Am Freitag habe ich mehrmals mit Stephan Eibel Erzberg korrespondiert, der ein eifriger Mailbeantwortet ist. Es ist ihm kreislaufmäßig nicht sehr gut gegangen, so daß er die Ernst Krenek-Preisverleihung an Franz Kogelmann im Radio-Kulturhaus versäumt hat, während ich die Literaturhausveranstaltungen in Graz und Wien etc. ausgelassen habe und zur Weihnachtsfeier der alternativen Gewerkschafterinnen gegangen bin. Da gehe ich schon seit einigen Jahren regelmäßig hin, obwohl ich als Freiberuflerin mit der Gewerkschaft nicht viel zu tun habe, aber Alfred ist jetzt Betriebsrat und die Auge-Seele Renate Saßmann kenne ich von der Hofmühlgasse, weil unsere Kinder dort ein Jahr gemeinsam in die freie Schule gegangen sind.
Ich sehe auch immer Bekannte dort. So hat Richard Weihs eine Weihnachtsgeschichte vorgelesen und ich habe mit einem Herrn gesprochen, der mir vom Lesetheater erzählte, bei dem er eine Veranstaltung plant und es gab eine Art Quiz, bei dem ich nichts gewonnen habe, da ich als Freiberuflerin keine Ahnung hatte, wann 2009 die Arbeiterkammerwahl stattfinden wird.
Es gab als Trostpreis für alle aber schon die Wahlkampfmaterialien, verpackt in einem Jutebeutel, Sonnentortee, Luftballons und Kugelschreiber, wenn das nicht literarisch ist.
Am Wochenende kein Programm außer den Vorsatz mit der „Radiosonate“ fertig zu werden. Und natürlich keine Chance. Das Fehlerteufelchen ist hartnäckig und wie immer in der Endphase, glaube ich, jetzt habe ich es und kann mir dann wieder nicht vorstellen, es jemals zu schaffen.
Das kenne ich schon und nehme es nicht sehr tragisch und dann ist Alfred zu seiner Morawa-Tour aufgebrochen und hat den neuen Volltext mitgebracht.
Der ist interessant, obwohl ich ihn erst oberflächlich durchgeblättert habe. Vom Titelbild lächelt skeptisch Uwe Tellkamp, der glückliche Verfasser des fast tausendseitigen Monumentalromans, der sowohl mit den Buddenbrocks, als auch mit der Strudelhofstiege verglichen wird, dann gibts ein Gespräch mit Ilse Aichinger über Tod, Schreiben und Kino und Alexandra Millner, die ein paar Jahre in der Rahlgasse Praktikantin und Annas Lehrerin war und mich 1998 oder 1999 zu einer Lesung eingeladen hat, hat sich mit Lydia Mischkulnig und Sabine Scholl unterhalten. Außerdem wurde bei readme.cc der sechsundzwanzigjährige Finn-Ole Heinrich mit seinen zwei Debütromanen vorgestellt, den ich, glaube ich, von Cornelia Travniceks Blog kenne, bzw. hab ich ihn wahrscheinlich beim Droschl-Verlagsfest gesehen. Interessant die Verknüpfung von Zusammenhängen und das Erwecken literarischer Aufmerksamkeit und dann hat mich auch Anni Bürkl auf Auguste Groner aufmerksam gemacht, die ich schon von Evelyn Polt-Heinzls Portrait in dem Buch „Zeitlos“ kenne.
Ich habe aber gestern den Roman „Warenhaus Groß und Komp“ aus dem Jahr 1907 gelesen, bei dem es sich wohl um das Kaufhaus Gerngroß handeln wird. Jedenfalls befindet es sich auf der Mariahilferstraße und da war ich im März 2007 zufällig bei der Jubiläumsfeier und habe eine Pressemappe mit der historischen Erfolgsgeschichte bekommen, die mich zu einem Kapitel in „Und trotzdem“ inspiriert hat und außerdem habe ich da wahrscheinlich eines der letzten Küßchen zwischen Richard Lugner und seiner Christina beobachten können, was auch eine interessante literarische Beobachtung ist. Sekt, Krapfen und Schokoladetorte hat es bei dem Event gegeben. Das habe ich alles in einer Ludmilla-Szene verarbeit und da ich an den historischen Zusammenhängen sehr interessiert bin, hat mich dieser längst vergriffene Roman sehr fasziniert. Jetzt werde ich noch in den „Roten Merkur“ hineinsehen.
Da bleibt die deutsche Strudelhofstiege wahrscheinlich wieder etwas liegen, dabei habe ich die ersten dreihundert Seiten schon gelesen.
2008-12-14
Arbeitswochenende
Kommentar verfassen »
Du hast noch keine Kommentare.
Kommentar verfassen