommen und am Samstag mit Anna nach Harland gefahren. Dort ging es Feiertags bedingt viel ruhiger zu. Ich habe in der Badewanne lang ein altes News mit fünfzig Seiten Sonderberichterstattung zum Unfalltod von Jörg Haider gelesen und bin mit dem Rad bis zum ersten Herzogenburgersteg gefahren und dabei in die Dunkelheit gekommen.

Anna hat mir die neuen Manuskripte mitgebracht, die mir das Kulturamt immer noch in die Gumpendorferstraße schickt und so kann ich auch ein wenig darüber schreiben. Vor allem die Berichterstattung zum Tod von Wendelin Schmidt-Dengler und die über die 2007 verstorbene Marianne Fritz hat mich sehr beschäftigt. Ich habe dann in meinen vielen Büchern „Die Schwerkraft der Verhältnisse“ gesucht, es aber nicht gefunden, obwohl ich es sicher habe. Heute zum Mittagessen auf die Rudolfshöhe geradelt und gegangen und bei der Heimfahrt nach Wien im Ex Libris gehört, daß nun endlich das Buch des heurigen Bachmannpreisträgers Tilman Rammstedt „Der Kaiser von China“ fertig geworden ist. Der Preis so hört man, hat den Autor so unter Druck gesetzt, daß die letzen vier Monate sehr belastend für ihn waren und ich habe mich schon gewundert, daß ich bei der Frankfurter Messe nichts von dem Buch, das ich übrigens sehr interessant finde, gehört habe.

Noch ein kleiner Nachtrag in eigener Sache zu dem ich bisher nicht gekommen bin. Ich bin auch beim letzten Gewinnspiel von Dietmar Füssel schnell genug gewesen und habe seinen Gedichtband gewonnen, was mich natürlich dazu anspornt, den gesammten „Füssel“ zu sammeln, sein „Rindfleisch“ muß ich allerdings noch lesen und Otto Lambauer hat mich gefragt, ob ich für ihn in der Brunnenpassage eine Lesung mit Migrantenhintergrund organisieren will. Ja und die „Mondkälber und andere Wesen“ – Anton Blitzstein Veranstaltung in eben dieser Brunnenpassage, habe ich am Mittwoch aus psychotherapeutischen Gründen versäumt. Anton Blitzstein ist mir aber aus dem Augustin ein Begriff und auch beim Ohrenschmaus aufgefallen.

2 Kommentare »

  1. erinnert mich der bankfreund an einen ebensolchen in „und trotzdem“?

    Kommentar von ofips — 2008-11-02 @ 21:48 | Antworten

  2. Wie schon in „Aus dem Elfenbeinturm“ geschrieben, es ist alles Autobiografisch und alles auch gleichzeitig nicht. Oder wie Robert Schneider schreibt: „Der Inhalt dieses Romanes ist eine Erfindung, innerhalb dieser Erfindung ist er wahr.“

    Kommentar von Eva Jancak — 2008-11-03 @ 13:37 | Antworten


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